News BG Rundfunk Berlin-Brandenburg

7. Januar 2014Wie jedes Jahr, so hat auch 2014 für viele von uns mit guten Vorsätzen begonnen. Wenn ein Jahr vorüber ist, macht man sich schon oft Gedanken darüber, was man hätte besser machen können, was gut war und was man sich für das nächste Jahr so alles vornehmen möchte. Innerhalb der VRFF haben wir uns entschlossen, nicht von Vorsätzen zu sprechen, sondern von Wünschen. Denn Vorsätze liegen ja eigentlich immer nur in den eigenen Händen, während auf unsere Wünsche auch unsere Mitmenschen bewusst oder unbewusst Einfluss nehmen können. Alexander Reising ist seit kurzem der neue Vorsitzende der VRFF-Betriebsgruppe rbb. Zur Frage nach seinen Wünschen sagt er: “Mit den Wünschen ist das so eine Sache. Man kann sich sehr viel wünschen, operativ ist man aber zumindest in unserer Position immer der Wunscherfüller. Wie alle BGs die nicht im PR oder BR vertreten sind , dazu noch sehr klein sind, führen wir ein Mauerblümchendasein. Mild belächelt von den Wohlwollenden, hämisch bedacht von den Konkurrenten. Aktive Mitglieder unter den potentiell Interessierten kann man sich schwer aussuchen. Die große Mehrheit der Mitglieder ist eher passiv. Um Wegmarken zu setzen bedarf es eines großen Rückhaltes des Gesamtkonstruktes Gewerkschaft. Wegmarken in der Anstalt aufzuzeigen bedeutet, Empörung zu erzeugen, zu bewegen. Ein weiterer Wunsch wäre zudem eine stärkere Anbindung an den dbb. In allen Gremien sitzen die dbb-Vertreter und eine VRFFlerin ist sogar Mitglied der Bundesleitung des dbb! Was sollen wir dem Mitbewerber entgegensetzen, wenn nicht DAS??? Schön wäre es außerdem, wenn wir offen über unsere Interna auf Bundesebene sprächen.” [...] Weiterlesen...
27. November 2013· Erhöhung der Gehälter um einen Sockelbetrag von 20 € sowie zusätzlich linear um 2,45 % zum 1. Oktober 2013 · Nochmalige, lineare Erhöhung der Gehälter um weitere 2,5 % zum 1. Oktober 2014 · Der Familienzuschlag steigt von 101 € auf 115 € zum 1. Oktober 2013 und auf 120 € zum 1. Oktober 2014 · Die typischer Weise gezahlten Honorare der freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Vergütung der Auszubildenden steigen jeweils um 3,05 % zum 1. Oktober 2013 und um 2,5 % zum 1. Oktober 2014 · Die Obergrenze für die Zahlung von Sonn-, Feiertags- und Nachtzuschlägen für die freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Kappungsgrenze) sowie der sozialen Schutzbedürftigkeit erhöht sich jeweils im gleichen Maße · Laufzeit des Tarifvertrags: 24 Monate · Der Tarifvertrag tritt zum 1. Oktober 2013 in Kraft. [...] Weiterlesen...
15. November 201315.11.2013/VRFF/JR/Berlin/Stuttgart: Vom 8. bis 10. November haben die Medienfrauen der öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz getagt – und dies schon zum 36. Mal! Eingeladen nach Berlin hatten die Kolleginnen des rbb (Rundfunk Berlin-Brandenburg) und des Deutschlandradios Berlin. Das Motto “Wir sind Programm” sollte vor allem die Diskussion über die Rolle der Frauen in den Programmen und in den Anstalten anregen und Impulse geben. Außerdem wurde dargestellt, was sich in den letzten Jahren in den Anstalten verändert hat. Der rege Austausch von 500 Teilnehmerinnen fand im Plenum, in Workshops oder in kleinen Kreisen statt. Es waren Frauen aus allen Berufsgruppen vertreten: Redaktion, Technik, Verwaltung, Ausstattung und Produktion. Von Abteilungsleiterinnen über Sekretärinnen, Assistentinnen und, und, und ….. Ein beeindruckendes Treffen mit Zeit für Gespräche, des “sich Auseinandersetzens” mit wichtigen Themen und der Möglichkeit, sich neue Impulse zu verschaffen. Das alles in Berlin! Die Betriebsgruppe des rbb in der VRFF Die Mediengewerkschaft war aktiv vertreten am Stand im Foyer des Rundfunkgebäudes. Regina Yates, die ehemalige Vorsitzende und aktuelle Ehrenvorsitzende der Betriebsgruppe, hat Infomaterial und Werbeartikel der VRFF als Fachgewerkschaft sowie des Dachverbandes dbb beamtenbund und tarifunion verteilt. Außerdem hat sie mit ihrer langjährigen Erfahrung die Gewerkschafterinnen der VRFF aus vielen Betriebsgruppen anderer Sender zusammengebracht und dafür gesorgt, dass gute Kontakte geknüpft werden konnten. Wer mehr über das Herbsttreffen erfahren möchte, ganz einfach: www.medienfrauen-herbsttreffen.de Interessierte sollten sich den Termin für 2014 bitte JETZT schon vormerken: Herbsttreffen der Medienfrauen, 10. – 12.Oktober 2014. beim NDR in Hamburg. Ein ARD-Sender, der noch ohne Betriebsgruppe der VRFF auskommen muss. Da fragt man sich schon: Wie lange noch? [...] Weiterlesen...
24. August 201324.08.2013/vrff/HJK/Berlin: Die gutbesuchte Mitgliederversammlung der Betriebsgruppe rbb fand am 22.08.2013 statt. Die Vorsitzende Regina Yates begrüßte in Berlin die Mitglieder und den Geschäftsführenden Bundesvorstand sowie die Bundesgenderbeauftragte Astrid Hollmann. Nach dem Rechenschaftsbericht wurde der Vorstand entlastet. In der anschließenden Wahl zum 1. Vorsitzenden wurde Alexander Reising einstimmig gewählt. Regina Yates, die die Betriebsgruppe gegründet hatte und seit Beginn 1. Vorsitzende war, wurde zur Ehrenvorsitzenden der Betriebsgruppe ernannt. Der Geschäftsführende Bundesvorstand gratulierte Regina Yates zum Ehrenvorsitz und dankte ihr für ihre Aufbauarbeit im rbb. Dem neuen Vorsitzenden Alexander Reising gratulierte er zur Wahl und wünschte im viel Kraft und Erfolg für die neue Aufgabe. [...] Weiterlesen...
