Seniorenverbände definieren gemein- same Leitlinien für eine Alterssicher- ungspolitik, die eine soziale Balance sucht sowohl zwischen den Generation- en als auch innerhalb der Generationen.
In einem Grundsatzpapier fordert die Bund- esarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organ- isationen (BAGSO), die über ihre 109 Mit- gliedsverbände rund 13 Millionen ältere Men- schen in Deutschland vertritt, die politisch Verantwortlichen auf, die dramatische Ab-senkung des Rentenniveaus aufzuhalten.
In dem Papier werden die Auswirkungen der im Jahr 2001 beschlossenen Rent- enreform beschrieben. So haben die Einkünfte aus der gesetzlichen Rentenver- sicherung (GRV) innerhalb von zehn Jahren einen Kaufkraftverlust von 8 % er- litten. Die Erwerbsminde-rungsrenten sind sogar nominal gesunken. Die Zahl der Leistungsbezieher von Grundsi-cherung im Alter ist zwischen 2003 und 2010 um 60 % gestiegen.
Am Ende der noch nicht abgeschlossenen Entwicklung wird ein Durchschnitts- verdiener nach 35 Beitragsjahren einen Rentenanspruch haben, der die Höhe die- ser Grundsiche-rung nicht übersteigt. Die Sorge der BAGSO-Verbände gilt daher nicht allein den Rentne-rinnen und Rentnern von heute, sondern stärker noch den künftigen Rentnergenerationen.
Da betriebliche und private Alterssicherungssysteme nicht für alle Beschäftigten zugäng-lich bzw. erschwinglich sind, können sie nur eine ergänzende Funktion haben. Und selbst dort, wo sie genutzt werden, können sie die in der GRV ent- stehenden Lücken nicht voll-ständig schließen. Das Risiko der Erwerbsmind- erung wird in diesen Systemen meist gar nicht oder nur unzureichend abgesich- ert.
Kernforderung der Seniorenverbände ist, die Lebensstandardsicherung für die Rentnerinnen und Rentner von heute und morgen wieder in den Mittelpunkt des Interesses zu rücken. “Die solidarische Rentenversicherung muss auch in Zu- kunft mehr sein als eine Ar-mut vermeidende Grundsicherung. Nur wenn die Rent- enleistungen nach einem erfüllten Arbeitsleben deutlich oberhalb des Grundsich- erungsniveaus liegen, behält die gesetzliche Rentenversicherung ihre Legitim- ation”, so die Vorsitzende der BAGSO und ehemalige Bundesfamilienministerin Prof. Dr. Ursula Lehr.
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