News Bundesgendervertretung

30. Oktober 202230.10.2022/VRFF-Gender/FB/Köln: Erstmals kamen am vergangenen Freitag Genderverteter*innen der VRFF-Betriebsgruppen virtuell zusammen. Ziel war es, wichtige Themen der Zusammenarbeit auf Bundesebene zu beraten. Im Mittelpunkt des mehrstündigen Treffens stand der Austausch über die Arbeit der Gendervertretungen in den Betriebsgruppen. In allen Betrieben sind die Veränderungen spürbar, die das gewohnte Arbeiten in den Rundfunkanstalten und im Beitragsservice derzeit erfährt. Homeoffice und Hybrides Arbeiten bieten dabei wichtige Möglichkeiten, einfacher und flexibler private Themen mit den individuellen Job-Anforderungen „unter einen Hut“ zu bringen. Auch eine Verlagerung von Schwerpunkten ist zu beobachten: Waren Probleme im Arbeitsalltag in der Vergangenheit die bedeutendsten Themen, so rücken die sozialen Fragen von Familien inzwischen stärker in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Dazu gehört die Pflege von Angehörigen. Auch heute sind es mehrheitlich Frauen, die damit verbundene Arbeit leisten. Vielfach nehmen die Kolleginnen in Kauf, dass die Reduktion von Arbeitszeiten und der Abbau des über die vertraglichen Pflichten hinaus geleisteten Engagements im Job zum fast vollständigen Stillstand der Karriere, zu Brüchen im beruflichen Werdegang und zu gesundheitlichen Problemen führen. Diesen Entwicklungen bereits frühzeitig entgegenzuwirken ist eine wichtige Aufgabe unseres Bundesverbands. Pflege darf nicht länger alleinige Aufgabe der Frauen sein! Es war die gesamte Gesellschaft, die zugelassen hat, dass Image und Bezahlung in den Pflegeberufen inzwischen miserabel sind. Die Folge: Kaum noch Nachwuchs, der langfristig diese so wichtige Aufgabe übernehmen kann. Die Lösung liegt nicht im Ausbau der familiären Aufgaben, die – ganz besonders nach Corona – wieder mehrheitlich in den Händen der Frauen liegen. Wer jetzt Unterstützung bei der Finanzierung der häuslichen Arbeit durch Sozialleistungen für pflegende Frauen fordert, hilft dabei, diese Fehlentwicklung zu zementieren! Pflege ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe! Frauen werden gebraucht – allem voran Fachfrauen im Job! Wir wollen nicht, dass unsere Kolleginnen mit all ihrem Fachwissen gezwungener Maßen die Arbeitszeit reduzieren, um mittelfristig die Aufgaben zu erledigen, die fachlich qualifizierte Pflegende in den meisten Fällen wahrscheinlich sogar sehr viel besser könnten. Unter den Bedingungen des heutigen Angebots an Bewerber*innen auf einem in fast allen Bereichen „leergefegten“ Arbeitsmarkt, auf dem es der „Öffentliche Dient“ in vielen Professionen deutlich schwerer hat als so mancher „Private“, brauchen die Kolleginnen und Kollegen Beratung und Begleitung im Betrieb auch in Sachen „Pflege“. Das rechnet sich! Viele Arbeitgeber*innen gehen hier voran durch die Herstellung von externen Kontakten zu spezialisierten Beratungsunternehmen. Diese haben den Auftrag, gemeinsam mit den Beschäftigten die möglichst einfachste und zu bewältigende Vorgehensweise zum Beispiel zur Regelung der Pflege von Angehörigen zu finden. Erreicht wird, dass die Frauen unter den pflegenden Kolleg*innen eben nicht wie selbstverständlich die Aufgabe alleine übernehmen, sondern vielfach auch externe Wege gefunden werden, zugleich die Fortsetzung der beruflichen Entwicklung sicherzustellen. Manchmal brauchts dazu nur einen Tipp. So etwas mit großer thematischer Vielfalt endlich für alle Kolleg*innen im Öffentlich Rechtlichen Rundfunk einzurichten, unterstützen wir. Außerdem wird sich die Bundesgendervertretung auch weiterhin dafür einsetzen, dass Teilzeit und Karriere endlich in allen Unternehmen des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks „zusammengehen“. Darüber hinaus leistet die Bundesgendervertretung einen wichtigen Beitrag bei der Weiterentwicklung von Gleichberechtigung und Gleichbehandlung von Frauen im Öffentlichen Dienst. Ihnen im Öffentlichen Rechtlichen Rundfunk und insbesondere in der VRFF eine Stimme zu sein in der Bundesfrauenvertretung des dbb – „dbb Frauen“ – ist zentrale Aufgabe der Stellvertretenden Vorsitzenden der Bundesgendervertretung der VRFF. Aus organisatorischen Gründen wurde der als Tagesordnungspunkt geplante Wahlgang unter den Anwesenden auf die nächste Zusammenkunft verschoben. Für das Gremium hat die Mitarbeit der VRFF bei den „dbb Frauen“ eine große Bedeutung. Glücklicherweise hat sich das als Gast anwesende Mitglied unseres Geschäftsführenden Bundesvorstands, Dagmar Bahr, bereit erklärt, bis zur erfolgreichen Wahl der Stellvertretenden Vorsitzenden als Vertreterin aller VRFF-Mitglieder bei den „dbb Frauen“ mitzuwirken. Unsere bisherige erfolgreiche Arbeit dort kann also eine Fortsetzung finden. Frank Bergmann Foto: Pixabay, Fotograf: Public Domain Pictures [...] Weiterlesen...
2. August 202202.08.2022/VRFF-Gender/FB/Köln: War das nicht eine tolle Fußball-Europameisterschaft der Frauen? Wo sich Frauen aus ganz Europa zu einem Fußballfest zusammen gefunden haben, dass es seit langem mal wieder ermöglichte, Hunderttausende vor Freude strahlende Gesichter zu sehen aus ganz Europa? Klar, der Pokal wäre noch toll gewesen: Aber darum geht es am Ende gar nicht, denn die Fußball-Frauen aus Großbritannien haben ihn sich mit starken Auftritten von Spiel Eins bis im Finale verdient! War es nicht vielmehr toll, zu erleben, dass die Leistungen all dieser Frauen – ganz egal aus welchem Land Europas – im Mittelpunkt unserer ganzen Aufmerksamkeit standen? Das weist nicht nur auf das spielerische Können, sondern auch auf die Kraft des Breitensports, physische und psychische Grenzen zu überwinden und Menschen friedlich zu verbinden, gerade in Zeiten eines Kriegs mitten auf unserem Kontinent, hin. Was uns auf diesem Gebiet schon lange gelingt, liebe Kolleginnen und Kollegen, das brauchen wir jetzt endlich auch im Job! Wen wundert’s, dass uns sofort all die Untersuchungen wieder einfallen, die uns Jahr um Jahr traurige Gewissheit darüber verschaffen, dass es dort im Berufsleben mit der Gleichberechtigung an vielen Stellen noch mangelt: wo Frauen seit Jahrzehnten erfolglos um gleichen Lohn für gleiche Arbeit kämpfenwo eine Überzahl an männlichen Führungskräften immer noch Entscheidungen und Handeln dominierenwo Frauen noch immer darum kämpfen müssen, als gleichwertige Kandidatinnen in Auswahlverfahren berücksichtigt zu werden Auch wenn wir es wieder und wieder fordern müssen – dort überall brauchen wir endlich ein Umdenken! Und das gilt erst Recht für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk! Dabei stehen wir dabei fest an eurer Seite! Und damit: Auf ein Neues: Auf zum Pokal! Eure VRFF Die Mediengewerkschaft Bundesgendervertretung [...] Weiterlesen...
8. März 2022Mehr Aufmerksamkeit für Diversität! 08.03.2022/VRFF/FB/Köln: Liebe Kolleg*innen, wenn an diesem Tag, dem “Internationalen Frauentag”,  etwas unbedingt ausgesprochen gehört, dann ist es ein riesengroßes Dankeschön an alle Frauen, die Tag für Tag in einer immer noch männlich dominierten Welt Großartiges leisten. Überall dort, wo es dringend nötig ist, gerade auch in Kriegszeiten mitten in Europa, packen Frauen an, nehmen persönliche Interessen und Gelegenheiten wahr, das zu heilen, was unter vornehmlich männlicher Führung  dabei ist “den Bach runter zu gehen”. Das geschieht nachhaltig, geschieht gezielt und ausgerichtet auf eine Welt, die friedlicher ist und weniger geprägt durch Dominanz und Gewalt. Zu erleben ist das heute auch an der Spitze unseres Landes mit einer aktiven und mutigen Frau am Steuer des “Auswärtigen Amt” der Bundesrepublik Deutschland. Mehrfach fiel in den vergangenen Wochen des mühseligen diplomatischen Tauziehens in Sachen Ukraine-Krieg das Schlagwort der “Feministischen Außenpolitik”. Annalena Baerbock zog nach ihrem Wahlerfolg, den sie zusammen mit Robert Habeck bei der Bundestagswahl errungen hat, als Außenministerin dort ein und liefert Tag für Tag Bilder einer auf Werten und Anerkennung der Gleichstellung aller basierenden “Feministischen” Außen- und Sicherheitspolitik.  Anschließend wird in den Newsrooms und Redaktionen, auch unserer öffentlich-rechtlichen Sender, diskutiert, was später wie in den Hauptnachrichten berichtet  und in den Polit-Talks des Abends live debattiert werden soll. Wenn es um den Anteil an Frauen geht, die an dieser ersten Auswahl journalistischer Inhalte arbeiten, an ihrer technischen und fachlich-inhaltlichen Aufbereitung, dann herrscht weitestgehend Parität zwischen den Geschlechtern bei ARD und ZDF. Eine erfreuliche Tendenz, die sich fortzuschreiben lohnt und die auch dem ungebrochen hohen Anteil an Frauen im journalistischen Nachwuchs entspricht. Frauen gestalten demnach zunehmend was passiert in unserer Welt und wie wir es Abend für Abend in Bild und Ton wahrnehmen. Die publizistische Macht, also Entscheidungen mit wahrer publizistischer Strahlkraft zu verantworten und mit ihnen Nachhaltigkeit und Bestandskraft dieser Entwicklungen zu bestimmen, liegt jedoch weiterhin nicht in ihrer Hand.  Denn immer noch viel zu langsam steigt der Anteil an Frauen in Führungspositionen im Rundfunk. Das gilt sowohl für die Privaten, die zwar viel über das Thema berichten, sich jedoch nur wenig transparent bezüglich solcher Erhebungen zeigen, als auch für den uns betreffenden Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk. Nach der 2018 von ProQuote veröffentlichten Studie: “Welchen Anteil haben Frauen an der publizistischen Macht in Deutschland?”, die u.a. nach der Geschlechterverteilung in journalistischen Führungspositionen gefragt hat, erreichen nur der RBB und die Deutsche Welle einen Gleichstand zwischen Männern und Frauen an der Spitze. Schlusslichter bilden Radio Bremen, der Saarländische Rundfunk und der Deutschlandfunk. In Verwaltungsräten und Kontrollgremien sieht es ganz ähnlich aus. Ungeachtet zahlreicher unternehmerischer Aktivitäten in Sachen Frauenförderung – wie Coachings, Schlungsmaßnahmen und aktivem Networking – ändert sich an der Situation nur wenig. Auch wenn der Rundfunk an dieser Stelle im Deutschlandweiten Vergleich immerhin ähnlich schlecht dasteht wie andere Branchen, in denen der Anteil von Frauen in Führungspositionen ebenfalls nur langsam wächst, und ungeachtet der Tatsache, dass  nur wenig Fluktuation an der “einsamen Spitze” dazu ganz sicher beiträgt, muss man sich fragen, welche anderen Hemmnisse gegen eine bessere Gleichstellung von Frauen in den Fragen der publizistischen Macht arbeiten.  Ganz oben rangiert da eine männlich dominierte patriarchale Unternehmenskultur, die sich hartnäckig hält und die ganz laut schreit nach einer stärkeren Beachtung der Diversität in den einzelnen Anstalten, zur Not mit einer Quote.  Und so ist denn ein Tag wie heute, ein Feiertag für die Leistung der Frauen in aller Welt in unserer menschlichen Gesellschaft, gerade auch ein Tag, an dem all die Glückwünsche und all die Dankesreden an den patriarchal abgehaltenen “Kaffeetafeln für die Frau” endlich einer echten Gleichstellung der Geschlechter und einem Gleichgewicht an Macht und Einfluss weichen müssen.  Dafür, liebe Kolleg*innen, dafür stehe ich heute gerne auf und setze mich ein. Denn die hier eingeklagte Veränderung bedeutet eben auch die längst schon überfällige  Angleichung der Lage auf den Führungsetagen des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks an die tatsächlichen Gegebenheiten in unserer heutigen Zeit. Ein erster richtiger Schritt wären mehr Auswahlentscheidungen für Frauen in Spitzenpositionen, weitere Schritte wären notwendige Korrekturen der Unternehmenskulturen hinsichtlich der Bereitschaft zu mehr Veränderung als Vorbote für eine gute Diversity.  Denn wo mutige Journalistinnen in Kriegsgebieten Bilder von heute liefern, wo eine auf Gleichstellung und Teilhabe ausgerichtete Politik unseres Landes eine demokratische Gesellschaft von morgen gestaltet, dort darf doch der Umgang mit publizistischer Macht in den wichtigsten Medien nicht von gestern sein. Eure Bundesgendervertretung der VRFF Bild: Pixabay, Geralt [...] Weiterlesen...