8. März 201108.03.2011/vrff/HOL/Berlin: Anlässlich des 100. Weltfrauentages am 8. März ruft die Bundesgenderbeauftragte der VRFF Die Mediengewerkschaft, Astrid Holl- mann, wieder zu Anerkennungsaktionen für Frauen auf. Vor 100 Jahren sind die Frauen für das Wahlrecht auf die Straße gegangen. Anlässlich des Jubiläums fordert Hollmann dazu auf, den Kämpferinnen für die Gleichberechtigung danke zu sagen. Gleichzeitig ist es notwendig, den Frauen und Männern heute Mut zu machen und für die Chancengleichheit weiter zu kämpfen. Gleiches Recht für alle in allen Lebensvereichen, das fordern Frauen auch heute noch. “Nur weil die Gleichstellung gesetzlich geregelt ist, sind Chancen und Möglichkeiten in Beruf und Familie immer noch ungleich verteilt”, betonte Hollmann. Frauen sind heute selbstverständlicher berufstätig, aber noch nicht selbstver- ständlich auch in Führungspositionen. Sie scheitern oft an der Entscheidung zwischen Familie und beruflichem Fortkommen. Sie haben dadurch durchschnitt- lich weniger Einkommen und weniger Rente. “Wir als Gewerkschaft haben ein Interesse daran, die Rushhour des Lebens zu entzerren. Die Ausgestaltung der Arbeitswelt spielt dabei eine große Rolle”, sagte Ulrich Eichbladt, Bundesvorsitzender der VRFF, zum Jubiläumstag. “Die Arbeitswelt sollte sich an die Lebensumstände der Menschen anpassen, nicht das Leben an die Arbeitsumstände.” Astrid Hollmann sagt hierzu unterstützend: “Wir müssen einen gegenderten Blick auf die Arbeitsrealität von Frauen und Männern werfen.” Frauen und Männer wollen heute Arbeitsleben und Familienleben so miteinander vereinbaren, dass das Familieneinkommen nicht leidet, weil sich ein Paar für Nachwuchs entscheidet. Dabei wollen auch Männer einen Anteil am Familienleben haben. Die gewünschte Chancengleichheit ist dabei noch lange nicht erreicht. “Wir stehen gerade erst am Anfang”, beklagte Hollmann und wies darauf hin, “dass wir natürlich nicht alle gleich sind.” “Aber wir sollten alle die gleichen Chancen haben”. [...] Weiterlesen...
8. März 201008.03.2010/vrff/SUK/Berlin: Arbeitsschutzgesetze, die Einführung des Acht- Stunden-Tages und die Lohnangleichung für Frauen, die die gleiche Arbeit wie Männer leisten sowie das Wahlrecht für Frauen einzuführen, das waren die Ziele von Frauen der letzten 99 Jahre! Am 19. März 1911 begingen mit diesen Zielen Frauen den ersten internationalen Frauentag. Die (sagen wir mal “männerverständlich” und nicht “angsteinflößend”) “Wünsche” der Frauen für eine gerechte, berufliche und gesellschaftliche Gleichstellung zwischen Männern und Frauen sind keinesfalls erreicht. Aktuelle Beispiele belegen ganz klar, dass Frauen häufig immer noch weniger verdienen, als Männer in gleichen Positionen. Noch immer finden Erziehungszeiten zu wenig Berücksichtigung, die sich nicht nur auf die so genannte “Rentenarmut” auswirken. Frauen werden weiterhin in klassische Frauenberufe und Frauenrollen “gedrängt” oder “klein gehalten”. Liebe Männer: “Keine Angst”: Sicher wollen nicht alle Frauen Bundeskanzlerin werden. Doch sollten wir uns nicht alle endlich gemeinsam dafür einsetzen, dass jeder Mensch, unabhängig von seinem Geschlecht, seiner Herkunft, seiner Individualität in keiner Weise diskriminiert oder gar herabwürdigend behandelt wird?! So möchten wir nun den heutigen Tag dafür nutzen, allen Frauen im rbb zum Frauentag zu gratulieren. Wir wollen für die Erreichung ihrer Ziele Glück wünsch- en. Doch wir möchten nicht nur den Frauen im rbb unsere Unterstützung zusichern, sondern ALLEN Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im rbb, die sich benachteiligt oder diskriminiert fühlen. Zusammen, mit unserem starken bundesweiten Netzwerk, unserer VRFF Die Mediengewerkschaft sowie dem dbb (Deutscher Beamtenbund), rufen wir alle auf, sich gemeinsam für Chancengleichheit und mehr Gerechtigkeit einzusetzen. Wir neigen dazu, Erfolg eher nach der Höhe unserer Gehälter oder nach der Größe unserer Autos zu bestimmen, als nach dem Grad unserer Hilfsbereitschaft und dem Maß unserer Menschlichkeit. (Martin Luther King, am. Bürgerrechtler, 1929-1968) BETRIEBSGRUPPE VRFF im rbb [...] Weiterlesen...
