Gewerkschafter und Berufsverbände wollen tarifvertragliche Strukturen verbessern
22.10.2019/VRFF-Freie/RKW/München: Am Montag, den 21. Oktober, hat sich in der historischen Münchener Seidlvilla eine 12-köpfige Tarifkommission der VRFF für den Bereich „Freie Produktionswirtschaft“ konstituiert, um nun in die konkrete Tarifarbeit einzusteigen. Viele Filmschaffende leiden unter extremen Arbeitsbedingungen und mangelhaftem tariflichen Schutz. Auch die Vergütungen bei Film und Fernsehen sind häufig grotesk niedrig – verglichen mit dem Ruf der Medienindustrie als prosperierendem Berufsfeld. Hier setzt die Gewerkschaft für die freien Mitarbeiter*innen bei Film- und Fernsehproduktionen an.
Die VRFF vertritt aktuell unter anderem auch die Interessen von über 1500 projektweise sozialversicherungspflichtigen Film- und Fernsehschaffenden, die Mitglieder der Berufsgruppe „Freie Produktionswirtschaft“ bzw. der kooperierenden Verbände sind. Damit ist sie die größte berufsübergreifende gewerkschaftliche Vertretung von Freien innerhalb der Film- und Fernsehbranche in Deutschland – und wächst weiter.
„Der Zuspruch für die Betriebsgruppe FREIE der VRFF resultiert aus der großen Unzufriedenheit vieler Filmschaffender und zahlreicher Berufsverbände mit der überkommenen gewerkschaftlichen Schwäche auf Seiten der ver.di. Es sind bereits tragfähige Vereinbarungen der VRFF mit mehreren Berufsverbänden zustandegekommen – weitere werden folgen. Wir sind auf einem soliden Wachstumspfad“, betont der Vorsitzende der Betriebsgruppe, Roland Kuhne bei der Gründung der Tarifkommission.
Der Geschäftsführer des BVK, Michael Neubauer, ergänzt: „Für die Berufsverbände ist ein starkes und engagiertes tarifpolitisches Netzwerk existentiell wichtig, denn die Arbeitsbedingungen in der Branche müssen attraktiver werden, um den Fachkräftemangel zu überwinden! Da ist ein frischer gewerkschaftlicher Ansatz gefragt – für die Beschäftigten und für den Produktionsstandort!“
Mit der VRFF tritt für die freien Film- und Fernsehschaffenden endlich eine Branchengewerkschaft auf den Plan, in der nicht Funktionäre den Ton angeben, sondern die Filmschaffenden selbst.