VRFF lädt Horst Seehofer ein Diskussion über ARD und ZDF

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ARD und ZDF zusammenlegen? Keine neue Idee, mit der Horst Seehofer am Wochenende Schlagzeilen machte. Aber auch eine gute? „Wir wollen nicht Gesprächsgegenstand sein, sondern mitreden“, fasst Bundesvorsitzender Ulrich Eichbladt die Strategie der VRFF-Die Mediengewerkschaft zusammen: „Herr Seehofer soll den Beschäftigten von ARD und ZDF sachlich darlegen, was er anstrebt und warum. Schließlich geht es um die Zukunft unserer Arbeitsplätze und der ganzen Medienlandschaft.“ Die VRFF hat den CSU-Vorsitzenden daher zu einer Diskussionsveranstaltung eingeladen.

„Wir wollen den Stier bei den Hörnern packen,“ begründet ZDF-Betriebsgruppenvorsitzender Michael Funken die Einladung nach Mainz. Horst Seehofer stehe als Mitglied des Verwaltungsrats in der Mitverantwortung für das ZDF, ebenso sein Finanzminister Dr. Markus Söder, ehemals Mitglied im Fernsehrat und zudem gelernter TV-Journalist (Bayerischer Rundfunk) ist. Selbst wenn es akut nur der Versuch sei, sich im Wahlkampf bei den „Lügenpresse“-Skandierern anzubiedern, stehe erkennbar mehr dahinter: Die ganze KEF-Sparorgie ziele darauf ab, ZDF und ARD zu gemeinsamen Töchtern und Projekten zu zwingen. Funken: „Jetzt soll einer mal endlich Klartext reden, was sie wollen und warum.“

Das ZDF sei seit Jahren Marktführer, die Akzeptanz bei der Bevölkerung sei damit Tatsache. Vor allem produziere man wegen des hohen Engagements der Beschäftigten immer noch ein qualitativ hochwertiges Programm, gleiches gelte für die Kolleginnen und Kollegen der ARD-Anstalten und des Deutschlandradios. Aber: „Das halten wir nicht mehr durch: Immer mehr Aufgaben bei weniger Kaufkraft und weniger Beschäftigten – man ist dabei, uns alle kaputt zu sparen. Wir müssen uns wehren.“

Die VRFF Mediengewerkschaft wird mit ihren Betriebsgruppen in ZDF, den ARD-Anstalten und dem Beitragsservice (früher: GEZ) in den kommenden Monaten eine Sachdebatte zu diesem Thema führen. „Wir werden auch den Deutschen Beamtenbund dbb einbinden, um das in einen größeren Zusammenhang zu stellen,“ kündigt Bundesvorsitzender Ulrich Eichbladt an. Es handele sich um einen weiterer Baustein in der Politik, den öffentlichen Dienst sowie öffentlich-rechtliche Angebote erst in Mißkredit zu bringen, um hinterher die Filetstücke zu privatisieren. Eichbladt: „Kampflos werden wir das nicht hinnehmen.

Foto: Harald Bischoff (https://commons.m.wikimedia.org/wiki/User:Haraldbischoff)
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