3. November 200903.11.2009/vrff/SOK/Berlin: Zum ersten Mal waren im Rundfunk Berlin-Brandenburg am 3. November 2009 ausschließlich Männer die Hauptpersonen. Doch warum? Was war bloß passiert? Wurde etwa zu einem Streik der Männer auf- gerufen? Oder haben die Rundfunkanstalten den Haushaltstag für Männer ein- geführt oder gar Gehaltserhöhungen aus- schließlich für das “starke Geschlecht” ausgehandelt? Entwarnung, liebe Frauen und Männer, hier sollen keine Diskrepanzen gefördert werden. Erstmalig wurde am 3. November 2009, dem Men’s World Day, Männern im rbb die “hellblaue Schleife” als neues Solidaritätssymbol für diesen Ehrentag vergeben. Die “hellblaue Schleife”, von der Betriebsgruppe zu Dienstbeginn verteilt, wurde von der VRFF-Genderbeauftragten Sozan Knüppel initiiert. Und für alle Männer, die sich an diesem Tag bisher nicht haben hochleben lass- en, hier ein paar kurze Informationen: Der internationale Weltmännertag wurde 1999 von den Vereinten Nationen als Men’s World Day auf den 3. November festgelegt. Themenschwerpunkte des Men’s World Day sind Zukunftsperspektiven sowie Maßnahmen zur Verbesserung der Gesundheit der Männer. Der Men´s World Day soll, nach Aussage des Schirmherrn Michail Gorbatschow, beim Mann ein neues Gesundheitsbewusst- sein schaffen. Schließlich liege die Lebenserwartung der Männer nach aktuellen Erkenntnissen im Schnitt sieben Jahre unter der der Frauen. Vielen Männern des rbb wurde mit der Vergabe der “hellblauen Schleife” mal wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, denn man(n) stelle sich vor, einige wussten gar nichts von ihrem Glück und waren fast “erleichtert”, “dass sich endlich einmal jemand auch für die Männer einsetzt”. Natürlich wurden auch Flyer zu den aktuellen Tarifverhandlungen verteilt. Schließlich sind wir Frauen “berechnend”. Doch keine Sorge, auch ohne Tarifverhandlungen im nächsten Jahr werden wir, liebe Männer, Euren Tag mit der “hellblauen Schleife” wieder ehr- en. Wir können gar nicht anders, denn die Reaktionen waren ausschließlich positiv. Abschließend noch zum besseren Verständnis zwischen Männern und Frauen etwas aus dem Wörterbuch für “männisch”: “Das ist interessant!” heißt im Klartext: “Redest Du immer noch?”… Gestattet zum Schluss noch diesen Aufruf: Liebe Frauen und Männer, streicht euch den 03. November 2010 nun hellblau in Eurem Kalender an, verteilt die “hellblaue Schleife”, denn ein Lächeln bleibt unbezahlbar! [...] Weiterlesen...
7. Oktober 200907.10.2009/vrff/HOL/Berlin: Über 500 feste und freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus allen Bereichen und von allen Standorten des rbb kamen am 1. Oktober vor das Fernsehzentrum in Berlin, um ihren Forderungen nach mehr Gerechtigkeit und Gehalt Ausdruck zu verleihen. Die Gewerkschaften ver.di und DJV kämpfen genauso wie die VRFF mit den Kolleginnen und Kollegen aber nicht nur für eine Lohnerhöhung, sondern auch für einen Sockelbetrag und damit gegen die immer größer werdende Einkommensschere. Außerdem für die Gleichbehandlung aller Beschäftigten an allen Standorten des rbb. “Es darf keinen weiteren Reallohnverlust geben”, so Regina Yates, die Vorsitzende der Betriebsgruppe der VRFF beim rbb. Sie hatte für die VRFF zu dem Warnstreik aufgerufen. Nach dem Zusammenschluss von ORB und SFB ist es zu großen Verwerfungen bei der Bezahlung der Mitarbeiter gekommen. Deshalb fordern alle Gewerkschaften: Endlich – gleicher Lohn für gleiche Arbeit – an allen Standorten. Die Mitarbeiter der Rundfunkanstalten haben in 2003 bis 2006 erhebliche Reallohnverluste verschmerzen müssen und damit einen großen Beitrag zur Konsolidierung der Haushalte in den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten geleistet. Mit der Aktion fand der erste offizielle Warnstreik in der Geschichte des rbb statt. 60 Mitarbeiter kamen sogar vom Standort Potsdam per Busshuttle. Das zeigte, dass sich die Beschäftigten des rbb nicht gegeneinander ausspielen lassen. Sie kämpfen für ihre Interessen. Auch VRFF-Mitglieder von der Deutschen Welle kamen angereist, um die Kolleginnen und Kollegen beim rbb zu unterstützen. Die Auswirkungen bekamen alle zu spüren: Inforadio hat sein Programm eingestellt und dafür das Programm vom MDR übernommen. Ein Hörfunk-Schaltraum war ohne Personal. Ein Abteilungsleiter versuchte vergebens, ihn in Gang zu bringen, daraufhin platzte eine Sendung. Die Grafik in Potsdam wurde komplett bestreikt. ” Es geht uns nicht darum, Zuschauer oder Zuhörer zu treffen. Aber beim Rund- funk streiken heißt nun mal, das Programm lahm zu legen – so schwer es uns fällt,” so Regina Yates. Die VRFF hofft, dass die Geschäftsleitung des rbb das Signal verstanden hat. Sie muss sich mit ver.di, dem DJV und der VRFF an den Verhandlungstisch setzen und eine gerechte Vereinbarung zur Erhöhung der Gehälter und Honorare vor-legen. Das betrifft auch die Verhandlungen zu den Arbeits- und Mindestbedingungen für Freie. Die VRFF wird weiter kämpfen. “Ich danke allen, die ihr Streikrecht wahrgenommen haben und für ihre Rechte gekämpft haben”, so auch der Bundesvorsitzende der VRFF Ulrich Eichbladt. Sein Aufruf an die Ängstlichen: “Nur gemeinsam sind wir stark, also reiht euch ein.” [...] Weiterlesen...
9. April 200909.04.2009/vrff/HJK/Berlin: Am Gründonnerstag stellte sich die Betriebsgruppe RBB, angeführt von ihrer Vorsitzenden Regina Yates und mit Unterstützung des Geschäftsführenden Bundesvorstands, an drei verschiedenen Orten des Senders in Berlin und Potsdam den Mitarbeitern vor und verteilte Schoko-Küken mit den besten Wünschen zum Osterfest. [...] Weiterlesen...