7. Oktober 202106.10.2021/VRFF-Gender/FB/Köln: Gut ist es, wenn Genderthemen die nötige mediale Aufmerksamkeit erlangen. Das war am Dienstag der Fall in Bezug auf die Veröffentlichung einer neuen Studie der Uni Rostock. Im Auftrag der MaLisa-Stiftung ging es um die Frage, ob sich das verheerende Bild zur Vielfalt, das eine Vorgängerstudie 2017 über die deutschen Medien gezeichnet hatte, verbessert hat.  Viel ist nicht passiert, zumindest nicht im non-fiktionalen Bereich. Deutlich besser dagegen sieht’s inzwischen bei den fiktionalen Inhalten aus. Und so sucht ihr also weiterhin nahezu vergeblich nach Frau, Queer oder Transgender in der Flimmerkiste.  Der TV-Bildschirm – ein Abbild der Vielfalt unserer Gesellschaft? Fehlanzeige! Männlich und weiß dominiert das Geschehen. Ändern soll sich was daran in Zukunft auch bei den Öffentlich-Rechtlichen, die mit dem Duo Schlesinger-Bellut 50/50 prominent vertreten waren auf einer Panel-Diskussion zur Studienveröffentlichung. Viel Arbeit also noch für ARD, ZDF und alle anderen bis Vielfalt in der ersten Reihe sitzt und nicht „weiß und männlich“. Wir helfen gern dabei mit einer Gewerkschaftspolitik für mehr Frauen, mehr Queer und mehr Transgender in den Führungsetagen der Häuser. Denn da fängt sie an – die Vielfalt. Seht dazu auch unseren kurzen (und ersten) Videopodcast: Hier der Link zu aktuellen Informationen zur Studie: http://malisastiftung.org/fortschrittsstudie-audiovisuelle-diversitaet-ergebnisse-tv-deutschland/ Und hier der Link zum Mitschnitt der Diskussion https://malisastiftung.org/stream/ [...] Weiterlesen...
23. Oktober 201904.10.2019/VRFF/AS/Mainz: Außer den notwendigen Statements gab es für die anwesenden Frauen überraschende Neuigkeiten vom Bundesvorsitzenden des dbb beamtenbundes und tarifunion Ulrich Silberbach. Die Mitglieder der dbb frauen Hauptversammlung werden zukünftig an der dbb Jahrestagung teilnehmen können. Der dbb beamtenbund und tarifunion soll weiblicher und jünger werden.Gegenwärtig wird über eine komplett neue Organisationsstruktur nachgedacht, damit Fachqualifikationen nicht nur einmal im Jahr eingebracht werden können- Ein Delegiertensystem holt Frauen in die Jahreshauptversammlung. Für den Gewerkschaftstag 2022 wird über eine Satzungsänderung evtl. mit Quotierung diskutiert. Die neue Abteilungsleiterin für Gleichstellung im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Frau Daniela Behrens betonte, dass Frauen in Führung kein Verstoß gegen die Menschenrechte darstellt, sondern eine faire Teilhabe an der Macht für 52 % Menschen in der Gesellschaft. Gesetzliche Änderungen zum Vorstandsrecht werden verstärkt gefordert. In diesem Zusammenhang sollen Gleichstellungskonzepte verpflichtend erstellt und publiziert werden. Besteht eine Organisation wie z. B. Zalando, die explizit mit weiblichen Kunden ihr Geld verdienen, darauf Null Frauen im Vorstand haben zu wollen, soll dies zukünftig mit Geldstrafen belegt werden können. Wenn Frauen derzeit zu 80% die Pflege stemmen, werden sie wieder aus den beruflichen Karrieren herausfallen. Die Pflegeinfrastruktur muss besser organisiert sowie die Bedeutung von Pflege und deren Wertigkeit dringend erhöht und verbessert werden. Neue Studien zum Rollenverhalten zeigen, dass Digitalisierung Rollenklischees verstärkt. Logarithmen wählen bzw. schlagen nicht geschlechterneutral vor. Übrigens 90% der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Familienministerium arbeiten mobil! Helene Wildfeuer machte sich weiterhin stark für Gerechtigkeit. Sowohl im Beamten- als auch im Tarifbereich müssen Lebensverlaufsperspektiven verstärkt eine Rolle spielen, um die gesellschaftlich bedeutungsvollen sozialen Aufgabe angemessen zu bewerten und dürfen in der beruflichen Karriere nicht zum Nachteil ausgelegt werden.Nach dem Lohntransparenzgesetz steht es an, das Entgelt-Transparenzgesetz weiter zu forcieren. Untersuchungen haben ergeben, dass auch im Öffentlichen Dienst eine Gender-pay-gab von 8 % vorgefunden wird. Sie berichtete darüber hinaus über erfreuliche Erfolge und viele konstruktive Kooperationen genauso wie die vielen anwesenden Delegierten aus den dbb Mitgliedsgewerkschaften und Landesbünden. Der dbb Bundesfrauenkongress wirft seine Schatten voraus. Der Schwerpunkt in der thematischen Arbeit lag dann auch eindeutig in der Vorbereitung der Anträge für den Kongress. Wenn die neue Forsa Studie belegt, dass nur noch 34% der Menschen vertrauen in diesem Staat haben, sollten unsere gewerkschaftlichen Bemühungen dahin gehen, den Öffentlichen Dienst und seine Mitarbeiter zu stärken. Flexible und stabile Arbeitsbedingungen helfen! [...] Weiterlesen...
7. März 201906.03.2019/VRFF/ASch/Mainz: Man könnte meinen, dass sich in den vergangenen Jahrzehnten für Frauen einiges zum Besseren gewendet hat. In mancher Hinsicht stimmt das schon. In den alten Kirchenbüchern der christlichen Gemeinden wurden die Stammdaten der ortsansässigen Familien aufgezeichnet, Hochzeiten und Geburten ordentlich in Spalten eingetragen. Für den Ehemann war eine Spalte vorgesehen, für die Ehefrau aber mehrere. Hintergrund war nicht etwa polygame Praktiken, sondern die Erfahrung, dass Frauen regelmäßig bei den Geburten starben und Männer mehrmals heirateten für die Altersversorgung und zur Sicherung des Erbes. Frauen konnten sich nur im Schutz von Klostermauern diesen Risiken entziehen und hatten keine großen Wahlmöglichkeiten. Heute müssen Frauen wählen, welchen Lebensweg sie gehen wollen. Dabei scheint die Entscheidung keine Kinder haben zu wollen, genauso schwierig zu sein wie die, sich auf die Verantwortung einer Mutterschaft einzulassen. Doppelbelastung von Beruf und Familie, weiterhin ungleiche Bezahlung bei einem Gender-Pay-Gap von ca. 20 % in Deutschland sowie drohende Altersarmut, machen die Entscheidung nicht leicht. Umgekehrt verzichten viele Frauen auf eine eigene Karriere, Anerkennung und Verwirklichung in einem Beruf, der den oft hochqualifizierten Ausbildungsabschlüssen angemessen wäre, um den sozialen Herausforderung begegnen zu können, ohne auf der Strecke zu bleiben. Andere sind einfach müde geworden und haben resigniert im Kampf um Führungspositionen und Gleichstellung in gesellschaftlichen Systemen, die noch immer nach männlichen Prinzipien und Wertekategorien funktionieren. Einseitige, unausgewogene Gesellschaften bergen letztlich für alle Nachteile. Ich wünsche uns für den Internationalen Frauentag 2019 jenseits jeglicher Diversity-Bestrebungen eine Wiederbesinnung auf weibliche Werte in Gesellschaft und Unternehmen wie Integrations-, Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit, Fürsorge und Verständnis für einander anstelle von Polarisierung – auch unabhängig von der jeweiligen sexuellen Orientierung. Damit können wir alle gewinnen. Astrid Schollenberger Vorsitzende der Bundesgendervertretung Bildlizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/de/legalcode   [...] Weiterlesen...
