Ändert sich was? Nein!

02.04.2019/VRFF/CM/Köln: In den letzten 10 Jahren hat sich die Zahl der krankheitsbedingten Ausfälle in Deutschland mehr als verdoppelt. 2007 waren es noch 48 Millionen Krankheitstage, 2017 verzeichneten wir 107 Millionen. Laut AOK fehlte jeder Beschäftigte im Durchschnitt 19,9 (19,4) Tage aufgrund einer ärztlichen Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigung am Arbeitsplatz.

Die meisten Gründe für einen Ausfall sind Erkrankungen am Muskel-Skelett-System, Atemwegsleiden und psychische Beschwerden.

Gerade die psychischen Erkrankungen hängen oft mit der Belastung im Job zusammen und auch wenn die Krankentage aufgrund psychischer Erkrankungen in 2017 erstmals um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken sind, ist dies kein Grund, sich zurückzulehnen, denn vor zwei Jahren sind 71.303 Frauen und Männer mit der Diagnose „psychischer Störungen“ frühzeitig in Rente gegangen, zehn Jahre zuvor waren es noch bei 53.888.

Zuletzt wurde fast jede zweite Frau (49,3 Prozent) wegen einer Diagnose im Bereich psychischer Störungen frühverrentet, bei Männern waren es 36,7 Prozent, was einer Gesamtquote von 43 Prozent entspricht. Vor 20 Jahren erfolgte noch jede fünfte Frühverrentung auf Basis einer solchen Diagnose.

Der Bundesvorsitzende der VRFF, Ulrich Eichbladt, reagiert auf die neuesten Veröffentlichungen: „Obwohl im letzten Jahr die Zahlen der Erkrankungen alarmierend hoch waren, scheint in den Köpfen der Verantwortlichen immer noch nicht angekommen zu sein, etwas für die Arbeitnehmer tun zu müssen. Wie viele krankheitsbedingte Ausfälle sind denn noch notwendig, bis endlich geeignete Maßnahmen zur Abhilfe geschaffen werden?“