22. November 200822.11.2008/vrff/BAR/Mainz: In seiner Sitzung vom 22.11.2008 hat der Bundesvorstand der VRFF Die Mediengewerkschaft unter Vorsitz des Bundesvorsitzenden Ulrich Eichbladt Dagmar Bahr (BG Deutsche Welle Berlin) einstimmig zur stell- vertretenden Bundesvorsitzenden neben Hans-Jürgen Knipprath gewählt. Sie tritt damit die Nachfolge von Dr. Dieter Nubert (BG SWR) an, dem der gesamte Bundesvorstand an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich für sein großes Engagement dankt. v.l.n.r.:Hans-Jürgen Knipprath, Dagmar Bahr, Ulrich Eichbladt Dagmar Bahr ist seit 1995 Mitglied der VRFF Die Mediengewerkschaft. Im Jahr 2000 gründete sie zusammen mit Norbert Nix, Günter Dahlem und Klaus Körper- ich die Betriebsgruppe Deutsche Welle Berlin. Noch im selben Jahr nahmen die Kollegen der neuen Betriebsgruppe erfolgreich an den Personalratswahlen der Deutschen Welle teil. Seit dieser Zeit ist Dagmar Bahr ständiges Mitglied im ÖPR Berlin und im GPR der Deutschen Welle. Seit 2004 ist sie zudem stv. Vor- sitzende des ÖPR Berlin. Bereits von 2002 – 2006 war Dagmar Bahr stv. Bundes- vorsitzende der VRFF. Seit 2006 bekleidet sie das Amt der stv. BTK-Vorsitzenden der VRFF. Die VRFF Die Mediengewerkschaft freut sich, mit Dagmar Bahr eine erfahrene und engagierte Kollegin im Geschäftsführenden Bundesvorstand zu wissen und wünscht ihr für ihr Amt viel Erfolg und Schaffenskraft. [...] Weiterlesen...
30. September 200830.09.2008/vrff/REY/Berlin: Die Freienvertretung hat für den 2. Oktober 2008 zu einem freien Tag aufgerufen. Hintergrund ist die geplante Schließung von radio- multikulti und die damit verbundenen Auswirkungen auf den gesamten rbb. Der Redakteursausschuss hat großes Verständnis für die Aktion. Es geht dabei nicht darum, das Programm am 2.10. zu beschädigen. Vielmehr ist die Aktion ein Hinweis darauf, welche Probleme die Schließung von radiomultikulti bereiten wird. Die Welle ist ein wichtiger Bestandteil des rbb-Programms – nicht nur für die Zu- wanderer in der Region. Für das Haus bedeutet die Schließung einschränkte Be- schäftigungsmöglichkeiten für viele freie MitarbeiterInnen. Sie müssen wieder mal die Hauptlast der geplanten Einsparsumme erbringen. Nicht nur unmittelbar bei radiomultikulti, sondern auch in anderen Wellen und Programmen, da im Zuge der Schließung und der Neuverteilung der RedakteurInnen die Honorartöpfe erheb- lich gekürzt werden sollen. Es drohen unzumutbare Härten für viele bewährte Kräfte im Haus. Der Redak- teursausschuss sieht mit großer Sorge, dass in den vergangenen Jahren zwar immer mehr Programmaufgaben an freie MitarbeiterInnen übertragen wurden, diese aber in den Sparrunden die stärksten Kürzungen hinnehmen müssen. Die Programm-MitarbeiterInnen werden so immer mehr zur Verschiebemasse, was letztlich das Programm selbst beschädigt. Der Redakteursausschuss bleibt bei seiner Forderung nach einem Moratorium für die Schließung von radiomultikulti. Der rbb sollte die Empfehlung der KEF bezüg- lich der Gebührenverteilung innerhalb der ARD abwarten und dann Alternativen prüfen. rbb-Redakteursausschuss im rbb Berlin und Potsdam, 26.09.08 [...] Weiterlesen...
11. September 200811.09.2008/vrff/REY/Berlin WIR, die Betriebsgruppe VRFF im rbb, nennen Ihnen einige gute Gründe FÜR DEN ERHALT von radiomultikulti: radiomultikulti fördert junge Journalistinnen und Journalisten mit Migrations- hintergrund durch die Möglichkeit einer fundierten Ausbildung. radiomultikulti sendet seit 14 Jahren in 18 Sprachen. Aus über 30 verschieden- en Ländern arbeiten Kolleginnen und Kollegen zusammen für diese Hörfunkwelle: radiomultikulti gibt Einblicke in den Alltag der Einwanderermetropole Berlin. radiomultikulti präsentiert “world wide music”, Popmusik aus der ganzen Welt und ist Entdecker, Partner, Förderer von unzähligen Musikern, Labels und Ver- anstaltern aus Berlin und Brandenburg. radiomultikulti organisiert und präsentiert diverse öffentliche Veranstaltungen und Konzertprojekte, häufig in Verbindung mit den jeweiligen Botschaften. Durch dieses Miteinander werden wiederum z.B. Konzerte der türkischen Redaktion kostengünstig angeboten, die das Ensemble für klassische türkische Musik aus Istanbul in Berlin präsentierte. radiomultikulti präsentiert nicht nur das, mittlerweile weltberühmte, Festival “Karneval der Kulturen”, welches jedes Jahr hunderttausende begeisterte Fans aus allen Ländern anzieht, sondern auch den ebenso beliebten “Völkerball”, der übrigens in diesem Jahr am 13. 09.08 stattfinden wird. Die vom rbb vorgesehene Alternative ist die Ausstrahlung der WDR-Welle “Funk- haus Europa”, die über keinen regionalen Bezug zu Berlin verfügt. radiomultikulti ist einmalig günstig, da die Kosten nur 1% des Gesamtetats des rbb betragen. Der rbb übernahm mit radiomultikulti bisher eine Vorreiterrolle in Sachen Inte- gration. Diese Vorreiterrolle und Signale, die auf eine multikulturelle, weltoffene Hauptstadt wie Berlin ausgerichtet waren, wollen wir beibehalten. Ein Freundeskreis von Hörern und Bürgern hat sich organisiert, den Sie über www.multikulti.eu kontaktieren können. Ihre VRFF Betriebsgruppe im rbb KONTAKT: EMail: rbb@vrff.de [...] Weiterlesen...
