08.01.2018/VRFF/ABR/Köln: Der Blick des Mediengewerkschaftersmitglieds fällt bei der Betrachtung und Analyse eines Forsa-Vertrauensrankings schon dem Namen nach auf zwei Dinge: Medienvertrauen und Gewerkschaftsvertrauen.
Laut Forsa (im Auftrag der RTL Mediengruppe) ist das Vertrauen in die Medien im Jahr 2017 gegenüber dem Vergleichszeitraum im Jahr 2016 (Presse, Radio, TV) um jeweils vier Prozent gesunken. Dabei schneidet das Radio im gesamtdeutschen Vergleich mit einem Vertrauenswert von 56 Prozent auf Platz 8 noch am besten ab. Der Presse vertrauen 40 Prozent der Befragten (Platz 15), dem Fernsehen (Platz 17) nur 28 Prozent. Dabei liegen die Vertrauenswerte im Osten der Republik noch einmal deutlich zweistellig unter den gesamtdeutschen Werten.
“Dass das Vertrauen in die Medien gesunken ist, macht uns als Mitarbeiter*innen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, die mit einem gesetzlichen Gesamtversorgungsauftrag unter dem Gebot der Unabhängigkeit von Politik und Wirtschaft ausgestattet sind, natürlich nachdenklich. Uns ist es wichtig, dass das Vertrauen der Gesellschaft in das ‘Produkt’ gegeben ist. Auch wenn in der Studie keine Unterscheidung zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Medien im dualen Rundfunksystem erkennbar ist, so muss man doch gemeinsam überlegen, wie wir das Vertrauen in die Medien nachhaltig stärken können”, so der Bundesvorsitzende der VRFF Die Mediengewerkschaft zu diesem Thema. Eichbladt ruft in diesem Zusammenhang dazu auf, den medialen Bildungsauftrag verstärkt auch in den entsprechenden Bildungseinrichtungen umzusetzen und der medialen Erziehung insgesamt einen höheren Stellenwert einzuräumen. “Hier ist besonders auch die Politik gefragt: Medienkompetenz fällt nicht vom Baum, wie ein reifer Apfel. Inaktivität und Aussitzen kann daher nicht die Lösung sein. Ich erwarte hier eine konstruktive Zusammenarbeit der Bildungs- und Medienpolitik mit uns Medienmachern!”.
Erfreut hingegen reagiert Eichbladt als Gewerkschaftsfunktionär auf den Vertrauensgewinn für die Gewerkschaften von ganzen sieben Prozentpunkten auf 49 Prozent. “Sicherlich ist da noch Luft nach oben”, meint Eichbladt, “aber wenn man davon ausgeht, dass unter den Befragten wohl kaum gewerkschaftliche Vollorganisation bestand, in Deutschland besteht lediglich ein durchschnittlicher gewerkschaftlicher Organisationsgrad von 17-18 Prozent, dann kann sich der Wert doch sehen lassen – das darf man ruhig erwähnen”