VRFF unterzeichnet „Frankfurter Erklärung“ – zusammen mit 10 weiteren Fachgewerkschaften

Gemeinsam mit zehn weiteren deutschen Fachgewerkschaften aus unterschiedlichen Branchen hat die VRFF Die Mediengewerkschaft die Frankfurter Erklärung unterzeichnet. Initiiert wurde diese von der Vereinigung Cockpit.

„Als VRFF stehen wir klar für echte Tarifpluralität und starke Fachgewerkschaften. Mit der Unterzeichnung der Frankfurter Erklärung setzen wir ein deutliches Zeichen für Koalitionsfreiheit, Mitbestimmung und faire Interessenvertretung – nah an den Beschäftigten und ihrer Realität“, so Uwe Tapken, stellvertretender Bundesvorsitzender der VRFF. Gemeinsam mit Stefan Rettner, 2. Vorsitzender der VRFF, hat er an dem Symposium teilgenommen.

Foto: vcockpit Tim Goger

Die Unterzeichner*innen der Erklärung machen sich zudem stark für gewerkschaftliche Vielfalt sowie für die Unersetzbarkeit spezialisierter Interessenvertretungen. Zeitgleich setzen sie sich ein gegen die expansive Strategie mancher Großorganisationen.

„Wer nur auf Großorganisationen setzt, nimmt in Kauf, dass wichtige Stimmen überhört werden und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer schlechter gestellt sind“, heißt es daher in der Frankfurter Erklärung.

„Die Arbeitswelt ist vielfältig – und diese Vielfalt braucht spezialisierte Stimmen“, erklären die Fachgewerkschaften. Und genau das sei ihre unverzichtbare Leistung seit Jahrzehnten für die Beschäftigten: branchennahe Tarifverträge, realitätsnahe Mitbestimmung und die Weiterentwicklung ganzer Berufsgruppen, so die Unterzeichner*innen. Diese Differenziertheit sehen sie jedoch zunehmend gefährdet: durch das Tarifeinheitsgesetz, durch politischen Druck zur Vereinheitlichung und durch wachsende Machtbestrebungen großer Gewerkschaften, begründen die Vertreter*innen der Vereinigung Cockpit ihre Initiative.

Die Kernforderungen der Frankfurter Erklärung sind deshalb

  • Unantastbare Koalitionsfreiheit: Beschäftigte müssen sich frei in der Gewerkschaft ihrer Wahl organisieren können – ohne strukturellen oder rechtlichen Druck. 
  • Echte Tarifpluralität: Das Tarifeinheitsgesetz benachteilige besonders spezialisierte Berufsgruppen und müsse dringend neu bewertet werden. 
  • Gegen gewerkschaftliche Machtpolitik: Gewerkschaften dürften nicht in Branchen vordringen, deren Besonderheiten und Risiken sie nicht kennen. 
  • Anerkennung der Bedeutung von Fachgewerkschaften: Fachgewerkschaften sind unverzichtbar für passgenaue Tarifabschlüsse, Sicherheit, Qualität und Wettbewerbsfähigkeit ganzer Branchen. 
  • Fachwissen als Zukunftsfaktor: Die Expertise spezialisierter Berufsgruppen müsse stärker in politische und wirtschaftliche Entscheidungen einfließen. 
  • Mehr politisches Gehör: Fachgewerkschaften fordern eine gleichberechtigte Beteiligung an arbeitsmarkt- und sozialpolitischen Entscheidungsprozessen. 

Mit der Frankfurter Erklärung treten die beteiligten Fachgewerkschaften erstmals in dieser Geschlossenheit öffentlich auf. Die Erklärung wurde von folgenden Gewerkschaften verabschiedet:

  • Vereinigung Cockpit (VC)
  • UFO Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO)
  • Arbeitnehmergewerkschaft im Luftverkehr (AGiL)
  • Die Kommunikationsgewerkschaft (DPVKOM) 
  • Deutsche Verwaltungs-Gewerkschaft (DVG)
  • Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (GDBA)
  • Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF)
  • Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL)
  • unisono Deutsche Musik- und Orchestervereinigung e.V.
  • Gewerkschaft Arbeit und Soziales (vbba)
  • Vereinigung der Rundfunk, Film- und Fernsehschaffenden (VRFF Die Mediengewerkschaft)