Bericht zur Zweiten Hauptversammlung des Jahres der dbb Frauen

04.10.2019/VRFF/AS/Mainz: Außer den notwendigen Statements gab es für die anwesenden Frauen überraschende Neuigkeiten vom Bundesvorsitzenden des dbb beamtenbundes und tarifunion Ulrich Silberbach.

Die Mitglieder der dbb frauen Hauptversammlung werden zukünftig an der dbb Jahrestagung teilnehmen können. Der dbb beamtenbund und tarifunion soll weiblicher und jünger werden.
Gegenwärtig wird über eine komplett neue Organisationsstruktur nachgedacht, damit Fachqualifikationen nicht nur einmal im Jahr eingebracht werden können- Ein Delegiertensystem holt Frauen in die Jahreshauptversammlung. Für den Gewerkschaftstag 2022 wird über eine Satzungsänderung evtl. mit Quotierung diskutiert.

Die neue Abteilungsleiterin für Gleichstellung im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Frau Daniela Behrens betonte, dass Frauen in Führung kein Verstoß gegen die Menschenrechte darstellt, sondern eine faire Teilhabe an der Macht für 52 % Menschen in der Gesellschaft.

Gesetzliche Änderungen zum Vorstandsrecht werden verstärkt gefordert. In diesem Zusammenhang sollen Gleichstellungskonzepte verpflichtend erstellt und publiziert werden. Besteht eine Organisation wie z. B. Zalando, die explizit mit weiblichen Kunden ihr Geld verdienen, darauf Null Frauen im Vorstand haben zu wollen, soll dies zukünftig mit Geldstrafen belegt werden können.

Wenn Frauen derzeit zu 80% die Pflege stemmen, werden sie wieder aus den beruflichen Karrieren herausfallen. Die Pflegeinfrastruktur muss besser organisiert sowie die Bedeutung von Pflege und deren Wertigkeit dringend erhöht und verbessert werden.

Neue Studien zum Rollenverhalten zeigen, dass Digitalisierung Rollenklischees verstärkt. Logarithmen wählen bzw. schlagen nicht geschlechterneutral vor.

Übrigens 90% der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Familienministerium arbeiten mobil!

Helene Wildfeuer machte sich weiterhin stark für Gerechtigkeit. Sowohl im Beamten- als auch im Tarifbereich müssen Lebensverlaufsperspektiven verstärkt eine Rolle spielen, um die gesellschaftlich bedeutungsvollen sozialen Aufgabe angemessen zu bewerten und dürfen in der beruflichen Karriere nicht zum Nachteil ausgelegt werden.
Nach dem Lohntransparenzgesetz steht es an, das Entgelt-Transparenzgesetz weiter zu forcieren. Untersuchungen haben ergeben, dass auch im Öffentlichen Dienst eine Gender-pay-gab von 8 % vorgefunden wird. Sie berichtete darüber hinaus über erfreuliche Erfolge und viele konstruktive Kooperationen genauso wie die vielen anwesenden Delegierten aus den dbb Mitgliedsgewerkschaften und Landesbünden.

Der dbb Bundesfrauenkongress wirft seine Schatten voraus. Der Schwerpunkt in der thematischen Arbeit lag dann auch eindeutig in der Vorbereitung der Anträge für den Kongress.

Wenn die neue Forsa Studie belegt, dass nur noch 34% der Menschen vertrauen in diesem Staat haben, sollten unsere gewerkschaftlichen Bemühungen dahin gehen, den Öffentlichen Dienst und seine Mitarbeiter zu stärken.

Flexible und stabile Arbeitsbedingungen helfen!