Zum 100. Todestag von Bertha von Suttner

03.06.2014/VRFF/IMT/Mainz: Es sei im Jubiläumsjahr 2014 einer bedeutenden Frau gedacht, die am kommenden 21. Juni 1914 vor genau 100 Jahren verstarb. Den Beginn des 1. Weltkrieges hat sie war nicht mehr erlebt, doch sah sie seine Schatten voraus. Bertha von Suttner, geb. Gräfin Kinski, zeitweilig Mitarbeiterin von Alfred Nobel, war Journalistin, Schriftstellerin und später unermüdliche Rednerin auf diversen Friedenskongressen.

Mit ihrem Ehemann, Arthur von Suttner, lebte sie zeitweilig im Kaukasus. 1877 begannen Bertha und Arthur von Suttner Reiseberichte, Berichte über den deutsch-türkischen Krieg und Kurzgeschichten für deutschösterreichische Zeitungen zu schreiben. Pazifismus und der Blick auf eine friedliche Gesellschaft wurden zum Grundtenor ihres schriftstellerischen Schaffens.

1889 veröffentlichte Bertha von Suttner den Roman „Die Waffen nieder“, der sofort enorme Verbreitung fand.

Hinter diesem programmatischen Titel verbirgt sich eine im Stile der Zeit geschriebene Geschichte – eine Geschichte, die die Schrecken des Krieges aus der Sicht einer Ehefrau reflektiert.

Bertha von Suttner hatte bereits damals den Nerv der Gesellschaft getroffen – man diskutierte heftig über Militarismus und Krieg.

Bertha von Suttner wollte aufklären. Sie war maßgeblich beteiligt an der Gründung der Österreichischen Gesellschaft für Friedensfreunde und wurde deren 1. Präsidentin. In der Folge nahm sie an verschiedenen Friedenskonferenzen teil.

Bertha von Suttner war eine der bedeutendsten Teilnehmerinnen der „Internationalen Frauenkonferenz in Berlin. Am 10. Dezember 1905 erhielt Berta von Suttner als erste Frau den Friedensnobelpreis.

Nach der 2. Friedenskonferenz in Den Haag unternahm sie Reisen ins Ausland, sprach über die Gefahren der Internationalen Aufrüstung und entlarvte die Interessen der Rüstungsindustrie. Unentwegt warb sie für eine stabile Friedensordnung. Überall wurden ihre Reden mit Begeisterung aufgenommen

Deutschnationale Zeitgenossen nannten sie „Friedens-Berta“. Der eher spöttisch gemeinte Titel wurde ihr Synonym. Ihr Roman-Titel von 1887 „Die Waffen nieder“ fand 1914 kein Gehör.

Acht Wochen nach dem Tode Bertha von Suttners zogen viele mit Begeisterung in den Krieg…