19. November 201815.11.2018/VRFF/AS/Mainz: Bewundernswerte, mutigen Frauen, haben dafür gekämpft und gingen in die Öffentlichkeit. An diesem Anlass soll aber auch an die gedacht werden, die ihre Kämpfe im Kleinen und Privaten gekämpft haben und auch an diejenigen Männer, die die Forderungen der Frauen unterstützten. Die Gleichberechtigung im Grundgesetz ist eine gute Grundlage, die Praxis sieht wie so oft anders aus. Bis zur wirklichen Gleichstellung von Männern und Frauen haben wir noch einen weiten Weg zurückzulegen. Demokratie und Gleichstellung haben keinen Bestandsschutz. Sie müssen gelebt und gepflegt werden – nicht nur an Feiertagen. Die Autorin Sophie Dannenberg schreibt über Frauen: Eine Frau kann alles sein, und wenn sie möchte alles zugleich – mütterlich, weich, schön, burschikos, herb, stark, erobernd, rücksichtslos, maskulin. Die Möglichkeit sich in vielfältigen Formen auszudrücken, ist nicht an eine sexuelle Identität gebunden. Am 19. Januar 1919 gingen die Frauen in Deutschland zum ersten Mal wählen. Bis zum 19. Januar 2019 gibt es noch viele interessante Aktionen zum Beispiel Damenwahl. 100 Jahre Frauenwahlrecht im Historischen Museum in Frankfurt. https://historisches-museum-frankfurt.de/de/node/48180 Wegbereiterinnen – 100 Jahre Frauenwahlrecht „Die Hälfte der Welt gehört uns – Als Frauen das Wahlrecht erkämpften“ Ein Film zum Thema „100 Jahre Frauenwahlrecht“ wird in ARTE und in der ARD gezeigt: Erstausstrahlung auf ARTE und dann ARD am Montag, 26. November 2018, 23.30 Uhr. “Für ihr politisches Engagement werden sie verspottet, eingesperrt und gefoltert. Aber beirren lassen sie sich nicht. Marie Juchacz, Anita Augspurg, Emmeline Pankhurst und Marguerite Durand – ihr Vorgehen ist so unterschiedlich wie ihre Charaktere. Gemeinsam stehen sie an der Spitze des Kampfes tausender Frauen um das Wahlrecht – quer durch Europa. Sie wollen frei sein, mitbestimmen und die gleichen Rechte wie Männer. Der Schlüssel hierfür ist das Frauenwahlrecht. Denn die Hälfte der Welt gehört ihnen. (aus dem Pressetext der GEBRUEDER BEETZ FILMPRODUKTION). Mit Esther Schweins als Emmeline Pankhurst, Johanna Gastdorf als Anita Augspurg, Jeanette Hain als Marguerite Durand und Paula Hans als Marie Juchacz. Mehr unter: Die Hälfte der Welt gehört uns – Als Frauen das Wahlrecht erkämpften [...] Weiterlesen...
7. November 201807.11.2018/VRFF/AS/Mainz: Die 41. Tagung formulierte den Anspruch “The Sky is not the Limit”. Inspiration Intuition Innovation. Nach oben ist Frauen keine Grenze gesetzt, erklärte Sandra David, Gastgeberin und Gleichstellungsbeauftragte des BR, zum Auftakt das Motto, und bezeichnete Inspiration – den Geistesblitz – Intuition – das Vertrauen – und Innovation – die Treiberin des Fortschritts – als die elementaren Grundlagen, um Leben, Karriere und Gesellschaft aktiv gestalten zu können. „Laptop und Lederhose war gestern – die Zukunft heißt Dirndl und Digitalisierung!“ gab sie den Teilnehmerinnen mit auf den Weg. Fragen zur Digitalisierung zogen sich durch viele Veranstaltungen des dreitägigen Treffens, in der Theorie wie in der Praxis. In zahlreichen Workshops rund um das Thema hatten die Teilnehmerinnen die Möglichkeit sich fit zu machen für Beruf und Leben im digitalen Zeitalter. Der Hörfunkdirektor des Bayerischen Rundfunks und Vorsitzende der ARD-Hörfunkkommission, Martin Wagner zitierte Günther Grass mit „Der Fortschritt ist eine Schnecke“ und drückte seine Hoffnung aus, dass dem nicht so sei und dass Weiblichkeit nicht mehr als Mangel wahrgenommen wird. Dazu muss man einen Weg einschlagen auf dem Wort und Tat mit einander verschlungen sind. Er sieht es wie die Thrillerautorin Daniela Arnold, man kann die Situation der Frauen nicht umgestalten, ohne auch für die Männer etwas zu ändern. Die Bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Kerstin Schreyer empfahl am Ende ihrer Ansprache, bei sich zu bleiben und Frausein für das bessere Los im Leben zu erachten und Kampfsituationen auszuhalten. Sie äußerte den Wunsch: „Bleiben Sie so weiblich wie Sie sind. Haben sie eine wenig mehr Mut. Sie schaffen das.“ Mut war auch eines der herausragenden Themen der Key Note Speakerin Sabine Asgodom, die auch Speed-Coaching mit Ihrem Team während der Veranstaltung anbot. Das Thema Digitalisierung bewegte die Medienfrauen in mehreren Diskussionsrunden: Expertinnen wie Prof. Birgit Spanner-Ulmer, Produktions- und Technikdirektorin des BR, Autorin und Start-Up-Gründerin Yvonne Hofstetter und IT-Unternehmerin Stefanie Stalf kamen zu Wort, sowie Dr. Alexandra Borchardt, Autorin und Dozentin für Journalismus, und die Publizistin und Wirtschaftsethikerin Dr. Monique R. Siegel. Sie kamen zu folgenden Kernaussagen: • Die Digitalisierung kann den Menschen nicht ersetzen. Sie bietet aber die Chance durch Technik entlastet zu werden. • Die Politik hat den Handlungsbedarf in Sachen Digitalisierung noch nicht erkannt. • Digitalisierung ist eine menschliche Kulturleistung und entwickelt sich zum „Riesencomputer Menschheit“. • Digitalisierung und Politik sind zwei unterschiedliche Ökosysteme. • Der Mensch muss im Blick und die Herrschaft über die Technik behalten werden. • Es ist dringend notwendig, abstraktes Denken zu fördern in Gestalt einer deutschen Reformpädagogik auf der digitalen Ebene. Die Frauen auf dem Podium haben jede auf ihre eigene Weise einen Appell an das Auditorium gerichtet Berührungsängste abzubauen und eine Öffnung hin zur Technik angeregt. „Man muss nicht alles selbst können, ich kann mich aber hineindenken und verstehen.“ Ein Jahr nach der Veröffentlichung der von Maria Furtwängler initiierten Studie „Audiovisuelle Diversität? Geschlechterdarstellungen in Film und Fernsehen in Deutschland“ von Prof. Dr. Elizabeth Prommer, Dr. Christine Linke von der Universität Rostock und der Weltweiten #metoo- Debatte berichten die Gleichstellungsstellungsbeauftragten von ARD, ZDF und ORF über die Aktivitäten in ihren Häusern. Es ist tatsächlich einiges in Bewegung gekommen, hier mehr – dort weniger. Aus dem Auditorium kam die Rückmeldung, dass es noch lange keinen Grund gibt, sich zurückzulehnen. Papier ist geduldig und neue (Macht-) Strukturen müssen immer wieder eingefordert, kommuniziert, geübt und gepflegt werden. Das ZDF erhielt zum zweiten Mal in Folge den Negativpreis “Saure Gurke”. Nach einem Interview von Claus Klever mit Maria Furtwängler im Zusammenhang mit der audiovisuellen Studie 2017 geht die Auszeichnung nun in die ZDF-Sportredaktion für ihre sexistische Fragestellung in einem Interview mit Angelique Kerber nach ihrem Wimbledon-Sieg im Juli 2018. Ein Faux-pas für den sich Martin Wolff per Videobotschaft direkt entschuldigte. Es gibt noch immer viel zu tun und das nächste Herbsttreffen der Medienfrauen in Frankfurt im Hessischen Rundfunk wird garantiert wieder viele Gäste begrüßen dürfen. Ziel der Herbsttreffen ist und bleibt seit über vier Jahrzehnten das Thema Gleichstellung der Frau in den öffentlich-rechtlichen Medien. Foto: Christina Ennemoser [...] Weiterlesen...
22. Oktober 201817.10.2018/VRFF/AH/Berlin: Mit überwältigender Mehrheit ist Astrid Schollenberger, ZDF, bei der Bundesvorstandssitzung der VRFF in Königswinter zur kommissarischen Vorsitzenden des Gendernetzwerkes der VRFF gewählt worden. Sie übernimmt das Amt von Astrid Hollmann, die sich nach 14 Jahren aus dem Bundesvorstand zurückzieht. Es sei das das schönste Abschiedsgeschenk, so Hollmann, dass so eine wundervolle und kompetente Nachfolgerin gefunden und gewählt wurde. „Ihr übergebe ich gerne ein großartiges Frauennetzwerk in den Medien und eine gute Arbeitsgrundlage“. Hollmann ist seit 2004 Mitglied der VRFF und hat im gleichen Jahr die damalige Position der Bundesgleichstellungsbeauftragten der VRFF übernommen. Sie hat das Amt zu einer Aufgabe für Frauen und Männer umgebaut und dem Bundesvorstand darüber hinaus wichtige inhaltliche Impulse für die inhaltliche Arbeit als Mediengewerkschaft geliefert. Seit 2006 vertritt sie die VRFF auch in der Geschäftsführung der dbb bundesfrauenvertretung, und seit 2007 auch in der Bundesleitung des dbb. Astrid Schollenberger arbeitet seit 2001 beim ZDF. Seit 2017 ist sie Personalrätin. Sie ist studierte Sozialwissenschaftlerin und freut sich auf die neue Aufgabe: „Medien sind ein wichtiger Teil der Meinungsbildung in der Demokratie. Hier sollten Männer und Frauen gleichberechtigt vertreten sein um die Informationsversorgung so nah wie möglich an der Wirklichkeit zu gewährleisten“. Noch aber, so Schollenberger, seien wir, das zeigen Studien, von gleichberechtigter Teilhabe an Entscheidungspositionen in den Medien weit entfernt. „Es gibt viel zu tun, auch für die VRFF. Ich darf jetzt an entscheidender Stelle im Verband mitgestalten – eine großartige Herausforderung“. Der Bundesvorsitzende der VRFF, Ulrich Eichbladt, dankte Astrid Hollmann für die jahrelange Beharrlichkeit und das Einbringen ihrer fachlichen Kompetenz für das wichtige Thema der Gleichberechtigung. Astrid Schollenberger gab er nicht nur ein herzliches Glückwunsch auf den Weg: „Ich freue mich, dass wir eine erfahrene Gewerkschafterin für das wichtige Amt gewinnen konnten und sage jetzt schon alle erdenkliche Unterstützung zu“. Hollmann ist aus dem Arbeitsbereich Medien ausgeschieden und im Juni in die Berliner Senatskanzlei gewechselt, bleibt aber im dbb für Medienthemen und die VRFF weiter zuständig und verbunden. Auch sie hob die Bedeutung der Medien für die Gesellschaft beim Abschied noch einmal hervor. „Viel Kraft und Glück für alle VRFFler und VRFFlerinnen, die mit ihrer wertvollen ehrenamtlichen Arbeit für gute Arbeitsbedingungen für Medienschaffende kämpfen und damit ihren Anteil an der wichtigen Demokratiearbeit leisten.“ Fotos: VRFF, Grafik: geralt / Pixabay (CC0) [...] Weiterlesen...