1. September 200801.09.2008/vrff/UE/Berlin: Heute war es so weit. Die VRFF – Die Mediengewerkschaft hat zur Gründung der rbb-Betriebsgruppe eine Mitgliederversammlung einberufen. Der Bundesvorsitzende Ulrich Eichbladt, begleitet von Bundesschatzmeister Hans-Jürgen Knipprath, war angereist, um an dieser Gründungsversammlung teilzunehmen. Im Verlauf seiner Ansprache hob Ulrich Eichbladt die Bedeutung dieser Betriebsgruppengründung für die VRFF hervor. Er sieht darin einen weiteren Beweis, dass viele Arbeitnehmer immer mehr den Wunsch nach starken Fachgewerkschaften haben. Denn nur, wer die Materie versteht bzw. im täglichen Berufsleben mit den Konflikten konfrontiert wird, kann für die in Medienberufen tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter individuelle Probleme besser lösen oder zufriedenstellende Lösungen verhandeln. Gerade in der heutigen Zeit, wo die öffentlich-rechtlichen Sender im Outsourcing ihr Heil suchen, wird es verstärkt auf die Kompetenz der Gewerkschaft vor Ort ankommen. Den anwesenden Mitgliedern bestätigte er seine Anerkennung für ihr Engagement und ihren Willen, im rbb etwas Positives zu bewirken. Abschließend bedankte er sich bei der VRFF Bundesgenderbeauftragten Astrid Hollmann, die zugleich stellv. Bundesvorsitzende des dbb beamtenbund und tarifunion ist, für die Unterstützung im Vorfeld zu dieser Veranstaltung. Einer der Tagesordnungspunkte der Gründungsversammlung war die Wahl des Betriebsgruppenvorstandes. Dabei wurde folgendes Ergebnis erzielt: Vorsitzende                      Yates, Regina stv. Vorsitzender                Krause, René stv. Vorsitzende                 Knüppel, Sozan Schatzmeister                    Bahrs, Eric Beisitzer:                       Uhl, Matthias Wuttke, Dieter Der neue Vorstand v.l.n.r.: René Krause, Dieter Wuttke, Matthias Uhl, Regina Yates, Eric Bahrs, Sozan Knüppel [...] Weiterlesen...
8. Mai 200808.05.2008/vrff/BAR/Mainz: Am 06. Mai 2008 wurde Günter Walter von der Deutschen Welle Bonn in den wohl verdienten Ruhestand verabschiedet. In einer feierlichen Laudatio würdigten der Intendant der Deutschen Welle, Erik Bettermann, sowie der Verwaltungsdirektor, Dr. Reinhard Hartstein, den Werdegang und das Schaffen Günter Walters. Zahlreiche geladene Gäste gratulierten ihrem Kollegen zum Beginn seines neuen Lebensabschnitts. In seiner Ansprache würdigte der Bundesvorsitzende der VRFF Die Mediengewerkschaft, Ulrich Eichbladt, das enorme ehrenamtliche Engagement, das Günter Walter , der vor über 20 Jahren in die VRFF eingetreten ist, geleistet hat. Bereits in den 90er Jahren war er aktiv im Vorstand der Betriebsgruppe Deutsche Welle Bonn tätig, u. a. im Personalrat. 2004 übernahm er den Vorsitz der Betriebsgruppe. Seit 2006 ist er Vorsitzender der VRFF-Bundestarifkommission (BTK), seit 2007 ist er zudem in der BTK des dbb aktiv. Bereits seit 2002 ist er der Vorsitzende des Gesamtpersonalrates der Deutschen Welle Bonn und Berlin. “Die VRFF Die Mediengewerkschaft gratuliert Günter Walter herzlich zu seinem Eintritt in den wohl verdienten Ruhestand”, so Eichbladt in seiner Ansprache. “Auch wenn Günter Walter sich jedoch jetzt aus dem aktiven Arbeitsleben verabschiedet, so werden wir – die VRFF- ihn nicht in Ruhe lassen. Wir freuen uns, dass er bereit ist, sich auch weiterhin mit seinem enormen Fachwissen tatkräftig in die tarifliche Gewerkschaftsarbeit einzubringen.” Die VRFF Die Mediengewerkschaft wünscht Günter Walter alles Gute für seinen neuen Lebensabschnitt und freut sich weiterhin auf die konstruktive Zusammenarbeit. [...] Weiterlesen...
11. Februar 200814.02.2008/vrff/VWI/Köln: 150 Euro extra -Mietnebenkostenrückerstattung – wie nett. Ich beschließe, mich von dem Geld beim angesagten Italiener mit einem feudalen Abendessen belohnen. Während ich versuche, mich auf meine Bestell- ung zu konzentrieren, höre ich ungewollt Gesprächsfetzen vom Nebentisch. Dort sitzen vier Männer mittleren Alters – braun gebrannt und mit offenen Terminkalen- dern, eingehüllt in feinstes Armani und mit Mont-Blanc-Kugelschreibern bewaff- net. Schlagartig wird mir bewusst, dass es sich dabei um einen Manager mit seinen Manager-Lehrlingen handeln muss. Nicht, dass ich voller Vorurteile gegen diese Berufskaste wäre – aber wer so unverschämt viel Geld hat und das auch so be- tont zeigt, ist entweder aus Russland (Energiebranche) oder er verdient sein Geld mit halbseidenen Geschäften (Rotlicht) – oder er ist eben Manager. Nach dem eher einfältigen Geschwafel zum Thema Golfclub in L.A., Yachtkauf in Düsseldorf und Schampus ohne Ende, werden die Stimmen am Nachbartisch schließlich ge- dimmt: “Die Werksschließung ist übrigens glatt durchgegangen. Und die 2.000 Mitarbeiter finden schon wieder irgendwas. Über 2 Monate habe ich darüber nach- gedacht, wie wir den Produktionsstandort verlagern können. Damit haben wir zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Osteuropäer sind glücklich, wenn sie Arbeit haben und wir steigern den Profit. Wenn unsere Aktionäre strahlen, sind sie taub und blind und unsere Gehaltserhöhung geht einfach durch. Übrigens, sind die neuen Subventionsanträge beim Land schon durch?” Es muss ziemlich weh tun, nicht mehr zu wissen, wohin mit all dem Geld, das dieser Mann mit der Arbeitsleistung seiner Angestellten verdient. Immer wieder verteidigen deutsche Manager die Höhe ihrer Bezüge. Eine 90-Stunden-Woche und die Verantwortung für Mitarbeiter und Aktionäre rechtfertige die Höhe des Einkommens, sagte Telekom-Chef René Obermann. Das aber sehen die ent- lassenen Telekom-Mitarbeiter ganz anders. Auch die Vorstandsvorsitzenden von Bahn, Siemens und Continental halten ihre Gehälter für angemessen. Sechzig Millionen Euro Gehalt im letzten Jahr hält auch Herr Wiedeking für eine ange- messene Bezahlung seiner Arbeitsleistung (bitte überprüfen!) – und bekommt noch Unterstützung von Politik und Verbänden. Niedersachsens Ministerpräsi- dent Christian Wulff rät übrigens in diesem Zusammenhang von einer “Neidde- batte” ab. Wie auch immer – mein leckeres Abendessen beim Italiener ist mir durch schlechte Gesellschaft endgültig versaut. Während die Armani-Typen fröhlich in die nächste Rotweinrunde gehen, lasse ich mein Dinner stehen und gehe nach Hause. Am nächsten Abend – immer noch sauer – höre ich die neuesten Meldungen von NOKIA aus Bochum. Die Fernsehnachrichten zeigen Menschen, die hemmungs- los weinen, weil sie ihren Job verlieren. Doch die Nokia-Manager, die vor wenigen Jahren 80 (!!!!) Millionen Euro von uns bekommen haben, sind zu keinerlei Zuge- ständnissen bereit. Nicht mal reden wollen sie und auch die Bundesregierung ist nur noch hilflos. Die NOKIA-Topmanager sind bereits dabei, in Rumänien “heu- schreckentechnisch” wieder Subventionen abzugreifen, damit Sie sich die Tasch- en mit Geld vollstecken können, das sie irgendwie gar nicht mehr ausgeben können. Und da stehe ich nun nach 10 Stunden Arbeit in meiner 15 Jahre alten Einbau- küche, reiße eine Packung “Miracoli” auf und frage mich, warum sich zur Hölle die Ackermänner, Wiedekings und Obermanns und die ganze andere Brut nicht schämen oder ein Drittel ihres Gehalts spenden – zum Beispiel für die NOKIA- Mitarbeiter in Bochum. Volker Widerspick [...] Weiterlesen...
