Warnstreik bei Radio Bremen und Bremedia Produktion GmbH

Am Freitag, 31. Mai 2024 hat die Betriebsgruppe Bremen der VRFF Die Mediengewerkschaft zusammen mit DJV und ver.di alle Beschäftigten bei Radio Bremen und der Bremedia Produktion GmbH von 16:30 Uhr bis Mitternacht zum Warnstreik aufgerufen.

Das bereits aus anderen Anstalten bekannte Angebot von 2,25 Prozent und nach 15 Monaten eventuell noch 2,46 Prozent (falls die Beitragserhöhung von den Ländern beschlossen wird) bewerten alle verhandelnden Gewerkschaften im Haus als vollkommen unzureichend!

Das würde nicht einmal die Preissteigerungsrate der vergangenen 2 Jahre ausgleichen. Deshalb wurde gemeinschaftlich zum Warnstreik aufgerufen.

Etwa 100 Mitarbeitende sind dem Aufruf gefolgt und haben sich vor dem Haupteingang von Radio Bremen versammelt. Neben Getränken gab es für das leibliche Wohl auch blaue Muffins und Brezeln. Zum Zeitvertreib konnte man an einem Glücksrad symbolisch 10,5 %, 500 € mehr oder auch eine 35-Stunden-Woche gewinnen. Wer das Fragezeichenfeld getroffen hat, bekam eine kleines Geschenk.

Infolge des Warnstreiks fielen die Fernsehsendungen „buten un binnen um 6“ und das Magazin „Buten un Binnen“ um 19:30 Uhr aus und es wurde „Hallo Niedersachsen“ als Ersatzprogramm übernommen. Zur Erklärung lief ein Schriftband mit dem Hinweis auf „eine betriebliche Störung“ durchs Bild.

Auf den Hörfunkwellen von Radio Bremen liefen einheitliche Nachrichten in Kurzform.

Auf butenunbinnen.de wurden für den Rest des Tages keine neuen Texte veröffentlicht und auch im Studio Bremerhaven wurde gestreikt.

Auf Bremen Eins und Bremen Zwei liefen am Nachmittag und Abend die Hörfunk-Sendungen teilweise mit Einschränkungen.

Auch die Talk-Show „3nach9“ wurde bestreikt. Die Sendung fiel zwar nicht komplett aus, aber sie konnte nicht in der sonst üblichen Form ausgestrahlt werden. Dies blieb den Zuschauenden vor den Fernsehgeräten nicht verborgen. In den Online-Kommentaren hagelte es Beschwerden. Auch das ist für uns ein Erfolg, zeigt es doch, was unsere Fachkräfte tagein-tagaus leisten und dass das vom Publikum durchaus gesehen und gehört wird!

In vielen Kommentaren wurde Verständnis für den Warnstreik der Mitarbeitenden geäußert, aber teilweise auch Unverständnis für die Entscheidung des Hauses, „3nach9“ trotzdem zu senden und das auch noch in ungewohnt schlechter Qualität. Es wurde von einigen Zuschauenden als „Bad Move“ gegen die Beschäftigten gedeutet.