15. Oktober 201814.10.2018/VRFF/AH/Berlin: Die Herbstsitzung der dbb Frauen im Jubiläumsjahr des Frauenwahlrechtes war sehr besonders: “Wir haben nicht nur ein Recht erworben, sondern auch eine Pflicht – die Pflicht sich einzumischen” sagte die Vorsitzende des dbb Sachsen, Nannette Seidler, in zu 100 Jahren Frauenwahlrecht in ihrem Grußwort an die Hauptversammlung. Eines von vielen spannenden Themen. Frauen aus allen Mitgliedsverbänden des dbb kamen zusammen, um über die aktuellen Herausforderungen für Frauen im öffentlichen Dienst zu sprechen. Schwerpunkte dieses Arbeitstreffens: Die zeitgemäße Personalentwicklung. Dazu wurde der GB-Check genauso umfangreich und begeistert diskutiert wie die Notwendigkeit von diskriminierungsfreien Beurteilungssystemen. Vertreter und Vertreterinnen der sächsischen Landesverwaltung haben ihr Konzept vorgestellt, um Beruf und Familie besser zu vereinbaren – für Frauen und Männer. Die Vorsitzende der Bundesgendervertretung der VRFF, Astrid Hollmann, verwies bei dem Vorhaben der Geschlechtergerechtigkeit auf die Bedeutung von Vorbildern in den Medien. Die Studie zur Sichtbarkeit von Frauen und Männern in den Medien habe alle Medienschaffenden wachgerüttelt, so Hollmanns Eindruck „Die Faktenlage hat eine Bewusstsein geschaffen, das in vielen Medienanstalten umfangreiche Aktivitäten ausgelöst hat, und das ist gut so“.  Gefühlte Gleichheit hat sich in der Studie als tatsächlich Ungleichheit herausgestellt: „Wir müssen die Probleme sichtbar machen und benennen, um sie lösen zu können, das gilt für alle Bereich von Ungerechtigkeiten im Berufsleben. Abgerundet wurde das Arbeitstreffen zur Belohnung mit einem abendlichen Rundgang durch Dresden, das alle Beteiligten begeistert hat. „Mitmachen und sich einmischen ist nicht nur eine Pflicht, es kann auch so viel Freude machen“ kommentierte Hollmann. Fotos: Astrid Hollmann GB-Check: http://www.gb-check.de/gb-check/DE/Weichenseite/weiche_node.html Studie: https://www.uni-rostock.de/fileadmin/uni-rostock/UniHome/Presse/Pressemeldungen/Broschuere_din_a4_audiovisuelle_Diversitaet_v06072017_V3.pdf Noch mehr Hauptversammlung: https://www.dbb.de/td-frauen/news/gleichstellungsgesetzgebung-sachsen-kann-vorbild-sein.html [...] Weiterlesen...
2. Juli 201802.07.2018/VRFF/AH/Berlin: Hochrangige Gäste versammelten sich zum hochaktuellen Thema „Frauen • Medien • Rollenbilder“ bei den Thüringer Mediengesprächen im Augustinerkloster in Erfurt. Eingeladen hatte die Thüringer Landesmedienanstalt (TLM) und über 100 Medienschaffende aus allen Medienbereichen, Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Gewerkschaften waren gekommen, um mitzudiskutieren. Gesucht wurde eine Lösung für ein Problem, das die Uni Rostock im letzten Jahr sichtbar gemacht hat: Eine von der Wirklichkeit weit entfernte Darstellung der Geschlechter in den deutschen Medien. Die vorgestellten Ergebnisse der 2017 veröffentlichten Studie „Audiovisuelle Diversität – Geschlechterdarstellungen in Film und Fernsehen in Deutschland“ löste bei manchem Gast blankes Entsetzen aus. Zentrales Ergebnis: Frauen sind auf dem Bildschirm noch immer deutlich unterrepräsentiert. Männer erklären die Welt und das über alle Genre hinweg. Die einzige Ausnahme sind Telenovelas. „Am schlimmsten ist die Diskrepanz beim Kinderfernsehen“ stellte ein der Macherinnen der Studie, Dr. Christine Linke, fest. „Gerade in einem Alter, wo Rollenbilder gelernt und geprägt werden, sind im Medienangebot männliche Figuren stark überrepräsentiert“ so Linke. Doch wie kann an der aktuellen Schräglage etwas verändert werden? Die Vorsitzende des Bundesgendernetzwerkes der VRFF Die Mediengewerkschaft und stellvertretende DBB-Vorsitzende Astrid Hollmann beschäftigt sich seit vielen Jahren auch wissenschaftlich mit dem Thema und betonte: „Medien wurden über Jahrzehnte, im Besonderen auf der Führungsebene, von Männern gestaltet. Die damit verbundenen stereotypen Kommunikationsstrukturen und -formen finden sich auch heute noch in der Personalauswahl, der Informationsauswahl und in den Drehbüchern fiktionaler Inhalte wieder.“ Für sie ist für den Wandel der Darstellung auf dem Bildschirm ein Wandel in der Unternehmenskultur der Medienanstalten nötig. Gemischte Teams erzeugen andere Geschichten und eine andere Themenauswahl „nicht besser und auch nicht schlechter, einfach nur anders, aber eben näher an der Wirklichkeit der Menschen“. Denn, so betonte Hollmann, Frauen können die Welt auch sehr gut erklären. ARD-Filmintendantin Prof. Dr. Karola Wille betonte in der Podiumsdiskussion die besondere Verantwortung der Medienschaffenden und insbesondere des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Er trage eine besondere Verantwortung zur Vermittlung eines zeitgemäßen Bildes der Wirklichkeit. „Denn das sind die Bilder, die unsere Gesellschaft prägen und die letztlich zu den Rollenbildern in unseren Köpfen beitragen.“ Die TLM machte nach 2003, 2013 bereits zum dritten Mal das Thema Frauen in den Medien zum Thema einer TLM-Veranstaltung.  Moderatorin Ilona Helena Eisner, stellvertretende Vorsitzende der TLM-Versammlung und Geschäftsführerin des Landesfrauenrates Thüringen e. V., zog als Bilanz der Veranstaltung: „So lange Lebensrealität in ihren Facetten nicht in den Medien abgebildet wird, fehlen große Teile der Gesellschaft und schaffen nicht den Sprung in alle prägenden Bereiche, wie zum Beispiel Politik und Justiz. Es gibt also noch viel zu tun.“ Die Veranstaltung kann demnächst als Podcast unter http://podcast.tlm.de/ nachgehört werden. Die genannte Studie finden Sie unter: https://www.uni-rostock.de/fileadmin/uni-rostock/UniHome/Presse/Pressemeldungen/Broschuere_din_a4_audiovisuelle_Diversitaet_v06072017_V3.pdf Info zur Veranstaltung auch hier: https://www.deutschlandfunk.de/gleichberechtigung-frauenquote-es-geht-nicht-anders.2907.de.html?dram:article_id=422007 Bilder: Astrid Hollmann und Thüringer Landesmedienanstalt [...] Weiterlesen...
2. Juli 201829.06.2018/VRFF-WDR/UB/Köln: Beziehungsgeflecht aufbauen – Netzwerken lernen, das war das zentrale Thema beim Seminar “Networking- starke Frauenvertretung – starker dbb” der dbb bundesfrauenvertretung vom 03. bis 05. Juni in Königswinter. Auch die VRFF war prominent vertreten: Zusammen mit 14 Teilnehmerinnen aus verschiedensten Berufsgruppen und Bundesländern war die Frauenvertreterin der VRFF-Betriebsgruppe WDR, Ulrike Bosler, auf der Suche nach Methoden und Antworten: Wie baut man ein Netzwerk auf? Wie können Kontakte ausgebaut, gepflegt und gelebt werden? Wie begeistert man und frau andere für gewerkschaftliche Arbeit und Frauenthemen? Wie können Menschen aktiviert werden, für sich und die Sache zu fighten? Wie kann die Außenwirkung gestärkt werden? Neben der Theorie ging es aber auch direkt in die Praxis: Neben dem Kennenlernen der Bedeutung von Netzwerken und dem Strukturieren der Netzwerkarbeit haben die Teilnehmerinnen eine persönliche Bestandsaufnahme, ein sogenanntes Netzwerkprofil, erarbeitet und ein Netzwerk-Aktionsplan erstellt. Mit vielen weiteren Tipps wurde den Gewerkschafterinnen Handwerkzeug vermittelt, um ihre eigenen Herausforderungen gut gerüstet angehen zu können. Spaß hat es gemacht: “Wir haben die Seminarimpulse direkt zum eigenen Netzwerken genutzt”, so die Teilnehmerinnen im gemeinsamen Resümee am Ende eines tollen Seminars. Wichtig war allen, ein Handling zu finden, dass das Netzwerken leicht macht – das ist gelungen. „Das Netzwerken ist eine Kunst für sich und hat viel mit einer guten Struktur zu tun. Ich freue mich auf und über die Kontakte im gewerkschaftlichen Umfeld der VRFF, im dbb und darüber hinaus“ meint Ulrike Bosler. Noch mehr Seminare gibt es unter: https://www.dbbakademie.de/ Foto: Milanie Hengst [...] Weiterlesen...
25. Juni 201824.06.2018/VRFF/AH/Berlin: “Ab durch die gläserne Decke!”, lautete das Motto der 14. Frauenpolitischen Fachtagung der dbb Bundesfrauenvertretung. Über 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten, wie die Arbeitswelt der Zukunft aussehen muss, damit sich Frauen und Männer gleichermaßen darin wohl fühlen, ihren Karriereweg gehen können und nicht nur ein gutes Einkommen, sondern auch eine gute Rente erarbeiten können. Neben interaktiven Workshops war ein Highlight das Grußwort von Bundesfrauenministerin Dr. Franziska Giffey. Fachkompetent und humorvoll bearbeitete sie das Thema: „Das empfindlichste Körperteil des Mannes?“. „Das Portemonnaie!“ warf sie gleich hinterher. Genau deshalb müssten zum Beispiel soziale Berufe besser bezahlt werden, sonst kriege man dafür keine Männer. Weiter: „Frauen können alles, Männer können auch alles. Kinder erziehen, Ingenieurinnen sein, Beruf und Familie vereinbaren. Aber, nur 35% Frauen in Führungspositionen bleibt einfach zu wenig“. Helene Wildfeuer, Vorsitzende der dbb Bundesfrauenvertretung und Gastgeberin, sprach über die Chancen, die für die Frauen im Wandel der Arbeitswelt stecken. Sie betrachtet insbesondere den digitalen Wandel als Hoffnungsbringer für mehr Gleichberechtigung: „Die Erwerbsarbeit kann mobil und zeitlich flexibel erledigt werden. Der Wunsch nach Familie muss nicht länger dem beruflichen Erfolg untergeordnet werden oder umgekehrt. Das gilt für Mütter und Väter.“ Der Blick aus der Wissenschaftsperspektive von Prof. Dr. Christiane Funken beschreibt eine völlig neue Arbeitswelt: „Kooperation, Kommunikation und Interaktion zeichnen die Arbeitswelt der Zukunft aus.“ Frauen werden also nicht nur wegen des demographischen Wandels in Zukunft gebraucht. Auch die VRFF Frauen waren vertreten (Foto). Die Vorsitzende der Bundesgendervertretung der VRFF, Astrid Hollmann, stimmte der Ministerin zu: „Gemischte Teams arbeiten einfach besser. Wer sich dieser Chance verschließt, schöpft nicht alle Möglichkeiten aus, um erfolgreich zu sein.” Wichtig dabei aber ist, so Hollmann: „Nur gemeinsam können wir die gläserne Decke überwinden – das Glas zum Springen bringen, das Frauen daran hindert, in Führungspositionen zu gelangen.“ Schließlich ginge das Thema alle an, Männer und Frauen, denn, Gleichberechtigung sei auch eine Frage des friedlichen Zusammenlebens von Männern und Frauen, und damit ein friedliches Miteinander in einer Gesellschaft. Mehr dazu auf https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/neue-perspektiven-fuer-den-oeffentlichen-dienst-/123930 https://www.dbb.de/td-frauen/news/digitale-verwaltung-entscheiden-muss-am-ende-der-mensch.html https://www.dbb.de/td-frauen/news/frauen-4-0-ab-durch-die-glaeserne-decke.html Fotos: © Businessfotografie Inga Haar [...] Weiterlesen...