20. Januar 200820.01.2008/vrff/GJÜ/Königswinter-Thomasberg: Von Freitag, 18.1, bis Sonntag, 20.1.2008, veranstaltete die VRFF Die Mediengewerkschaft ein gut besuchtes und richtungweisendes Seminar zum Thema Personalratswahlen in Königswinter- Thomasberg. Die Veranstaltung entwickelte sich zu einem regen Austausch von Ideen, Konzepten, Perspektiven zu den anstehenden Wahlen in den verschieden- en Betriebsgruppen und auch zum Kennenlernen neuer Mitgliedern. Unter der Seminarleitung von Hans-Jürgen Knipprath und Karl Rink entwickelten sich diese Tage zu einem echten KICK OFF mit neuen Ideen zu Slogans, Tipps zur Mitgliederwerbung und Motivationsschub für die wichtigen Aufgaben. Ziel für alle ist es jetzt, die Ideen im Wahlkampf umzusetzen und für positives Image und gute Ergebnisse in allen Sendern zu sorgen. Positives Feedback gab es nicht nur für die Tagung, sondern auch für das team- bildende Rahmenprogramm. Zufriedenheit nicht nur bei den Teilnehmern, sondern auch beim Bundesvorsitzenden Ulrich Eichbladt: “Das Seminar hat gezeigt, die ganze VRFF und jedes einzelne Mitglied geht hoch motiviert, mit Begeisterung und voller Energie an die anstehenden Aufgaben. Die Personalratswahlen können kommen, wir sind bereit.” Für Originalgröße bitte Foto anklicken [...] Weiterlesen...
14. Mai 200714.05.2007/vrff/DBA/Berlin: Vom 8.-11. Mai 2007 fand in Sevilla eine Fachtagung zum Thema “Integration der Jugend und älterer Arbeitnehmer in den Arbeitsmarkt” statt. Veranstalter war die Akademie Europa, die Forschungs- und Weiterbildungseinrichtung der CESI (Europäische Union der Unabhängigen Gewerkschaften).145 Teilenehmer aus fast allen EU Staaten von Dänemark bis Spanien nahmen an der Veranstaltung teil. Viel Raum nahm am ersten Tag das Thema “Gewalt an den Schulen” ein. Diese ist in Schulen mit einem problematischen sozialen Umfeld verstärkt anzutreffen. Schüler, deren Eltern über Jahre arbeitslos sind, sehen leider oft auch für sich oft keine Zukunftsperspektiven. Eltern fehlt zunehmend die Zeit sich ausreichend mit ihren Kindern zu beschäftigen, die Folge hiervon ist, dass diese statt dessen viel Zeit unkontrolliert vor dem Fernseher oder im Internet verbringen. Gewaltverherrlichende Filme und Spiele werden konsumiert und als eine der Ursachen für die erhöhte Gewaltbereitschaft angesehen. Alkohol und Drogenkonsum senken eben- falls die Hemmschwelle in Richtung Gewalt. Hier wäre es wichtig, das Freizeitangebot für die Jugendlichen zu verbessern sowie den Jugendlichen mit einem dem Arbeitsmarkt angepassten Ausbildungsangebot berufliche Zukunftsperspektiven aufzuzeigen. Die Kollegen der neuen EU-Mitglieder berichteten über weitere Schwierigkeiten aus ihren Ländern. In Polen sind zum Beispiel die Klassenfrequenzen zu hoch und die Lehrer unterbezahlt (EUR 250,– bis 500,–). In Rumänien ist die schulische Ausbildung oft wirklichkeitsfern. Auf der anderen Seite wandern die gut ausgebildeten Akademiker ins Ausland ab. Eine leider noch nicht ausreichend bekannte Perspektive für junge Menschen zeigte Joanna Baszture auf. Joanna Baszture (Europäische Kommission) ist für das Leonardo da Vinci Programm in den Ländern Großbritannien, Irland, Polen, Norwegen, Malta, Litauen und Luxemburg zuständig. Das Leonardo da Vinci Programm ermöglicht jungen Menschen, Mobilitätserfahrungen zu sammeln. So kann z. B. ein junger Finne in Irland seine beruflichen Kenntnisse erweitern. Dieses durch Fördermittel der EU finanzierte Programm ist für alle Bildungsarten offen, auch für junge Menschen mit Behinderungen. Viele der jungen Menschen, die an diesem Projekt teilnahmen, haben bereits im Gastland eine Anstellung gefunden bzw. mit Hilfe der dort gesammelten Erfahrungen im Anschluss daran in ihrem Heimatland. Ungefähr ab 2015 wird die demographische Entwicklung in den meisten Mitgliedstaaten der EU zu einem massiven Fachkräftemangel führen. Das könnte zur Verringerung der Arbeitslosenzahlen führen. Um eine Entlastung der Sozialsysteme zu erreichen, müssen höhere Beschäftigungsquoten erreicht werden. Dazu müssten für junge Eltern Verbesserungen hinsichtlich der Vereinbarkeit von Beruf und Familie erreicht werden. Um die Beschäftig- ungsquote älterer Menschen zu erhöhen, sind aus gewerkschaftlicher Sicht eine Reihe von Voraussetzungen erforderlich. Dazu gehören unter anderem die Stärkung der Weiterbildungsmöglichkeiten und altersgerecht gestaltete Arbeitsplätze. Ältere Menschen bilden mit ihrer Berufs- und Lebenserfahrung ein wichtiges arbeitsmarktpolitisches Reservoir. Anstatt das Rentenalter weiter nach oben zu setzen, sollte über flexiblere Übergänge nachgedacht werden, denn viele Menschen verkraften den radikalen Schritt vom Berufsleben in den Ruhestand nicht sehr gut. Ein Kollege aus Dänemark berichtete, dass er zur Zeit mit seinem Arbeitgeber sein- en Eintritt in den Ruhestand verhandelt. Er wird versuchen, ein Modell auszuhandeln, das es ihm ermöglicht, noch weiter zu arbeiten, aber trotzdem ausreichend Zeit für sein Hobby zu haben. Ein solches Verfahren sei in Dänemark bereits gängige Praxis. Trotz einem abwechslungsreichen Abendprogramm blieb noch genügend Zeit, Kontakte zu knüpfen und Er- fahrungen auszutauschen. Mit vielfältigen Eindrücken aus einer wunderschönen Stadt und vielen Anregungen und Ideen im Gepäck traten die Teilnehmer am Freitag ihre Heimreise an. Die VRFF Die Mediengewerkschaft wird mit Hilfe ihrer engagierten Mitglieder ihren Beitrag dazu leisten, dass dieser Wandel im Sinne und zum Wohle aller Beschäf- tigten vollzogen werden kann. [...] Weiterlesen...
