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Pressemitteilungen
27. Oktober 2023Dresden (ots) – Am Freitagabend wird in der weltberühmten Semperoper in Sachsens Landeshauptstadt der Vorhang vielleicht nicht aufgehen. An der großen Bühne hat die VRFF die mediengewerkschaft ihre Mitglieder von 13:00 Uhr bis 24:00 Uhr zum Warnstreik aufgerufen, um den Forderungen ihres Dachverbands – dbb beamtenbund und tarifunion – in den Tarifverhandlungen des Öffentlichen Dienstes der Länder Nachdruck zu verleihen.
Hunderte Besucher könnten am Abend in Dresden vor verschlossenen Theatertüren stehen, weil die Beschäftigten auf ihre finanzielle Lage und ihre erschwerten Arbeitsbedingungen aufmerksam machen. Unter den Tarifvertrag der Länder (TV-L) fallen neben den Beschäftigten von Kultureinrichtungen, wie dem sächsischen Opernhaus, auch Lehrkräfte, Polizeibeamte, Vollzugsbeamtete und Angestellte in Landeskrankenhäusern. Ihnen allen gemeinsam ist ein hoher Einkommensrückstand sowohl gegenüber der Privatwirtschaft als auch gegenüber Mitarbeitenden von Bund und Kommunen.
Die Folgen: “Die Länder sind auf dem Arbeitsmarkt oft nicht mehr konkurrenzfähig,” erläutert dbb-Chef Ulrich Silberbach. Von den Tarifverhandlungen der Länder sind immerhin 3,5 Millionen betroffen. Die prekäre Situation spüren auch die Beschäftigten der Semperoper: Einkommensverluste durch die hohe Inflation der vergangenen Monate und zeitgleich hohe Arbeitsbelastung. Aufgrund der vergleichsweisen niedrigen Grundgehälter finden sich kaum qualifizierte Personen, die in diesem Tarifbereich arbeiten wollen.
“Allein in der Stadt Dresden, wo es fast 70 Veranstaltungsorte gibt, wird der Kampf zwischen Freistaat, Stadt und freien Trägern um gut ausgebildete Fachkräfte immer härter. Es braucht im TV-L schon hohe finanzielle Anreize, um bei diesen Arbeitsbedingungen überhaupt noch ausreichend Personal zu finden”, erklärt Stefan Rettner, 2. Vorsitzender der VRFF. Denn am Theater zu arbeiten, bedeutet zum Beispiel, viele Dienste bis in den späten Abend und am Wochenende zu haben, ergänzt Jens Kühn, Tarifbeauftragter der Betriebsgruppe Semperoper in der VRFF. Denn zu den Veranstaltungen – 370 sind es in der aktuellen Spielzeit – kommen noch die Proben: “Das ist eine enorme körperliche Belastung, und die Vereinbarkeit von Familie, Freizeit und Beruf leidet darunter”, so Kühn.
Bei den Auftaktgesprächen zu den Tarifverhandlungen für die Beschäftigen im Öffentlichen Dienst der Länder am gestrigen Donnerstag haben die Arbeitgebenden, die Tarifgemeinschaft der Länder, erwartungsgemäß die Forderungen der Gewerkschaften dbb und ver.di abgelehnt. Mit der Forderung von 10,5 Prozent, mindestens jedoch 500 Euro, ist der dbb für die Beschäftigten in die Tarifverhandlungen gestartet. Um seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen, hat er am heutigen Freitag mehrere seiner Fachgewerkschaften in verschiedenen Bundesländern zu Warnstreiks aufgerufen; in Nordrhein-Westfalen und Hessen bereits am Vormittag.
Hintergrund: In der VRFF die mediengewerkschaft – der “Vereinigung der Rundfunk-, Film- und Fernsehschaffenden” – sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowohl von Rundfunk-, Film- und Fernsehanstalten als auch in Produktionsstätten gewerkschaftlich organisiert. Sie vertritt seit fast 60 Jahren die Belange der Mitarbeitenden in technischen, künstlerischen, produktionellen und redaktionellen Berufen in der Medienbranche. Die VRFF ist eine Fachgewerkschaft unter dem Dach des dbb beamtenbund und tarifunion.
Pressekontakt:
VRFF die mediengewerkschaft – Betriebsgruppe SemperoperJens KühnTelefon: 0177.8160936Fax: 06131.338152E-Mail: kuehn.jens@vrff.dedbb – beamtenbund und tarifunionDr. Frank ZitkaTelefon: 030.4081-5510Fax: 030.4081-5599E-Mail: zitka@dbb.de
Newsroom: https://www.presseportal.de/nr/172390 [...]