17. April 2018Ein Kommentar zur aktuellen Debatte um Machtmissbrauch im WDR von der Genderbeauftragten der VRFF die Mediengewerkschaft im WDR, Ulrike Bosler: „Ein Mann missbraucht seine berufliche Macht um einen persönlichen Vorteil daraus zu ziehen. Karrierewege von Frauen gründen dabei nicht auf Qualifikation sondern persönlicher Zuwendung“, so lautet ein Klischee und es scheint, als ob der WDR eine Bühne für ein Klischee-Stück mit besonderer Ausprägung gewesen ist. Noch ist im Einzelfall nichts bewiesen; nur das es möglich gewesen sein könnte, erstaunt offenbar kaum jemanden. Das mag die erschreckendste Erkenntnis sein: Sexuelle Belästigung im Arbeitsalltag des WDR erscheint so realistisch, dass die Geschäftsleitung zu Recht mit Maßnahmen hinsichtlich des bzw. der Beschuldigten reagiert hat und mit einer offenen Diskussion. Und doch kann das nur ein Anfang sein. Wer Journalist oder Journalistin werden will braucht ein Praktikum– das ist eine der Eingangstüren in eine dann vermeintlich gerechte und wohl strukturierte Welt mit Personalräten und Gleichstellungsbeauftragten, die über Einstellungen und berufliche Wege von festangestellte Mitarbeitenden in den öffentlich-rechtlichen Medienanstalten wachen. Aber wer bewirbt sich wann? Wie oft sind Personalentscheidungen schon vor der Ausschreibung besprochen? Wer kümmert sich um die freiberuflich Tätigkeiten und Menschen in anderen prekären Arbeitsverhältnissen, die in wirtschaftlichen Abhängigkeiten zu ihren wohlwollenden oder nicht wohlwollenden EntscheiderInnen stehen? Leidtragende von sexuellen Übergriffen wie Machtmissbrauch sind alle – Frauen wie Männer. Wie können Übergriffe geahndet werden, ohne dass die Opfer als TäterInnen diffamiert werden unter dem Hinweis, sich naiv selbst in die Situation gebracht zu haben. Letzteres ist auch eine gesellschaftliche Frage. In einem Beruf, in dem vierundzwanzig Stunden gearbeitet wird und bei Dienstreisen Hotelzimmer zu Schnitträumen und Büros werden, ist es besonders schwierig persönliche Räume von privaten zu trennen – egal um welche Uhrzeit. Die Frage zum Beispiel eines Berufseinstieges muss durch geordnete Strukturen im WDR gelöst werden. Wir brauchen transparente Karrierewege vor allem beim Seiteneinstieg. Und wir brauchen eine offene Diskussion wie die Kommunikation der Geschlechter besser funktionieren, wie ein Kulturwandel geleistet werden kann. Als öffentlich-rechtliche Anstalt hat der WDR eine besondere Verantwortung für seine Mitarbeitenden und als Meinungsbildner in der Demokratie. Als Mediengewerkschaft fordern wir die Geschäftsleitung auf, diese Verantwortung endlich zu übernehmen und zu leben! [...] Weiterlesen...
18. März 2018  18.03.2018/VRFF/ABR/Köln: Der Equal Pay Day markiert symbolisch den geschlechtsspezifischen Entgeltunterschied, der laut Statistischem Bundesamt aktuell 21 Prozent in Deutschland beträgt. Umgerechnet ergeben sich daraus 77 Tage und das Datum des aktuellen EPD am 18. März 2018. Angenommen Männer und Frauen bekommen den gleichen Stundenlohn: Dann steht der Equal Pay Day für den Tag, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten, während Männer schon seit dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden. Heute finden bundesweit viele Aktionen zum EPD statt. In der Privatwirtschaft ist die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen noch deutlich höher, als im öffentlichen Dienst – dort sind es aber aktuell immer noch 9%. Aufgrund von Tarifverträgen und daraus resultierenden Entgeltstrukturen bekommt man (auch dank der Gewerkschaften) eigentlich “gleiches Geld für gleiche Arbeit”, aber… die strukturellen Hürden, die zu Verdienstunterschieden führen sind noch da. Ein Großteil davon beruht darauf, dass Frauen öfters in Teilzeit arbeiten oder Berufe erlernen, in denen die Bezahlung nicht so gut ist. Frauen werden in der Gesellschaft immer noch in die klassische Rollenverteilung innerhalb der Familie gedrängt: Die Frau übernimmt das Haushalts- und Familienmanagement, während der Mann seine berufliche Qualifikation ausbaut, Berufserfahrung sammelt und damit das Fundament für seinen Beruf festigt. Damit wird Frauen oft nicht die gleiche Chance gegeben in gleichwertige Berufe zu gelangen oder es ist eben deutlich später der Fall. Wir fordern hier mehr Engagement im Sinne des Entgelttransparenzgesetzes! #fairpayjetzt [...] Weiterlesen...
9. März 2018  09.03.2018/VRFF/AH/Berlin: „Kultur will Wandel“ – unter diesem Motto trafen sich Film- und Medienschaffende am Rande der Berlinale zur Diskussion über die Geschlechterkommunikation in der Branche. Mit dabei nicht nur tolle Frauen – auch die VRFF war mit der Vorsitzenden des Bundesgendernetzwerkes, Astrid Hollmann, und dem Vorsitzenden der Betriebsgruppen Freie Produktionswirtschaft in München, Roland Kuhne-Wanka, gut vertreten. Eingeladen hatte die Initiative Pro Quote Medien, Das Familienministerium und die Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Anlass war die #Metoo-Debatte, in der sich Frauen erstmals öffentlich über sexuelle Belästigung in der Filmbrache zu Wort gemeldet haben. Prominentester Gast der Veranstaltung war die Familienministerin, Katarina Barley. Sie stellte gleich zu Beginn fest ” Es geht in der Debatte nicht um die Einschränkung der künstlerische Freiheit – es geht um Drohungen und Mobbing. Es geht nicht um Sex, es geht um Machtmissbrauch“. Der Wandel müsse am Ende aus der Branche selbst kommen. Um hierbei zu unterstützen, ist mit den Mitteln aus dem Ministerium nun eine überbetrieblichen Beschwerdestelle für Opfer sexueller Belästigung und Übergriffen gegründet worden. Sie sei ein wichtiger Schritt hin zu einer gewaltfreien Arbeitskultur in der Filmbranche, betonte die Ministerin. Sie lobt ausdrücklich die Aktivitäten der Initiative ProQuote “Damit wird auch ein Kampf gefochten, für all die Frauen, die nicht im Rampenlicht stehen”. Auch Astrid Hollmann von der VRFF zeigte sich von der Initiative und der Veranstaltung begeistert: „Es geht um einen Kulturwandel in der ganzen Branche. Gleichstellung ist eine Chance für die gesamte Abeitskultur, weil durch die Perspektive der Frauen das Bild davon, wie wir gemeinsam arbeiten wollen, erst komplett ist. Frauen und Männer tragen gemeinsam Verantwortung für ein friedliches und gerechtes Miteinander und zwar überall – in der Familie, im Beruf und in der Politik.“ Auch die Einrichtung einer Beschwerdestelle sei längst überfällig und eine gute Ergänzung zu den Gleichstellungsbeauftragten in den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. Geplant ist, dass die externe überbetriebliche Beschwerdestelle im März 2018 ihre Arbeit aufnehmen kann. www.proquote-film.de https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/berlinale-gespraech-zu-sexueller-belaestigung-im-kulturbereich/122110 http://www.antidiskriminierungsstelle.de/SharedDocs/Aktuelles/DE/2018/Podiumsdiskussion_Kultur_will_Wandel_20180219.html;jsessionid=56D616CC3BF7A7CCADB2039102CBFE80.1_cid322   [...] Weiterlesen...
8. März 2018  08.03.2018/VRFF/AS/Mainz – Am 8. März ist Welt-Frauen-Tag. Seit 1911 feiern Frauen den “Internationalen Tag der Frauen”, an dem weltweit auf Frauenrechte und Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam gemacht wird. Der Erfolg des ersten Frauentages 1911 übertraf alle Erwartungen. Von der Sozialdemokratie und den Gewerkschaften unterstützt, fanden im ganzen Reich “Volksversammlungen” statt. Allein in Berlin waren rund 45.000 Frauen auf den Straßen. Aber auch in Österreich, Dänemark, der Schweiz und in den USA wurde dieser Tag begangen. Auf allen Veranstaltungen wurde eine Resolution verabschiedet, die die Forderung nach sozialer und politischer Gleichstellung und einem Wahlrecht für Frauen formulierte. Es sollte noch weitere sieben Jahre dauern bis das Frauenwahlrecht eingeführt wurde. 2018 feiern wir das 100jährige Jubiläum und sind noch immer weit davon entfernt, die Gleichstellung der Geschlechter in der Gesellschaft realisiert zu haben. Noch immer übernehmen Frauen überwiegend die sozialen Leistungen in der Gesellschaft, wie Kinderbetreuung und Pflege von alten Angehörigen. Trotz im Schnitt besserer Schul- und Studienabschlüsse arbeiten Frauen durchschnittlich in schlechter bezahlten Berufen und Arbeitsverhältnissen, häufig lange Jahre nur in Teilzeit und erwirtschaften entsprechend die niedrigeren Ansprüche für die Altersversorgung. 1911 forderten die aktiven Frauen in ihrer Resolution die politische Gleichstellung der Geschlechter aufgrund der durch „kapitalistische Produktionsweise bedingten wirtschaftlichen und sozialen Umwälzung“ der damaligen Industriellen Revolution. Heute befinden sich die Menschen wieder im einer großen Umbruchssituation. Das Informationszeitalter und Industrielle Revolution 4.0 werden die Arbeits- und Lebensprozesse schnell und vermutlich radikal ändern. Nutzen wir die Chancen des Umbruchs und arbeiten wir gemeinsam weiter an einer gerechteren Welt. [...] Weiterlesen...