1. Dezember 200601.12.2006/vrff/VWI/Köln: Wer kennt sie nicht, die Szene aus Heinrich Spoerls Feuerzangenbowle, in der der Spoerl den Lehrer Bömmel in gemütlich-nieder-rheinischem Dialekt fragen lässt: “Also, wat is en Dampfmaschin? Da stelle mer uns janz dumm.” Was dabei wenigen bewusst sein mag: das ist ein guter Weg, um das vermeintlich schon Bekannte und auch das Unbekannte zu erhellen – wie zum Beispiel das neue Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz. “Also, wat is de Neue Gleichbehandlungsgesetz? Da stelle mer uns janz dumm.” Dann versuchen wir es mal, zuerst die Definition: Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) – umgangssprachlich auch Antidiskriminierungsgesetz genannt – ist ein deutsches Bundesgesetz, das es zum Ziel hat, ungerechtfertigte Benachteiligungen aus Gründen der Rasse, der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion, der Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen. Zur Verwirklichung dieses Ziels erhalten Angehörige der durch das Gesetz geschützten Personengruppen Rechtsansprüche gegen Arbeitgeber und Private, wenn diese sich in einer gesetzlich verbotenen Weise gegenüber dem Geschützten verhalten. Doch was bedeutet das? Wer wird jetzt eigentlich geschützt? Das AGG schützt im arbeitsrechtlichen Teil Beschäftigte. Das sind Bewerber, Arbeitnehmer, Auszubildende und arbeitnehmerähnliche Selbstständige, auch wenn das Beschäftigungsverhältnis beendet ist. Achtung: Soweit es um den Zugang zur Erwerbstätigkeit und den beruflichen Aufstieg geht, gelten die Vorschriften auch für Selbstständige und Organmitglieder, also Vorstände und Geschäftsführer. Was ist verboten? Beschäftigte dürfen nicht wegen der Rasse, ethnischen Herkunft, Religion oder Weltanschauung, des Geschlechts, einer Behinderung, des Alters und der sexuellen Identität benachteiligt werden. Benachteiligungen sind unzulässig in Bezug auf Einstellungs- sowie Auswahlkriterien für den beruflichen Aufstieg, Beschäftigungsbedingungen gleich welcher Art und Entlassungsbedingungen. Erfasst ist somit das Beschäftigungsverhältnis “von der Wiege bis zur Bahre”, bei Selbstständigen und Organen nur der Zugang und der Aufstieg. Nicht entscheidend ist, ob jemand bewusst benachteiligt werden soll (“der gute Wille allein zählt nicht”), sondern das Ergebnis, die weniger günstige Behandlung als solche ist widerrechtlich. Praktisch bedeutsam ist dies bei mittelbaren Benachteiligungen und bei “Motiv-bündeln”. Liegen erst einmal Indizien vor, die eine Benachteiligung wegen eines der Merkmale vermuten lassen, muss der Arbeitgeber beweisen, dass in einem Bündel von Motiven, das die Entscheidung beeinflusst hat, bspw. das Geschlecht des abgewiesenen Bewerbers, überhaupt nicht als negatives oder das andere Geschlecht überhaupt nicht als positives Kriterium enthalten ist. Solche Indizien beruhen meist auf reinen Nachlässigkeiten, die “teuer” werden können: hat der Arbeitgeber z.B. vergessen, die Schwerbehindertenvertretung über die Bewerbung eines schwerbehinderten Menschen zu unterrichten, so ist dessen Benachteiligung wegen der Schwerbehinderteneigenschaft zu vermuten. Die “Kunst”, (Gerichts)Prozesse mit “teurem” Ausgang zu verhindern, liegt also darin, jetzt proaktiv betriebliche Prozesse zu überprüfen, um Indizien zu vermeiden. Worauf ist zu achten? Stellenausschreibungen sind so neutral und sachbezogen wie möglich zu formulieren. Im Hinblick auf das Merkmal “Alter” sollten Formulierungen wie z.B. “junge(r) dynamische(r) Mitarbeiter(in)” oder “für unser jung- es, dynamisches Redaktionsteam wird gesucht” vermieden werden. Schon dabei kann es sich um ein Indiz für eine Diskriminierung handeln, auch wenn § 10 AGG hier Ausnahmen zulässt. Merke: eine unterschiedliche Behandlung ist auch zulässig, wenn bereits bestehende Nachteile wegen eines in § 1 genannten Merkmals durch “geeignete und angemessene Maßnahmen ausgeglichen” werden sollen. Denkbar wäre es, dass ein Unternehmen mit vielen jungen Mitarbeitern gezielt ältere Mitarbeiter einstellt, um deren Anteil an der Belegschaft zu erhöhen. Bewerbungsunterlagen sind sorgfältig durchzusehen. Aus England ist ein Fall bekannt, in dem ein Bewerber zwei annähernd gleiche Bewerbungsmappen