Einsatzkräftebetreuung zum Tag der Arbeit am 1. Mai in Berlin

Ein Erlebnisbericht von Regina Dankau

Ich musste nicht lange überlegen, als die Anfrage der dbbjugend aus Berlin kam, wer Interesse hat anlässlich der 1. Mai-Demonstrationen in Berlin die DpolG+DPolGjugend bei der jährlichen Einsatzbetreuung zu unterstützen. Ich hatte schon aus Hamburg gehört, dass es diese Aktionen gibt.

Also machte ich mich früh morgens auf den Weg zum Flughafen und war gespannt auf den vor mir liegenden Tag, da ich keine genaue Vorstellung davon hatte, wie sowas abläuft und was genau überhaupt meine Aufgabe sein wird.

In der DPolG Bundesgeschäftsstelle Berlin angekommen, wurde ich freundlich und -wie im dbb üblich-familiär empfangen. Es galt noch auf Mitstreiter aus anderen Fachgewerkschaften zu warten, und natürlich auf Karoline Herrmann, unsere dbb-Bundesjugendvorsitzende. Kurz bevor wir auf die 3 Kleinbusse verteilt wurden, die randvoll mit Obst, Kaffee, Energy Drinks, Süßigkeiten, sauren Gurken und Helferlein (Kullis, Kalender, Merkhefte und Bußgeldtabellen) beladen waren, wurden wir instruiert. Vorsichtig sollten wir sein und immer zu zweit gehen, in Sichtweite bleiben, sagte man uns. Insbesondere in Brennpunktstadtteilen. Man kenne „sein Klientel“ und die eigene Sicherheit ginge immer vor. Aber auf jedem Auto waren immer erfahrene Leute der DPolG dabei, die wir natürlich jederzeit alles fragen konnten.

Voller Spannung stieg ich beim ersten Ziel, dem „Myfest“ nähe Brandenburger Tor aus. Jeder nahm sich ein Körbchen und bepackte es mit einem Mix der Waren. In Zweiergruppen gingen wir-erst noch zögerlich-auf die Beamten zu und begrüßten sie mit einem freundlichen Lächeln und der Frage, was man ihnen denn „Gutes Tun“ könne am heutigen Tag. Dankend und auch überrascht von dem Angebot, wählten die Beamten für Sie nützliche Dinge aus. Unser einziger Mann (aus der Fachgewerkschaft) in der Truppe sah schnell seine Aufgabe darin, die schweren Red Bull Paletten unter die Beamten zu bringen. Gerade der Energy Drink wurde uns förmlich „aus den Händen gerissen“. Besonders eitle Beamte bevorzugten übrigens den „Zuckerfreien“.

Als das Kommando „aufsitzen, wir fahren weiter“ kam, ging es zur nächsten Station im Stadtgebiet. So langsam hatten wir den Dreh raus und wurden immer mehr zu einem eingespielten Team. Zu einer „kleinen Familie“ für diesen Tag. Man half sich gegenseitig beim Körbe packen, unser „Red Bull Mann“ folgte uns immer unauffällig und der Spaßfaktor stieg bei uns allen steil an. Wir trafen nach und nach auf Hundertschaften aus der ganzen Republik. Niedersachsen, Bonn, Magdeburg, Berlin und natürlich auch Köln, wo die Freude dann ganz besonders groß war. Man nahm es überrascht und wertschätzend zur Kenntnis, dass es Menschen gibt, die extra herkommen nur um den freien Tag in Berlin zu verbringen und sie zu betreuen. Für mich und den Kollegen war es die erste Einsatzbetreuung, aber relativ schnell sagten wir beide, das möchten wir unbedingt wieder machen.

Wir haben unzählige nette, lustige aber auch teils ernste Gespräche mit den Beamten geführt, die vom Dienstherrn lediglich mit der „nötigsten Nahrung“ ausgestattet wurden. Wir kamen in Abschnitte, die für „Normalos“ gesperrt waren und sahen feiernde Menschen jeglicher Couleur. Unsere letzte Station war dann die Sammelstelle für die in Gewahrsam zu nehmenden Teilnehmer. Dort erklärte uns die zuständige Beamtin den Ablauf der stattfindet, wenn es dazu kommt, dass sich jemand daneben benimmt. Hierfür waren eigens Zelte aufgebaut, wo die Personen im Ernstfall „zwischengeparkt“ werden, bevor sie dann in die zuständige Dienststelle verbracht werden.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass es ein wirklich tolles Erlebnis war. Die Freude und Dankbarkeit der Beamten zu sehen und auf so viele unterschiedliche Menschen zu treffen, ist die Mühe allemal Wert. Denn eins ist klar: Die Beamtinnen und Beamten sind für uns Tag für Tag an vorderster Front, damit WIR ALLE friedlich feiern können. Dies verdient unsere Anerkennung und Wertschätzung! Daher finde ich das Projekt „Einsatzbetreuung“ der DPolG, was ja bei vielen Großveranstaltungen stattfindet, absolut gelungen! Ich war sicher nicht zum letzten Mal dabei!