25. Februar 201820.02.2018/dbb-nrw/Düsseldorf: Die zunehmende Digitalisierung hat Einfluss auf nahezu alle Lebensbereiche, auch die Arbeitswelt bildet da keine Ausnahme. Immer mehr Prozesse werden inzwischen digitalisiert, auch im Öffentlichen Dienst. Dadurch werden nicht nur Behördengänge häufig einfacher, auch die Arbeitsplatzgestaltung kann dadurch flexibler werden. Die Auswirkungen, die dieses Thema auf die Karrierechancen von Beschäftigten, insbesondere von Frauen hat, wurden im Rahmen der Fachtagung der Landesfrauenvertretung des DBB NRW mit zahlreichen Experten diskutiert, darunter Ministerin Ina Scharrenbach (Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung NRW), Prof. Dr. Lars Oliver Michaelis (Fachhochschule für Öffentliche Verwaltung NRW), Werner Brommund (Oberfinanzpräsident NRW), Anca Ott (Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie NRW) sowie Elke Stirken (Vorsitzende der Landesfrauenvertretung des DBB NRW) und Helene Wildfeuer (Vorsitzende der bundesfrauenvertretung des dbb). Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung, betonte dabei, dass es „das Ziel der Landesregierung ist, faire Aufstiegschancen für Beamtinnen und Beamte sicherzustellen. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf steht dabei ganz oben. Hierbei spielt die Digitalisierung eine immer größere Rolle. So kann beispielsweise die gezielte und ausgewogene Weiterentwicklung von Telearbeit ein wichtiger Schritt sein, um Familien zu unterstützen. Wir brauchen einen modernen öffentlichen Dienst, um weiterhin im Wettbewerb um die besten Köpfe Schritt halten zu können.“ Diese Ankündigung begrüßte der DBB NRW, nutzte aber auch die Gelegenheit, um auf die Gefahren dieser Arbeitsplatzgestaltung im Zusammenhang mit Aufstiegschancen hinzuweisen. Denn wie der Titel der Veranstaltung erahnen lässt, bietet die fortschreitende Digitalisierung zwar zahlreiche Vorteile, gerade im Zusammenhang mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, gleichzeitig birgt sie jedoch auch einige Risiken. So stellt beispielsweise die Beurteilung von Beschäftigten, die im „Home-Office“ arbeiten, Vorgesetzte häufig vor große Herausforderungen: Wie soll jemand beurteilt werden, der körperlich nicht, oder nur selten anwesend ist? Während eine Beurteilung der reinen Leistungskriterien noch relativ leicht machbar sein mag, wird es jedoch spätestens bei den so genannten Befähigungskriterien, also Arbeitsmotivation, Leistungsbereitschaft, Teamfähigkeit etc., schwierig. Die Studie zur „Geschlechtergerechtigkeit im Öffentlichen Dienst in NRW“ des DBB NRW in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule für Öffentliche Verwaltung hat gezeigt, dass Beschäftigte, die in Teilzeit arbeiten, nachweislich schlechter beurteilt werden. Wenn bedingt durch die Telearbeit die Anwesenheitszeiten noch stärker reduziert werden, ist davon auszugehen, dass die Beurteilungen mindestens in gleichem Umfang schlechter ausfallen, als die der Kolleginnen und Kollegen mit voller Anwesenheit. „Meistens sind es Frauen, die im Zuge der Vereinbarkeit von Beruf und Familie ihre Arbeitszeit reduzieren, oder ihre Beschäftigung im „Home-Office“ ausüben“,  erklärt Elke Stirken, Vorsitzende der Landesfrauenvertretung des DBB NRW. „Entsprechend sind sie es auch, die deutlich seltener von Spitzennoten bei der Beurteilung partizipieren und entsprechend seltener befördert werden.“ Die Chancengleichheit von Frauen und Männern im Öffentlichen Dienst war gerade in Nordrhein-Westfalen in den vergangenen zwei Jahren im Zusammenhang mit der Dienstrechtsreform ein stark diskutiertes Thema. Zuletzt war im September 2017 die umstrittene Regel gekippt und eine Überarbeitung der Beurteilungsrichtlinien angekündigt worden. „Das Thema Geschlechtergerechtigkeit hat auch in den Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD Einzug gefunden“, so Roland Staude, 1. Vorsitzender des DBB NRW. „Nordrhein-Westfalen hätte in diesem Zusammenhang die Möglichkeit, Vorreiter bei diesem Thema zu werden und sich als modernes Bundesland und als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren.“ Foto: dbb/Windmüller [...] Weiterlesen...
8. Januar 201823.11.2017/VRFF/AS/Mainz: „Digitale Welt Made by Women“ war das Thema des diesjährigen Treffens zu dem fast 300 Frauen aus ARD, ZDF und ORF – natürlich inklusive der jeweiligen Gleichstellungsbeauftragten – nach Bonn angereist waren, um hier an drei Tagen in einen intensiven Austausch untereinander und zu dem umfangreichen Themen zu gehen. Nach der offiziellen Begrüßung und Eröffnung der Veranstaltung durch den Intendanten Peter Limbourg und die Gleichstellungsbeauftragte Bettina Burkart im Forum der Bundeskunsthalle betrachtete Melanie Vogel in einem Impulsvortrag die wirtschaftliche Entwicklung am Beispiel der elterlichen Druckerei vom Ende der Druckvorlagen für Papier bis hin zum 3D-Drucker. Aus der „Vogelperspektive“ betrachtet, werden die Rahmenbedingungen für Unternehmensführung, bedingt durch die digitalen Veränderungen, gekennzeichnet durch vier Kategorien: Volatility – Unbeständigkeit, Uncertainty – Unsicherheit, Complexity – Komplexität and Ambiguity – Mehrdeutigkeit. VUCA ist ein Akronym und stammt ursprünglich aus der militärischen Sprache, um eine Krisensituation in kleinen Teams an der Front zu klären statt mit den Generälen im Hinterland. Seit 2013 der Begriff der „Industrie 4.0“ aufkommt, wird immer deutlicher, dass ein wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Umbruch stattgefunden hat, der dazu führt, dass in vielen Lebens- und Arbeitssituationen keine exakten Vorhersagen mehr gemacht werden können, ausgelöst durch eine Beschleunigung in der digitalen Entwicklung, die zu einer enormen Erhöhung der Komplexität führt. Dieser Prozess wird begleitet von Unsicherheit bei den Arbeitnehmern. Antworten könnten zu finden sein in visionärem Denken und Handeln, neuen flachen Hierarchien und Teamarbeit, klaren Strukturen, Flexibilität und Aktivität. Es ist sinnvoller auf Komplexität nicht mit noch mehr Komplexität zu reagieren. Anstelle von Micromanagement in Abteilungen müssen die großen Fragen besonders in unternehmerischer Hinsicht für das Große und Ganze gestellt werden (dürfen). In der anschließenden Podiumsdiskussion wurde „Sichtbarkeit“ als ein zentraler Begriff herausgearbeitet, sowohl im Internetauftritt, als auch beim Netzwerken und im Wettbewerb, sei es in der Projektarbeit oder der Bewerbung. Leider zeigten sich trotz guter Fortschritte auch immer noch die gleichen Dauerbrenner wie vor Jahrzehnten wie bspw. dass viele Frauen ihre Leistungen nicht so gut darstellen können wie Männer; Doppelbelastung durch Beruf und Familie und die Frage, ob Frauenthemen Luxusprobleme seien. Meine absolute Favoritin war Frau Professor Lucke, die akademische Lady ohne Handy, aber mit viel Humor. Ihre Beiträge hatten die Tendenz mit Fakten abhebenden Utopien direkt wieder Bodenständigkeit zu verleihen. Sie stellte in einer wichtigen Anmerkung fest, dass Frauen oft erst dann in ein berufliches Feld vordringen könnten, wenn es für tatsächliche Machtverhältnisse nicht mehr attraktiv ist. Lucke nannte das Koinzidenz von Feminisierung und Machtverlust. Hier herrscht Handlungsbedarf. In dieser Thematik reihten sich natürlich auch die Beiträge zur #Metoo – Initiative ein. Hier wurde noch einmal deutlich herausgearbeitet: Sexismus hat weniger mit Sex als mit Macht zu tun. Ebenfalls sehr ernüchternd waren die Erkenntnisse über „Shrinking Space“ – schrumpfendem Raum der Zivilbevölkerung im Zuge der neoliberalen Ausrichtung in der globalisierten Welt. Weltweit nehmen Gesetzgebungen zu, die zivile Organisationen einschränken, diskriminieren oder die Möglichkeiten zur Finanzierung vermindern oder ausschalten. Dabei liegt es auf Hand, wenn der Kuchen an Arbeit und Einkommen immer kleiner wird, werden Frauen und Kinder wieder als erstes von den Auswirkungen betroffen sein, weil sie aus den entsprechenden politischen und wirtschaftlichen Sozialsystemen exkludiert werden. Andererseits bieten die neuen digitalen Lebens- und Arbeitsformen gerade für Frauen gute Zukunftsmöglichkeiten, weil Eigenschaften wie Anpassungsfähigkeit, Vielfältigkeit und Lernbereitschaft Fähigkeiten sind, die gem. verschiedener Studien eindeutig überwiegend Frauen zuzuordnen sind und in den wandelnden Prozessen vorrangig gebraucht werden. Den klassischen drei „Ks“ für weibliche Lebenssituationen wie Kinder, Küche, Kirche sollte also ein viertes „K“ für Karriere hinzugefügt werden. Großer inhaltlicher Abschluss an diesem Tag war die Abstimmung einer Resolution der Medienfrauen an die Intendantinnen und Intendanten. Die Sender ARD, ZDF, Deutschlandradio, DW und ORF hatten sich an einer Studie zur audiovisuellen Diversität über Geschlechterdarstellungen in Film und Fernsehen beteiligt. Die Ergebnisse lassen doch noch sehr viel zu wünschen übrig. Das große Plenum der Medienfrauen im Kinosaal der Bundeskunsthalle stimmte gemeinsam einer Resolution zu, die die Aufforderung enthält endlich wirksam zu handeln. http://www.dw.com/de/resolution-der-medienfrauen/a-41407484 Gemeinsam waren sich die Frauen auch einig, wer die alljährlich auf dem Herbsttreffen der Medienfrauen vergebene Auszeichnung „Die saure Gurke“ erhalten sollte: der „Gender-Mainstreaming-Experte“ des ZDF: heute-Nachrichtenmoderator Claus Kleber, für das Interview mit Maria Furtwängler in der Sendung vom 12. Juli 2017 (siehe Link unten). Anlass für das Interview waren die am gleichen Tag vorgestellten Ergebnisse der Studie zur audiovisuellen Diversität über Geschlechterdarstellungen in Film und Fernsehen. Die Jury war der Meinung, „dass das Interview sich nicht in der gebotenen Ernsthaftigkeit mit der Interviewpartnerin und ihrem berechtigten Anliegen, für das sie steht und das die Studie belegt, auseinandersetzt.“ Interview Kleber – Furtwängler 12. Juli 2017: https://www.zdf.de/nachrichten/heute-journal/es-gibt-hier-eine-unwucht-ein-ungleichgewicht-100.html Es waren sehr intensive Tage mit vielen Eindrücken und Innovationen, die noch nachwirken. Bei einem runden Geburtstag schaut man natürlich auch zurück und dabei wurde eine tragende Aussage wiederentdeckt, ein gutes Motto nicht nur für die Frauenbewegung, sondern auch für die Gewerkschaftsarbeit: Gemeinsam sind wir stark und bleiben lästig. [...] Weiterlesen...