ein- gereicht hatte, ein Exemplar unter exotisch klingendem Namen, ein weiteres mit britischem Namen. Wenn die Bewerbungsmappe dem Bewerber mit dem exotischen Namen zeitlich vor der anderen mit einer Absage zurückgesandt wird oder es sogar in einem Fall zu einem Vorstellungsgespräch kommt, könnte auch dies als Indiz für eine Benachteiligung angesehen werden. Bei Absagen sollte, wie bei der Stellenausschreibung, auf eine neutrale Formulierung geachtet werden, am besten keine auf die Person der abgelehnten Bewerber gerichteten Formulierungen verwenden und sich bei telefonischen Rück- fragen “bedeckt” halten. Aber: gegenüber einem abgelehnten schwer behinderten Bewerber kann sich der Arbeitgeber später nur auf solche sachlichen Gründe für die Ablehnung berufen, die er ihm unverzüglich schriftlich mitgeteilt hat. Was ist noch erlaubt? Grundsätzlich darf nur dann, wenn eines der Merkmale wegen der Art der auszuübenden Tätigkeit oder der Bedingungen ihrer Ausübung eine wesentliche und entscheidende berufliche Anforderung darstellt und die Anforderung angemessen ist, deswegen unterschiedlich behandelt werden, sofern der Zweck rechtmäßig ist. Darf, wer ein Korrespondentenbüro im Nahen Osten unterhält, Bewerbungen von Frauen als Freie Mitarbeiterinnen oder Korrespondenten aussondern, weil sie von potentiellen Gesprächspartnern nicht als Redakteur akzeptiert werden? Sind nur junge aufstrebende Autoren als Live-Reporter geeignet? Darf nach der Zugehörigkeit zur Neuapostolischen Kirche gefragt werden? Darf dem überzeugten Vegetarier und Tierschützer, der sich weigert, eine Kochsendung über die Zubereitung des T-Bone-Steaks zu betreuen, gekündigt werden? Letzteres hängt von der Frage ab, was eine “Weltanschauung” ist. Ist sie mehr als nur eine “Überzeugung”? Kündigungen und AGG. Für Kündigungen gelten ausschließlich die Bestimmungen zum allgemeinen und besonderen Kündigungsschutz. Dennoch enthält das Gesetz einige flankierende Regelungen, z.B. zur Berücksichtigung des Alters bei der Sozialauswahl bei betriebsbedingten Kündigungen. Ihm darf kein genereller Vorrang gegenüber den anderen Auswahlkriterien zukommen, entscheidend müssen die individuellen Besonderheiten bleiben. Auch im Übrigen enthält § 10 AGG zahlreiche, relativ konkrete Regelungen über die Möglichkeit, wegen des Alters unterschiedlich zu behandeln, unter anderem in Sozialplänen. Schulung von Mitarbeitern! Der Arbeitgeber ist verpflichtet, gegen Benachteiligungen einzuschreiten und vorbeugende Maßnahmen zum Schutz vor Benachteiligungen zu treffen. Entsprechende Schulungsveranstaltungen gelten als Erfüllung dieser Verpflichtung. Beschäftigte mit Weisungsbefugnis müssen besonders geschult werden, da dem Arbeitgeber deren Diskriminierungshandlungen zugerechnet werden. Schadenersatz und Entschädigung. Bei einem vom Arbeitgeber zu vertretenden Verstoß gegen ein Benachteiligungsverbot hat er den wirtschaftlichen Schaden zu ersetzen sowie eine Entschädigung für einen nichtvermögensrechtlichen Schaden zu zahlen. Während der Entschädigungsanspruch begrenzt ist auf immerhin 3 Monatsvergütungen, wenn der Bewerber um eine Stelle auch bei benachteiligungsfreier Auswahl nicht eingestellt worden wäre, sind sowohl der Entschädigungsanspruch gegenüber dem Bestqualifizierten und der Schadenersatzanspruch stets nach oben offen. Das “Horrorszenario” eines benachteiligten Bewerbers, der bis zum Eintritt in die Rente eine “Aufstockung” seiner Bezüge durch den Arbeitgeber fordert, dem es im Prozess nicht gelungen ist, nachzuweisen, dass der Bewerber ausschließlich aus sachlichen Gründen nicht eingestellt wurde, ist daher zumindest theoretisch nicht ausgeschlossen. Um rechtliche Probleme zu vermeiden, sollten in allen Betrieben umgehend Beschwerdestellen benannt werden. Das AGG schreibt Unternehmen u. a. vor, dass eine Person als Ansprechpartner für Beschwerden benannt werden muss. Außerdem muss der Gesetzestext den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, zum Beispiel durch Aushang, zugänglich sein. Ach übrigens: Seit Einführung des Gesetzes mehren sich Berichte über Personen, die sich nur zum Zwecke der Erlangung von Schadenersatzansprüchen nach dem AGG bei Unternehmen und Firmen auf Stellenausschreibungen bewerben, die diskriminierende Inhalte haben. Solche Inhalte sind schon Formulierungen wie “junges Team” (Alterdiskriminierung) oder “Bewerbung mit Lichtbild” (Diskriminierung wegen der Rasse oder Herkunft). Die Bewerber haben kein Interesse an einer Anstellung, sondern machen nach einer Absage Rechte aus dem AGG geltend. Diese Praxis ist nach dem 611a-Hopping benannt. Inzwischen führt eine Anwaltskanzlei ein Archiv über dort gemeldete Fälle von 611a- und AGG-Hopping zu Beweiszwecken. Abfragen können dort kostenlos gestellt werden. “Also, wat is de Neue Gleichbehandlungsgesetz?” – ist doch alles klar jetzt – oder? [...] Weiterlesen...