Anti-Gewalt-Aktion von BMI, dbb und DGB Internationaler Tag des öffentlichen Dienstes: Mehr Respekt gefordert

23.06.2017/dbb/Berlin:

Respekt

Immer öfter kommt es zu gewaltsamen Übergriffen auf Beschäftigte wie Jobcenter-Mitarbeiter, Polizisten, Lehrer, Sanitäter, Busfahrer, Feuerwehrleute oder Lehrkräfte. Zum Internationalen Tag des öffentlichen Dienstes am 23. Juni 2017 haben Bundesinnenministerium, dbb beamtenbund und tarifunion und Deutscher Gewerkschaftsbund bei einem gemeinsamen Pressetermin am Berliner Hauptbahnhof für mehr gegenseitigen Respekt von öffentlich Bediensteten und Bürgern geworben.

Nach Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen aus den besonders betroffenen Branchen rund um den Bahnbetrieb hat sich der dbb Bundesvorsitzende Klaus Dauderstädt gegen jede Tabuisierung dieser zunehmenden Gewalt ausgesprochen: „Hier gibt es nichts unter den Teppich zu kehren. Manche Vorgesetzte glauben vielleicht immer noch, damit den Ruf der eigenen Dienststelle schützen zu können – das ist ein gefährlicher Holzweg. Wir brauchen vielmehr eine flächendeckende Erfassung und Analyse vorhandener Gefahrensituationen und entschiedene Gegenmaßnahmen.“

Der nötige Bewusstseinswandel habe erfreulicherweise bereits eingesetzt, so der dbb Chef weiter: „In den Behörden und Dienststellen wird offener über das Thema Gewalt gesprochen, Deeskalationsschulungen werden vermehrt angeboten, bauliche Voraussetzungen und betriebliche Abläufe werden optimiert. Außerdem hat sich auch die Gesetzeslage verbessert.“ Dauderstädt verwies auf ein entsprechendes Bundesgesetz vom Mai 2017 und regte an, dem Vorschlag Nordrhein-Westfalens zu folgen und noch einen Schritt weiter zu gehen: „Es war richtig, Polizei- und Rettungskräfte besser gegen Übergriffe zu schützen. Wir sollten aber alle Staatsdiener und Ehrenamtlichen, die für das Gemeinwohl unterwegs sind, einbeziehen und Übergriffe auf diese Personengruppe generell schärfer bestrafen.“

Für den Gesundheitsschutz sei außerdem eine sachgerechte Personalausstattung des öffentlichen Dienstes entscheidend. Vor diesem Hintergrund begrüßte Dauderstädt die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes Destatis, die einen Personalanstieg insbesondere in den Bereichen Soziales, Innere Sicherheit und Hochschule aufzeigen. „Das ist zwar nur ein erster Schritt in die richtige Richtung. Aber in jedem Fall reduziert es die psychische und physische Belastung und trägt zur Entspannung der Situation bei. Davon profitieren Beschäftigte und Bürger gleichermaßen“, so der dbb Chef.