13. Oktober 201713.10.2017/VRFF/AH/Berlin: Einigkeit bei den dbb Frauen: Die Vorsitzende des Bundesgendernetzwerkes der VRFF Die Mediengewerkschaft, Astrid Hollmann, und Kirsten Lühmann von der DPolG und sind erneut die Wunschkandidatinnen der dbb frauen für die neue dbb Bundesleitung, die am 20. November 2017 beim dbb Gewerkschaftstag in Berlin gewählt wird. Zwei starke Frauen für eine starke Interessenvertretung der Beschäftigten im öffentlichen Dienst! Bei der Hauptversammlung der dbb bundesfrauenvertretung in Düsseldorf am 22. und 23. September hatten sich einige Kandidaten für die dbb Bundesleitung vorgestellt und sich den Fragen zu zentralen frauenpolitischen Themen gestellt. Die VRFF erhält mit der Nominierung von Astrid Hollmann erneut die Chance, eine Stimme im höchsten Gremium des Dachverbandes dbb zu gewinnen. Astrid Hollmann ist seit 2003 Mitglied der VRFF und arbeitet seit 2004 erfolgreich am Aufbau eines Bundesgendernetzwerkes. Neben regelmäßigen Treffen des Netzwerkes aus Mitgliedern aus diversen öffentlich rechtlichen Medienanstalten, unternimmt sie Aktivitäten zum Thema. Aktuell startet sie eine Initiative unter den Medienräten des dbb zur gerechteren Darstellung der Geschlechter in den öffentlich-rechtlichen Medien. Für die dbb Bundesleitung kümmert sie sich gelungen um die Ressorts Jugend und Bildung. Von 2010-2014 war sie stellv. Vorsitzende des Deutschen Frauenrates. Neben ihrem Engagement hat Hollmann in 2016 erfolgreich einen Master als Organisationsentwicklerin absolviert, in dem sie praktische Hinweise zu Entwicklung von geschlechtergemischten Teams erarbeitet hat. Auch die Hauptversammlung in Düsseldorf stand ganz im Zeichen dieses Themas. Wie sieht die Benachteiligung von Frauen tatsächlich aus? Und können Führungskräfte der Benachteiligungsfalle entgehen? Antworten auf diese Fragen liefert die neue Studie „Geschlechtergerechtigkeit im Öffentlichen Dienst in NRW“. Sie ist in Zusammenarbeit mit dem DBB NRW und einer Projektgruppe der Fachhochschule für Öffentliche Verwaltung NRW entstanden. Studienleiter Prof. Dr. Lars Oliver Michaelis hat die zentralen Ergebnisse der Untersuchung auf der Sitzung der Hauptversammlung vorgestellt. Ein klarer Grund für Benachteiligung sei die Teilzeit, so ein Ergebnis der Studie. Bei der Beurteilung würden in Teilzeit beschäftigte Frauen signifikant schlechter beurteilt als Vollzeitbeschäftigte – aber schlechter auch als in Teilzeit beschäftigte Männer. Sie erhielten nur in Ausnahmefällen Spitzenbewertungen. Eine große Rolle spielten dabei die oft nach männlichen Stereotypen wirksenden Beurteilungskriterien „Die Ungleichbehandlung passiert häufig unbewusst und wir haben noch einen langen Weg vor uns diesem sogenannten stereotypen Verhalten zu begegnen. Das geht nur wenn alle mitgenommen werden – Männer und Frauen“, sagte Hollmann am Rande der Versammlung. Das sei auch ihr Motto für die nächste Amtszeit im dbb: „Gemeinsam im Dienst der Mitglieder“ wenn sie denn wieder gewählt wird. Die VRFF wünscht ihr viel Glück: Wir haben mit Astrid Hollmann eine starke Stimme im Spitzengremium des dbb und freuen uns, wenn das so bleibt – Viel Erfolg Astrid Hollmann! Mehr zu den Kandidaten: https://www.dbb.de/der-dbb/events/gewerkschaftstag-2017/kandidaten.html Der weg zur Studie Geschlechtergerechtigkeit im ÖD: Die Broschüre kann kostenfrei über den DBB NRW bestellt werden. Bitte senden Sie dafür eine E-Mail mit Ihrem Namen, Ihrer Adresse sowie Ihrer Fachgewerkschaft an presse(at)dbb-nrw.de Link zu Astrid Hollmann: https://www.dbb.de/der-dbb/frauen/ueber-die-dbb-frauen/geschaeftsfuehrung/astrid-hollmann.html Link zu Kandidaten: https://www.dbb.de/der-dbb/events/gewerkschaftstag-2017/kandidaten.html [...] Weiterlesen...
24. Juli 201724.07.2017/VRFF/AH/Berlin: “Im deutschen Fernsehen gibt es offenbar viel mehr Männer als in der deutschen Realität. Die Medien zeichnen so ein Bild eines Deutschlands von gestern. Das spricht nicht für die Medien als gute Meinungsbildner – das aber ist ihr Job” kommentiert Astrid Hollmann, Bundesgenderbeauftragte der VRFF Die Mediengewerkschaft die erste senderübergreifende Studie „Audiovisuelle Diversität: Geschlechterdarstellungen in Film und Fernsehen in Deutschland“ der Uni Rostock. Männer werden demnach im deutschen Film und Fernsehen doppelt so oft in Hauptrollen besetzt wie Frauen. Wenn Frauen vorkommen, dann hauptsächlich als junge Frauen unter 30. Im Kinderprogramm ist nur eine von vier Hauptfiguren weiblich. Bis in das Kinderfernsehen hinein also zeigen sich ungleiche Geschlechterverhältnisse und Stereotype. „Dabei sei es von großer Bedeutung für die spätere Berufswahl, welche Rollenvorbilder jungen Menschen in den Medien vorgestellt würden“, betont Hollmann. Für die Studie wurde das gesamte fiktionale und non-fiktionale Programm von 21 Sendern, u.a. von ARD, ZDF, RTL und ProSieben untersucht. “Die Bedienung von Rollenklischees kann ein Publikum, das vielfältig ist, eigentlich nicht gefallen“, stellt Hollmann fest und lobt die wichtige Arbeit der Initiatorin der Studie „Pro Quote Regie“ Die Initiative hat sich 2014 gegründet, um für mehr Geschlechtergerechtigkeit in der Filmbranche zu sorgen. Hinter dem Verein stehen 500 Regisseurinnen und über 1000 weitere namhafte Unterstützende. Mit diversen Studien begegnet die Initiative den gefühlten Realitäten und hat damit umfangreiche zur tatsächlichen Faktenlage beigetragen. “Viele sollen einschalten, alle Gebühren zahlen, wenige sehen sich wirklich repräsentiert“ bemängelt Margrét Rún, Gründungsmitglied von Pro Quote Regie. Dem schließt sich Hollmann an: „Auch die VRFF hat auf ihrem letzten Gewerkschaftstag einen Antrag für mehr Geschlechtergerechtigkeit beschlossen und wird sich mit diesem auch an den Dachverband dbb wenden.“ Dieser ist als gesellschaftliche Gruppe in den Aufsichtsgremien des Öffentlich rechtlichen Rundfunks vertreten. Die Bundesgenderbeauftragte der VRFF setzt die Gremienmitglieder des dbb über die Ergebnisse der Studie in Kenntnis. Die Aufsichtsgremien sind ein guter Ort, um auf das berechtigte Anliegen der Sichtbarkeit von Frauen hinzuweisen. Für die Medien bedeutet das, den Mut zu haben, das Leben von Frauen in Deutschland so abzubilden, wie es ist und nicht wie vor 40 Jahren. „Das sollte,“ so Hollmann, „eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein.“ Studie Uni Rostock Studie Malisa Stiftung proquote-regie spiegel.de – Claus Kleber und Maria Furtwängler über Feminismus spiegel.de – Geschlechterrollen im TV – eigentlich alles wie 1975 Quelle der nachfolgenden Bilder: Studie der Uni Rostock [...] Weiterlesen...
31. Mai 201731.05.2017/VRFF/AH/Berlin: “Ein großer Mann kann auf jeden Fall auch ein großes Land führen?! – nicht zwingend zutreffend, aber so in vielen Köpfen, wenn man ehrlich ist.“ Das war nur eine Erkenntnis im großartigen Vortrag von Prof. Dr. Matthias Spörrle über Klischees, wie sie funktionieren und wie gefährlich sie sind. Einer von vielen guten Vorträgen bei der Fachtagung der dbb bundesfrauenvertretung. Zum Thema: „Frauen 4.0 – Diskriminierungsfreies Fortkommen im öffentlichen Dienst“ zu dem sich knapp 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Berlin trafen. Eine geschlechterbedingte Lohnlücke dürfte es im öffentlichen Dienst eigentlich gar nicht geben, sagte die Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung Helene Wildfeuer in ihrer Auftaktrede: „Fakt sind hier aber sechs Prozent!“ Diesen Befund bestätigte Astrid Hollmann, Bundesgenderbeauftragte der VRFF die Mediengewerkschaft für die Medien. Trotz guter tarifvertraglicher Regelungen schaffen es Frauen seltener in Führungspositionen und haben am Ende des Berufslebens insgesamt wesentlich weniger verdient und damit auch geringere Rentenansprüche. „Insbesondere Freie Mitarbeiterinnen sind oft der Verhandlungswillkür der Auftraggeber ausgesetzt. Hier geht es dann weniger um Qualität, als um Verhandlungsgeschick“ bestätigte Hollmann am Rande der Veranstaltung. Ein wichtiger Grund sind die Klischees in den Köpfen der Menschen. Frauen wird oft weniger zugetraut, bezüglich ihrer Kompetenz, ihrer Durchsetzungskraft, aber auch in ihrer Rolle als Familienernährerinnen. Insbesondere mit Blick auf das Konzept Arbeiten 4.0 forderte Hollmann eine Abkehr von der männlich geprägten Präsenzkultur.“ In den Medien wird immer mehr Flexibilität bei der Arbeitszeit- und Arbeitsplatzgestaltung gefordert. Das birgt ein Chance für Frauen und Männer, die Beruf und Familie vereinbaren wollen. Das sollte sich auch in der Bezahlung und Wertschätzung wiederspiegeln, forderte Hollmann. Dafür gilt es Vorurteile abzubauen und Leistung am Ergebnis zu messen und nicht an der Anwesenheit. Die Betrachtung von dienstlicher Beurteilung – zwischen geschriebenem Recht, ausgelegten Regelungen und unterbewussten Vorannahmen der Führungskräfte: Die Fachtagung hat erneut nicht nur inhaltlich begeistert und allen Beteiligten viel Spaß gemacht. Für die VRFF Frauen war es eine gute Gelegenheit über die Medienberufe hinaus zu Netzwerken. Fotos von: © Businessfotografie Inga Haar und Astrid Hollmann [...] Weiterlesen...