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10. Oktober 2023Mainz, 10.10.2023 – Die VRFF Die Mediengewerkschaft im dbb beamtenbund und tarifunion setzt sich energisch für eine gerechte Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ein. Unter dem Motto “Das Programm, das die Politik im Rundfunkstaatsvertrag bestellt, muss sie auch bezahlen” ruft die Gewerkschaft dazu auf, sicherzustellen, dass ausreichende finanzielle Mittel und qualifiziertes Personal vorhanden sind, um den gesetzlichen Auftrag des Rundfunks zu erfüllen.
In den letzten Jahren hat der öffentlich-rechtliche Rundfunk erhebliche finanzielle Herausforderungen erlebt, die sich nachteilig auf die Qualität des Programms und die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgewirkt haben. Dazu zählen die Corona-bedingten erhöhten Ausgaben (Produktionsausfälle, Sicherheitsausrüstung und ähnliches mehr) sowie die inflationsbedingten Kostensteigerungen für Material und Programm. Die Beschäftigten hingegen haben im Schnitt weniger als 2 Prozent an jährlicher Gehaltssteigerung erhalten.
Hinzu kommen der Stellenabbau, Einsparungen in Verwaltung, Technik und Programm, aber auch die Aufgaben der Digitalen Transformation. Diese Gesamtlage führt zu einer Arbeitsverdichtung, deren gesundheitliche Folgen unübersehbar sind. Die Evaluation der Psychischen Gefährdungsbeurteilungen an ARD-Anstalten sind alarmierend. Stress und Burnout sind häufige Begleiter bei den Beschäftigten.
Die VRFF Die Mediengewerkschaft betont, dass die Politik, die den Rundfunkstaatsvertrag festlegt, auch die Verantwortung für eine ausreichende Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks tragen muss.
Rolf Rainer Gecks, Pressesprecher der VRFF Die Mediengewerkschaft im dbb, sagt: “Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten erfüllen eine unverzichtbare Rolle in unserer Gesellschaft, indem sie unabhängige, qualitativ hochwertige Berichterstattung sicherstellen. Um diesen wichtigen gesetzlichen Auftrag zu erfüllen, müssen sie über ausreichende finanzielle Mittel und qualifiziertes Personal verfügen.”
Die VRFF fordert daher:
Ausreichende Finanzierung: Die Politik muss sicherstellen, dass die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten über die Mittel verfügen, um qualitativ hochwertige Programme zu produzieren und ihren gesetzlichen Auftrag zu erfüllen. Dies beinhaltet die dringend benötigten Investitionen in Technologie und Infrastruktur.
Bewahrung der Unabhängigkeit: Die Unabhängigkeit der Rundfunkanstalten von politischer Einflussnahme muss gewahrt bleiben. Eine angemessene Finanzierung ist von entscheidender Bedeutung, um diese Unabhängigkeit zu sichern.
Verbesserung der Arbeitsbedingungen: Um die Qualität des Programms zu garantieren, ist ausreichendes und qualifiziertes Fachpersonal erforderlich. Dies erfordert gute Arbeitsbedingungen und faire Bezahlung.
Denn schon seit einiger Zeit können Stellen in den öffentlich-rechtlichen Medienanstalten nicht besetzt werden, weil in etlichen Berufsgruppen in der Privatwirtschaft höhere Gehälter gezahlt werden.
Die VRFF Die Mediengewerkschaft im dbb appelliert an die politischen Entscheidungsträgerinnen und -träger, die Bedeutung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks für unsere Demokratie und Meinungsvielfalt anzuerkennen und die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um seine Zukunft zu sichern. Die ausreichende Finanzierung und engagiertes, qualifiziertes Personal sind die Schlüsselfaktoren, um sicherzustellen, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk seine wesentliche Rolle in unserer Gesellschaft weiterhin erfüllen kann. [...]
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12. Mai 202312.05.2023/VRFF/DW/Berlin/SR: 70 Jahre DW, die Intendanz feierte zusammen mit den Politikern, aber vor dem Brandenburger Tor versammelten sich am 10. Mai 2023 über 300 Mitarbeitende der DW zum Protest gegen die willkürlichen Sparmaßnahmen. Viele VRFF-Mitglieder aus Berlin und Bonn waren mit dabei. Zusammen mit den Personalvertretungen, Kolleg:innen aus den betroffenen Redaktionen und den Gewerkschaften gab es viel Redebedarf und Protest gegen Intendanz und Politik.
