15.03.2020/VRFF/ABR/Köln: Was viele noch vor Monaten nicht für möglich gehalten hätten, ist nun eingetreten: Deutschland ist SARS-CoV-2-Risikoland. Täglich kommen neue Infektionsfälle dazu, fast täglich werden von Bund, Ländern und Kommunen weitere Maßnahmen ergriffen, um die Infektionsgeschwindigkeit zu verlangsamen.
Auch an uns als VRFF geht das Virus nicht spurlos vorbei und es mussten sowohl auf Bundesebene als auch in den Betriebsgruppen Maßnahmen getroffen werden, die dazu beitragen sollen, dass das Risiko einer Ansteckung minimiert wird.
Wir als VRFF haben daher zunächst sowohl unsere eigentlich heute startende Bundesvorstandssitzung abgesagt, als auch alle in Kürze stattfindenden Seminare, Arbeitsgruppensitzungen und Versammlungen. Unserer Kenntnis nach ist das bei den Betriebsgruppen ebenfalls der Fall. Wann damit zu rechnen ist, dass unsere interne Gremienarbeit wieder aufgenommen werden kann, mag aktuell niemand vorauszusehen. Im Frühsommer diesen Jahres ist zudem unser Gewerkschaftstag geplant. Ob dieser stattfinden können wird, ist ebenfalls ungewiss.
Dennoch werden wir unsere Arbeit nun nicht einstellen, denn unsere Mitglieder brauchen uns auch in solchen Zeiten mehr denn je. Unsere Bundesgeschäftsstelle arbeitet aktuell im Home-Office, ebenso der geschäftsführende Bundesvorstand. Selbstverständlich bleiben wir aber erreichbar – alle bisher bekannten Kontaktmöglichkeiten werden von uns bedient.
Wie ihr wisst, ist die VRFF schwerpunktmäßig in öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und deren Gemeinschaftseinrichtungen sowie Töchtern organisiert.
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat im Gegensatz zu vielen Unternehmen der freien Wirtschaft einen gesellschaftlichen Auftrag zu erfüllen. Sein Auftrag ist es heute mehr denn je, uns mit gut geprüften und sauber recherchierten Informationen zu versorgen. Auch in solchen Krisenzeiten wird sich daran nicht ändern und deshalb müssen viele unserer Mitglieder trotzdem auch “raus an die Front” bzw. ihren Dienst in den Anstalten selbst tun. Gerade jetzt, wo die Möglichkeiten eingeschränkt sind, sich auch außerhalb der Medienwelt der Kunst und Kultur zu widmen, braucht es den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, um diese Lücke zu füllen.
Die Unabhängigkeit von Wirtschaft, Staat und Kirche ist für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk unerlässlich. Um dem gesellschaftlichen Auftrag kostendeckend nachkommen zu können, braucht es einen finanziell stabil ausgestatteten öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Deshalb begrüßen wir als VRFF auch, dass die Ministerpräsidentenkonferenz der Erhöhung des Rundfunkbeitrags von 17,50 € auf 18,36 € zugestimmt hat. Dies ist bei der berechtigten Aufmerksamkeit, die das Corona-Virus aktuell medial einnimmt, doch augenscheinlich untergegangen. Allerdings müssen die einzelnen Länderparlamente der Erhöhung noch zustimmen, bevor sie wirksam wird.
Euch allen und uns selbst natürlich auch, wünschen wir, dass wir diese Krise gemeinsam gut meistern. Bitte denkt dabei nicht nur an Euch selbst und Eure Liebsten, sondern auch an die Menschen, für die eine Erkrankung nach Ansteckung mit dem Virus deutlich risikobehafteter ist. Es braucht jetzt die Solidarität jeder/jedes Einzelnen! Bleibt gesund!