Gefühlte Bedrohung ist deutlich größer als reales Risiko – Seniorenverband startete Gesprächsreihe mit der seniorenpolitischen Sprechern im Landtag

22.01.2016/BRH/Düsseldorf:

Im Düsseldorfer Landtag hat es ein gemeinsames Gespräch einiger Vertreter des Seniorenverbands BRH NRW mit der seniorenpolitischen Sprecherin der FDP Landtagsfraktion Susanne Schneider, MdL gegeben. Hintergrund war das Anliegen des BRH, das Thema „Älterwerden“ in der Politik nicht stets mit Pflege zu verbinden, und der Anstoß, Anliegen der Älteren deutlicheren Einzug in die Fraktionsarbeit finden zu lassen. Der BRH: „Auch nach außen hin sollte jemand als ständiger Ansprechpartner für das Thema Senioren in Form eines seniorenpolitischen Sprechers auftreten.“

frp gespräch mit der seniorenpolitischen sprecherin

Auf Seiten der Abgeordneten waren an dem Gespräch Felix Grams (Wissenschaftlicher Mitarbeiter) und Thomas Franzkewitsch (Referent für Gesundheit und Soziales) beteiligt. Die Anliegen des Seniorenverbands vertraten neben dem Landesvorsitzenden des BRH, Hans Burggraf, Heiner Ackermann, Winfried Hegeman, Martin Enderle und Günter Dahlem (Bundesseniorenbeauftragter der VRFF Die Mediengewerkschaft im dbb).

Der Abgeordneten wurde in dem Gespräch die Einschätzung der Senioren erläutert, zudem wurden ausführlich die Möglichkeiten einer Verbesserung der vom BRH geschilderten Situation erörtert. Einen wichtigen Schwerpunkt des Treffens bildete die Unterstützung der Älteren durch Förderung, die sich gerne am Lebensabend das Verbleiben in der eigenen Wohnung wünschen.

Bei allen am Gespräch Beteiligten bestand Einvernehmen, dass bislang bei Themen um das Alter stets die Pflege im Vordergrund stehe. Es sei wohl in der Politik noch nicht so recht angekommen, dass sich die Gruppe der Älteren verändert habe. Einig war man sich auch, dass man in der aktuellen Regierungsarbeit Seniorenpolitik nicht erkennen könne. Überdenken will man, ob bei der zuständigen FDP-Abgeordneten das Arbeitsfeld der Senioren deutlicher herausgestellt werden kann. Als derzeitig aussichtslos wurde der weitergehende Wunsch des BRH, bei der Ministerien in NRW das Thema „Alter“ (Senioren) vom Ministerium für Gesundheit und Pflege wegzunehmen und dem Ministerium für Jugend und Familien zuzuordnen.

Mit zur Besprechungsrunde war im weiteren Verlauf Staatsminister a.D. Dr. Ingo Wolf hinzugestoßen. Es wurde dann auch noch umfassend das Thema Sicherheit beleuchtet und das BRH-Anliegen nach einer Erhöhung der bestehenden Sicherheitsstandards dargestellt. Das Gespräch, bei dem intensiv viele anstehende Probleme ausgetauscht wurden, fand Themenschwerpunkte in Sicherheit in der Öffentlichkeit sowie Straftaten, selbst in der eigenen Wohnung. Der BRH: „Die Älteren fühlen sich aufgrund der täglichen Nachrichten mehr als verunsichert. Alles, was man täglich hört und sieht hinterlasse natürlich das ungute Gefühl, dass man sich nicht mehr sicher sein kann!“ Der ehemalige Innenminister NRW wollte das weitgehende Einvernehmen „Gefühlte Bedrohung ist deutlich größer als reales Risiko“ noch unterstreichen: „Deutschland ist das sicherstes Land der Welt.“

Fazit der Seniorenvertreter: Die Politik zeigte sich den Darstellungen des BRH gegenüber aufgeschlossen und strebte spürbar einen sachlichen Dialog an. Zu weiteren Gesprächen und zur Vertiefung der Belange der Älteren wurden Folgetermine in Zukunft abgesprochen.