Der 2. Vorsitzende der VRFF Die Mediengewerkschaft Stefan Rettner fasste es zusammen:
Das deutschsprachige Fernsehprogramm soll eingestellt werden, die Redaktionen Kultur und Sport stark gekürzt.
Die Intendanz der Deutschen Welle hat es in den letzten Jahren versäumt, einen funktionierenden Haushaltsplan aufzustellen. Trotz mahnender Appelle der Personalvertretungen wurden Mittel in Projekte wie beispielsweise ein neues Corporate Design und die weiter andauernde Finanzierung des unnötigen Parlamentsstudios gesteckt. Dagegen sollen aber nun 120 Kolleg:innen ihren Arbeitsplatz verlieren, weitere 180 wären von Einschränkungen betroffen, wenn es nach dem Willen der Intendanz geht.
Unter Applaus des Publikums appellierte Rettner an den Intendanten, sich vor seine Mitarbeitenden zu stellen, sie fair und respektvoll zu behandeln und weiterhin in den Qualitätsjournalismus zu investieren, für den die DW weltweit bekannt sei.
Links
Tagesspiegel 70 Jahre Deutsche Welle: Um die Demokratie verdient gemacht (tagesspiegel.de)
Bundesregierung 70 Jahre Deutsche Welle | Bundesregierung
Die Grünen Bundestagsfraktion 70 Jahre Deutsche Welle: Strukturelle Veränderung, ja – Kahlschlag in der Belegschaft, nein (gruene-bundestag.de)
Deutsche Welle Deutsche Welle feiert 70 Jahre Sendejubiläum | Aktuell Deutschland | DW | 10.05.2023 [...]
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22. März 202322.03.2023/VRFF/Bonn/Berlin: Die Geschäftsleitung der Deutschen Welle hat in einer Mitarbeitenden-Versammlung am Freitag, 17.03.2023 die Haushaltsplanung für 2024 erläutert. Demnach steht für 2024 ein Defizit von ca. 20 Millionen Euro im Raum.
Die Lücke im Haushalt entsteht nach Berechnungen der Geschäftsleitung durch die nicht kompensierten, allgemeinen Kostensteigerungen. Aufgrund der schlechten Haushaltslage des Bundes soll der DW-Haushalt nicht wie ursprünglich angekündigt steigen, sondern auf dem aktuellen Niveau von 2022 verharren. Damit sind die gestiegenen Kosten nicht finanziert und müssen aus dem bisherigen Budget aufgefangen werden.
Konkret sollen daher 10 Millionen Euro im Personalhaushalt und weitere 10 Millionen Euro in anderen Bereichen des Haushalts gekürzt werden. Alle Bereiche sollen ca. 5% aus den Etats streichen. Da das Programm den größten Anteil am Personalhaushalt ausmacht, führen die Kürzungen in diesem Bereich automatisch auch zu massiven Eingriffen in das Programm der DW. Die Kürzungen sollen auf die Aufgabenplanung und die damit verbundene Schwerpunktverschiebung hin zu den Fremdsprachen und zur weiteren Regionalisierung Rücksicht nehmen. Damit sind es in erster Linie die deutschen Programme, und hier vor allem der Bereich Sport, die bluten müssen.
Wir sagen: So geht es nicht, Herr Intendant!
Wir fordern:
Keine Entlassungen von Mitarbeitenden, keine Beendigungen von Freien und kein Kahlschlag beim Sport.
Stattdessen alle Projekte auf den Prüfstand stellen, insbesondere für den Ausbau der Auslandsstandorte, kein neues Design für die DW, usw.
Ferner müssen die nächsten Schritte der Geschäftsleitung transparent, sozialverträglich und in enger Abstimmung mit den Personalvertretungen erfolgen.
Wir begrüßen es, dass die Mitarbeitenden nicht aus den Medien von den Kürzungen erfahren haben, dies jedoch kurzfristig am Freitagabend (17:30 Uhr) durchzuführen zeigt, wie wenig man die Belange der Mitarbeitenden wertschätzt.
Von den Rundfunk- und Verwaltungsräten hat es niemand für notwendig erachtet, an der Versammlung teilzunehmen um die getroffenen Entscheidungen gegenüber den Mitarbeitenden zu vertreten.
