Herbstsitzung der dbb Bundessenioren

28.11.2019/VRFF/IMT/Mainz: Am 21. und 22.Oktober 2019 fand die Herbstsitzung der Hauptversammlung der dbb bundesseniorenvertretung im dbb Forum Berlin statt.

Für die VRFF Mediengewerkschaft nahm die stellvertretende Vorsitzende der Bundesseniorenvertretung, Isa März-Toppel, teil. Es ist nun schon eine gute Tradition, dass sich die Bundessenioren regelmäßig treffen: um Erfahrungsaustausch geht es, um das Setzen von Akzenten zu senioren- und sozialpolitischen Themen.

Die Themen sind die Dauerthemen, die die im vergangenen Jahr neu gewählte Bundesgeschäftsführung ohnehin immer auf der Agenda hat: „Wir bleiben dran“, heißt es in einem Slogan.

Wir bleiben dran am Thema Rente, Pflege, Generationengerechtigkeit, Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, an dem zu erwartenden 8. Altersbericht der Bundesregierung und an allen gewerkschaftlichen und seniorenpolitischen Themen. Wir mischen uns ein. „Mit Maß und Mitte“, betonte Thomas Eigenthaler, stellvertretender Vorsitzender des dbb beamtenbund und tarifunion. Die Aussprachethemen auf der Hauptversammlung reflektierten immer wieder die Themen der tags zuvor stattgefundenen Fachtagung „Wohnen im Alter- Unbezahlbar“. Fachleute aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Gewerkschaften beleuchteten die verschiedenen Aspekte des Themas im dbb Forum.

Als „tickende Zeitbombe“ bezeichnete der Zweite Vorsitzende des dbb, Friedhelm Schäfer, in seiner Begrüßung die Entwicklung des Wohnungsmarktes. Nichts wäre über Nacht gekommen, sondern ist ein Ergebnis einer jahrzehntelangen Fehlplanung und Fehlinvestition. „Der demografische Wandel ist unzureichend berücksichtigt“, so Schäfer.

„Wohnungsmarktpolitische Konzeptionslosigkeit“, attestierte Dr. Horst Günther Klitzing, Vorsitzender der dbb bundesseniorenvertretung, Bund, Ländern und Gemeinden. „Behördliches Zustandsgewirr verhindert schnelle Lösung“, so Klitzing. Konsequenz wäre u.a. die Schaffung von mehr generationsgerechtem Wohnraum durch Neu- und Umbau, die Entwicklung alternativer Wohnformen und die Förderung technischer Assistenzsysteme.

Der ehemalige Bremer Senatspräsident Hennig Scherf konnte anekdotenreich und unterhaltsam von seinen Wohnerfahrungen im Mehrgenerationenhaus berichten. Stefan Zierke, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium (BMSFS) wies auf die konstruktive Rolle des Föderalismus hin, sprach über die Vielfalt der Regionen und dass viele seniorenpolitische Konzepte und Lösungen in den Regionen ermöglicht werden.


Professorin Elke Pahl-Weber von der technischen Universität Berlin sprach über das Verhältnis in dem erwerbstätige Jüngere und nicht erwerbstätige Ältere zueinander stehen. „Dies sei wichtig“, so Pahl-Weber, „und nicht die Polarisierung Stadt – Land“. Sorgende Gemeinschaften müsse es geben. Nicht nur dieses Thema wäre emotional besetzt. Über senioren- und pflegegerechte Umbaumaßnahmen informierte Astrid Schultze vom Vorstand der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsanpassung e.V. Berlin. Teilhabe am Leben, ein selbstbestimmtes Leben bis ins Alter. Die anschließende Podiumsdiskussion vertiefte dieses Thema noch, so dass Siegfried Damm, Zweiter Vorsitzender der dbb bundesseniorenvertretung in seinem Schlusswort für alle gewinnbringenden Informationen und Impulse dankte und feststellte, was tatsächlich ist:

Die dbb Senioren werden sich auch in Zukunft aktiv in die Gestaltung des Lebensumfeldes für ältere Menschen einmischen.

Berlin war wieder eine, ja genau diese Reise wert!

Fotos: Marco Urban (Fotojournalist, Berlin)