Öffentlich-rechtlicher Rundfunk erkennt nicht Zeichen der Zeit

28.08.2015:

Während die freie Wirtschaft aufgrund des drohenden Fachkräftemangels in einigen Berufen wieder verstärkt zu Festanstellungen zurückkehrt, ist die Befristung in den Rundfunkanstalten fast zur Regel geworden. In einigen Rundfunkanstalten ist nahezu ¼ der Belegschaft in Form von prekärer Beschäftigung angestellt.

Wir fordern die Rundfunkanstalten auf, auch im eigenen Interesse von den befristeten wieder zu den unbefristeten Anstellungen zurückzukehren.

Im anderen Fall werden die Rundfunkanstalten in manchen Bereichen (wie z.B. im digitalen Bereich) ihren Bedarf an gut ausgebildeten Mitarbeitern nicht mehr decken können und so ihren Auftrag gefährden. Gerade im Zeitalter der Digitalisierung ist es wichtig, gute Mitarbeiter, die mit den Techniken bestens vertraut sind, zu gewinnen und auch zu halten. Das Arbeiten in der digitalen Welt stellt Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den Rundfunkanstalten vor besondere Herausforderungen bei der Qualifizierung, was festangestellte Mitarbeiter erfordert.

Die von der Digitalisierung betroffenen Berufsbilder, besonders in IT-Bereichen, werden zunehmen und zu einem Fachkräftemangel führen. Daher ist es für die Rundfunkanstalten jetzt wichtig, ihren Bedarf an Fachkräften zu decken.

Auch im öffentlich-rechtlichen Rundfunk sind und werden alte Berufsbilder verschwinden und neue entstehen. Daher wird eine ständige Weiterbildung und Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen immer wichtiger. Mit jedem gut ausgebildeten Mitarbeiter, der den Rundfunk verlässt, geht mit ihm auch das Wissen ein Stück weit verloren.

Die VRFF ist davon überzeugt, dass die Digitalisierung die Arbeitswelt total verändern wird und nur Unternehmen mit hoch qualifizierten und motivierten Mitarbeitern auf dem Arbeitsmarkt bestehen werden.

Günter Walter
BTK-Vorsitzender