Unser dringender Appell an alle DW-Räte: Unterstützen Sie die DW bei den anstehenden Haushaltsverhandlungen!
Gerade in diesen Zeiten – gekennzeichnet durch Krieg und Desinformation – muss die DW eine starke Stimme aus der Mitte Europas bleiben.
Für die VRFF in der Deutschen Welle [...]
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22. August 2022Ein Kommentar von Anke Ben Rejeb
FrüherEs gab Zeiten, da war man in Deutschland stolz auf seinen öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Fast ohne Widerstand zahlte man seine Rundfunkgebühren, früher eingezogen von den Briefzusteller*innen und der Post, später dann von der GEZ. War halt so UND schließlich bekam man ja auch was dafür. Privatfernsehen über Kabel und Schüssel kam irgendwann dazu, waren aber lange Zeit auch nicht Standard in jedem Haushalt. Die TOP-Sendungen liefen im Öffentlich-Rechtlichen: Millionen saßen vor der Glotze bei Frankenfeld, Rosenthal und Carrell, bei Dallas und Denver, Tatort, Hitparade und natürlich bei der Tagesschau. Dazu die Dritten Programme mit allem, was aus der Region so wichtig war. Und der Sport, ja den Sport gab es sowieso zu genüge bei den Öffentlich-Rechtlichen. Nein, da wurde wenig bis garnichts hinterfragt, denn man wusste, was man hat! Tatsächlich ist das teilweise noch heute so, aber wie überall, so schreit die unzufriedene Minderheit doch immer deutlich lauter, als die zufriedene Mehrheit…
Die abgeschlossenen Tarifverträge für die Mitarbeitenden in den Häusern waren damals üppig, die Pensionen auch! Die Mitarbeitenden waren hochloyal, hochmotiviert und man arbeitete einfach gerne in “seiner” Anstalt. Intendanten (männlich) waren schon einmal etwas “hemdsärmeliger” unterwegs – man kannte sich halt.
DanachIrgendwann gab es Konkurrenz, die ja eigentlich das Geschäft belebt. Die Privaten drängten mit viel Geld aus ganz viel Werbung und dadurch schon allein deutlich abhängiger von den Interessen der “Geldgeber” auf den Markt. Interessant hier und da – war ja auch alles etwas bunter und schriller, amerikanischer und oft auch inhaltsloser. Aber: ich musste ja kein Kabelfernsehen oder ne Schüssel haben – ich konnte mich dem entziehen… Erstes Genörgel kommt auf, denn who cares about Bildungsauftrag und Teilhabe? Who cares about Meinungsvielfalt und Diversität?
Die Tarifabschlüsse für die Mitarbeitenden des ÖRR waren noch passabel, die Versorgungszusagen nicht mehr so üppig, aber man hatte wenigstens noch Betriebsrenten. Immer noch ist die Zufriedenheit bei den Mitarbeitenden recht hoch und man reißt sich, wenn viel los ist, für die Anstalt noch den Hintern auf. Nähe zur eigenen Intendanz oder Geschäftsleitung ist auch noch vorhanden, aber irgendwie wird alles schicker und auch ein bisschen “snobbiger”.
In der Politik regen sich erste Diskussionen um “Reförmchen” des ÖRR.
HeuteDann kommen die PCs und Laptops, das Internet für alle bezahlbar, die Streamingdienste. Alles noch mal ne Schippe drauf: mehr Werbung, noch mehr Abhängigkeit, noch mehr Brainwashing und bei den Streamingdiensten, da hat man so Einiges inklusive, auch die viel genutzten Mediatheken des Öffentlich-Rechtlichen. Die Frage nach dem Sinn der Öffentlich-Rechtlichen wird immer lauter, denn das Internet hält doch “all das und noch viel mehr” für kleines Geld für uns parat – ganz ohne Filter, voll auf die Zwölf.
Die Tarifabschlüsse für die Mitarbeitenden der Anstalten sind okay – mittlerweile muss man dafür aber sogar streiken – was von den Anstalten angeboten wird, wird von der Inflation aufgefressen. Betriebsrenten für junge Mitarbeitende, die frisch vom Markt kommen: häufig Fehlanzeige, genauso wie der Festvertrag für Azubis oder die Zukunftsperspektive. Zu den Öffentlich-Rechtlichen geht man, wenn man etwas Sicherheit haben will, vielleicht maximal noch aus ideellen Gründen, aber sicher nicht mehr “fürs große Geld”. Es gibt sie noch, diejenigen, die sich voll identifizieren mit ihrer Anstalt, aber es werden weniger. Gut und teuer ausgebildete Fachkräfte verlassen die Sender wieder, Stellen können teilweise schwer nachbesetzt werden.
Ganz oben wiederum, da wird es üppiger, denn in den Intendanzen und Geschäftsführungen sitzen mittlerweile zwar zum Teil noch gelernte Journalisten, aber eben auch knallharte Manager*innen. Die Möbilierungen und Kunstwerke in den Büros der Chefetage: nicht mehr Understatement, die Autos oft auch nicht. Wer es von unten nach oben geschafft hat, hat häufig den damaligen Einstieg längst vergessen.
Reformen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk fordern nicht mehr nur die politischen “Schmuddelkinder”…
Und da kommt zu allem Übel dann die Causa Schlesinger und setzt augenscheinlich so ziemlich allem, was man dem Öffentlich-Rechtlichen eh schon länger anhängen wollte, noch eine fette und ziemlich hohe Goldkrone auf. Und eine Frau ist es auch noch…
Ja, es BRAUCHT Reformen – wahrscheinlich in so ziemlich JEDER Anstalt! Aber, und ich weiß, das klingt jetzt abgedroschen und ein bisschen nach Klassenkampfrhetorik, die Reformen dürfen NICHT, wie allgemein üblich, wieder einmal fast ausschließlich auf Kosten der Mitarbeitenden gehen! WIR sind nicht diejenigen, die anderen Posten und Aufträge zuschieben und der Großteil von uns erhält weder ein besonders FETTES Gehalt, noch FETTE Pensionen. Viele im Öffentlich-Rechtlichen vorhandene Berufsbilder sind nicht eklatant höher bezahlt, als dies in der freien Wirtschaft der Fall ist. Und diejenigen, die noch Leistungen nach Altverträgen erhalten, die haben dafür weder jemanden beschissen noch jemandem in die Tasche gegriffen – immerhin hat eine 50 Quadratmeter-Bude in Köln-Ehrenfeld vor ein paar Jahrzehnten auch noch nicht 1000 € Miete und mehr gekostet.
Wenn ihr, liebe Anstalten, Eure Mitarbeitenden mitnehmen wollt auf einen anderen Kurs, dann solltet ihr MIT uns und nicht über unsere Köpfe hinweg Ideen entwickeln, wie wir den Karren gemeinsam aus dem Dreck ziehen! Über Eure Gehälter und Boni, die man in keinem Tarifvertrag findet, dürft ihr gerne direkt am Anfang des “Heilungsprozesses” reflektieren. Lasst uns an die Arbeit gehen, mit einer durchdachten Change-Kultur, aber eben auch mit Tarifabschlüssen, die die Inflation berücksichtigen!
Und an all diejenigen, die die Schuld für die Causa Schlesinger jetzt beim Geschlecht suchen: Studien legen nahe, dass weibliche Führungskräfte Unternehmen profitabler und zukunftsfähiger machen können;-) [...]
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25. Februar 202125.02.2021/VRFF/Mainz: Erneut gibt es einen Vorschlag zur Zusammenlegung von ARD und ZDF.
Anke Ben Rejeb, 1. stellvertretende Bundesvorsitzende der VRFF Die Mediengewerkschaft, zeigt sich erstaunt über den neuerlichen Vorschlag über die Zusammenlegung von ARD und ZDF zu einer gemeinsamen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt und warnt ausdrücklich davor. „Die Sendeanstalten ARD und ZDF stehen jede für sich für unabhängigen und hervorragenden Journalismus. Der Auftrag an die Sendeanstalten ist klar definiert: diese haben ein Vollprogramm aus Information, Bildung und Unterhaltung mit objektivem Blick über das Weltgeschehen zu erstellen. Dabei sollen alle Alters- und Interessengruppen aus den unterschiedlichsten Regionen mit dem Programm der Radio- und Fernsehsender abgeholt werden.“
Der Vorschlag komme dieses Mal von der Mittelstandsvereinigung der Union (MIT) und sähe eine Fusion der beiden Sendeanstalten vor. „Eine Zusammenlegung würde bedeuten, dass Tausende von Arbeitsplätzen wegfallen könnten und journalistisches Wissen verloren ginge,“ so Ben Rejeb. Sie ist jedoch davon überzeugt, dass die Mehrheit in der Unionspartei diesem Vorschlag nicht folgen werde. [...]
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