18. März 201718.03.2017/VRFF/AH/Berlin: „Wie groß ist der Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern eigentlich wirklich?“ – das war die Frage bei der Hauptversammlung der dbb Frauen. Anlass für die Klärung des Problems ist der 18. März, der laut der Initiative ´Equal Pay Day´ der Tag ist, an dem Frauen das Jahreseinkommen erzielt haben, was Männer schon am 31. Dezember des Vorjahres auf dem Konto hatten. Der Unterschied demnach 21%. – der sogenannte `Gender Pay Gap`. Die überraschende Antwort hörten 51 erstaunte Frauen aus allen Mitgliedsverbänden des dbb bei der Hauptversammlung der dbb bundesfrauenvertretung vom 10.-11. März in Königswinter Thomasberg. „Wir wollten mal wissen, was für ein Unterschied sich so über den gesamten Lebensverlauf zwischen Männer und Frauen aufbaut“ betonte Astrid Hollmann, die zusammen mit Ulrike Bosler die VRFF bei der HV vertritt und auch in der Geschäftsführung der dbb bundesfrauenvertretung sitzt. „ In den Pay Gap fließen viele Faktoren ein, also auch familienbedingte Auszeiten und die Tatsache, dass Frauen häufiger in schlechter bezahlten Berufen arbeiten“. Im direkten Vergleich und ohne alles diese Einflüsse liegt der Unterschied im Jahresdurchschnitt „nur“ noch bei 8%. Auf das ganze Leben betrachtet, muss man sich aber für Deutschland erschrecken, so Hollmann. Frauen sammeln über das ganze Erwerbsleben hinweg eine Differenz im Einkommen von durchschnittlich 49,8 % an. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie, die diesen sogenannten Gender Lifetime Earnings Gap untersucht. Der Gender Pay Gap sei nur eine Momentaufnahme der Verdienstunterschiede und stelle nur eine Komponente der Ungleichheit im Verdienst dar, verdeutlichte Dr. Christina Boll, Forschungsdirektorin am Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI), die Bedeutung ihrer Forschungsergebnisse. Sich allein auf diese zu fokussieren hieße, die Ungleichheit, die sich über das gesamte Erwerbsleben ergebe, zu unterschätzen. Sie hatte die Studie im Rahmen der Sitzung der Hauptversammlung am 10. März 2017 vorgestellt. Am Ende des Berufslebens zeigt sich ganz bar, wie gerecht wir mit Frauen und Männern in Deutschland umgehen. Für die VRFF-Frauen und -Männer ist Gleichberechtigung nicht nur eine Theorie, sondern die echte Chance für ein gleichwertiges Leben für alle in jedem Lebensalter, betonte Hollmann am Rande der Tagung. In den Medienberufen weichen Frauen häufig in eine freie Tätigkeit aus, um Beruf und Familie zu vereinbaren. Die Vergleichbarkeit insbesondere für Freischaffende sei dabei nahezu unmöglich. „Wir setzen große Hoffnung in das Gesetz zur Lohngerechtigkeit, das aber nur funktionieren wird, wenn auch Sanktionen eingebaut werden“, bekräftigte Hollmann erneut. Hier geht’s zur Studie “Dauerhaft ungleich. Berufsspezifische Lebenserwerbseinkommen von Frauen und Männern in Deutschland” [...] Weiterlesen...
6. März 201706.03.2017/VRFF/AH/Berlin: „ Alles was wir für normal halten, kann morgen Schnee von gestern sein – das gilt leider auch für Menschenrechte und vor allem auch für Frauenrechte, das zeigt der Blick auf die Welt“ stellt Astrid Hollmann, Bundesgenderbeauftragte der VRFF anlässlich des internationalen Frauentages am 08. März fest. Nicht alles, wofür Frauen vor 100 Jahren gekämpft haben – teils unter Einsatz ihres Lebens – ist heute erreicht: Arbeitsschutzgesetze, die Einführung des Acht-Stunden-Tages und die Lohnangleichung für Frauen, die die gleiche Arbeit leisten wie Männer. Der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern lag auch in 2016 in Deutschland wieder bei 21 Prozent, der Unterschied in der Rente bei 60%. Auch die VRFF hat in ihren Grundsätzen die Chancengleichheit verankert, denn wir wissen, dass insbesondere in der Medienbranche noch viel für die Chancengleichheit von Frauen und Männern getan werden muss. Das betrifft die Lohnunterschiede, aber z.B. auch den Anteil von Frauen in der Regie. Der Frauenanteil unter Regisseuren von Kino- und Fernsehfilmen liegt zwischen 7 und 15 Prozent. Dabei schneidet die ARD etwas besser ab – das ZDF schwächelt. Die Privaten vergeben meist nur Serien und niedrig budgetierte Filme an Frauen. Dabei ist heute fast jeder zweite Absolvent (42 Prozent) einer deutschen Filmhochschule eine Frau. Im Berufsalltag finden sich Frauen dann aber oft neben oder hinter dem Regiestuhl wieder: als Regieassistentinnen, vielleicht auch als Produzentinnen. „Für uns als Mediengewerkschaft heißt das, weiter für Frauen und ihre Rechte zu kämpfen – nicht nur am Frauentag. Heute aber stehen wir in den Sendern bereit um den Frauen zum Frauentag zu gratulieren und sie daran zu erinnern, dass auch sie um ihre Rechte kämpfen müssen.” betonte Hollmann. Im ZDF haben 15 VRFFlerinnen und VRFFler unter dem Motto „Tempo“ 1000 Rosen und Tempotaschentücher verteilt. In der Betriebsgruppe WDR wurde anlässlich des Frauentages bei der diesjährigen MItgliederversammlung für den Verein LILa Spenden eingesammelt. Schließlich gehe es darum, dass Männer und Frauen der gleiche Respekt in allen Fragen entgegengebracht wird – dass alle Menschen das gleiche Recht auf Chancen für ein würdiges Leben bekommen – das ist auch in 2017 offenbar nicht selbstverständlich, so Hollmann. Weitere Informationen http://www.pro-quote.de/ http://www.proquote-regie.de/ https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/Indikatoren/QualitaetArbeit/Dimension1/1_5_GenderPayGap.html http://www.lila-in-koeln.de/ http://www.dbb.de/einkommensrunde2015 [...] Weiterlesen...
23. Februar 201723.02.2017/VRFF/AH/Mainz: Gleiche Arbeit, weniger Geld – das wollte die Journalistin Birte Meier nicht mehr hinnehmen und klagte gegen diese Ungleichbehandlung gegenüber männlichen Kollegen. Das Gericht hat die Klage der ZDF-Reporterin nun abgewiesen – demnach liege keine Diskriminierung vor. Als Grund für die bessere Bezahlung der männlichen Kollegen benannte das ZDF die längere Betriebszugehörigkeit. Der Richter verwies bei der Ablehnung außerdem darauf, dass „die Männer vielleicht besser verhandelt hätten.” Das Urteil nimmt die Bundesgenderbeauftragte der VRFF, Astrid Hollmann, mit Kopfschütteln zur Kenntnis. Es offenbare die ganze Herausforderung bei der Ungerechtigkeit der Bezahlung, die in Deutschland immer noch bei 22% liegt. Es stelle sich laut Hollmann die Frage, ob ein weiblicher Richter wohl auch so argumentiert hätte? „Wenn das Verhandlungsgeschick für die Entlohnung wichtiger ist, als die Kompetenz und die Arbeitsleistung, haben wir in Deutschland ein Problem.“ stellt die Fachfrau für Chancengleichheit in der Arbeitswelt fest. Das Urteil biete deshalb auch die Argumente für ein Entgeltgleichheitsgesetz. Der aktuelle Gesetzentwurf soll künftig für größere Transparenz bei der Bezahlung sorgen. Dann soll es in Betrieben mit mehr als 200 Mitarbeitenden ein individuelles Auskunftsrecht geben. „Natürlich wäre es schön, wenn die Welt von alleine gerecht wäre, aber solange unbewusste Vorurteile bei der Leistungsbeurteilung von Männern und Frauen nicht ausgeschlossen werden können, brauchen wir Regeln“, weiß Hollmann aus der gewerkschaftlichen Praxis zu berichten. Das in 2015 verabschiedete Gesetz über die Geschlechterquote sei ein gutes Beispiel, denn es zeige Wirkung und ist damit ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu geschlechtergerechter Entlohnung für Frauen und Männer. Wünschenswert wäre allerdings auch ein Verbandsklagerecht im Gesetz, damit Frauen und Männer mit ihren Sorgen nicht immer individuell belastet sind, so wie es Birte Meier erleiden musste. Sie wird mit ihrem Anliegen in die nächste Instanz gehen. Ein wichtiger Fall für alle Frauen, nicht nur in der Medienbranche, in der insbesondere Freischaffende der Willkür der Auftraggeber ausgesetzt sind. [...] Weiterlesen...
20. Januar 201717.01.2017/VRFF/Mainz: Wie heißt die Vorsitzende der dbb Bundesfrauenvertretung? Andrea Nahles? Andrea Berg? Helene Wildfeuer? Helene Fischer? So lautete eine Frage zu Frauenwissen in dem Gewinnspiel – „VRFF fragt nach“ anlässlich des „Herbsttreffens der Medienfrauen“ im ZDF in Mainz vom 4. bis 6. November 2016. VRFF Die Mediengewerkschaft hatte sich als Sponsor an der Veranstaltung beteiligt. VRFF-Frauen waren mit einem eigenen Informationsstand anwesend und hatten anlässlich des Herbstreffens der Medienfrauen eine eigene nur von Frauen gestaltete VRFF-Info der Betriebsgruppe Mainz herausgebracht. Das „Herbstreffen der Medienfrauen“ gibt es seit 1978. Es geht zurück auf die Initiative einer Gruppe von ZDF-Frauen, die etwas gegen das Ungleichgewicht von Männern und Frauen im Sender und im Fernsehrat unternehmen wollten. Seit dem treffen sich Frauen aus den öffentlich-rechtlichen Sendern einmal jährlich bei einem jeweils anderen gastgebenden Sender, um sich über aktuelle Themen auszutauschen. Das jüngste Treffen hatte den Titel „mächtig, weiblich, grenzenlos“ und befasste sich nach intensiven Diskussionen zu Flüchtlingsströmen, verschleierten Frauen und der sich entwickelnden Vorstellung, dass eine Frau die Weltmacht USA führen könnte mit scheinbar zeitlosen Themen wie (Ohn-) Macht, (verzerrte) Rollenbilder und Grenzen (-losigkeit). Dazu sagte die Gleichstellungstellungsbeauftrage des ZDF, Marita Lewening zur Einführung: „Die notwendige Auseinandersetzung mit Menschen, die aus anderen Kulturen zu uns kommen, macht auch eine neue Debatte über gesellschaftliche Rollenbilder notwendig. Im Rückgriff auf traditionelle Rollenbilder von Mann und Frau kann keine Lösung liegen. Als Tradition sehe ich eher das, was wir in den letzten Jahrzehnten erkämpft haben. Wir sind nicht am Ziel angekommen, wir haben keinen Grund, uns auf dem bisher erreichten auszuruhen. In den Medien müssen wir dranbleiben, Rollen zeigen, Auseinandersetzungen spiegeln und klar Position beziehen. Die Gleichstellung von Mann und Frau ist nicht verhandelbar, sie ist nur ein Schritt zu mehr Gerechtigkeit in der Welt.“ Ministerpräsidentin Malu Dreyer unterstrich in ihrem Grußwort, jede Gesellschaft verdiene eine reale Gleichberechtigung von Frauen und Männern. Die engagierte Schweizer Politologin und Philosophin Regula Stämpfli hielt den Impulsvortrag zur Diskussion über Sexismus im Netz “Globalisierung und die Rolle der Frau / Wie verändern sich Frauenbilder mit und durch die Medien?” und warnte davor „Klowänden“ des Internets mit zu viel Aufmerksamkeit eine Relevanz zu geben. Shakuntala Banerjee berichtete als Journalistin im ZDF Auslandstudio Brüssel über ihre Erfahrungen. Dabei wurde deutlich, dass die gleiche Selbstverständlichkeit mit der Frauen selbst ihre Arbeit empfinden, in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit noch immer nicht gegeben ist. Die Journalistin erzählte von der Irritation über die Zusammensetzung des Korrespondenten-Büros aus drei Frauen und einem Mann und der Bezeichnung „Frauenbüro“. Ihr Beitrag thematisierte den inzwischen Geschlechter übergreifende Kult um Körper und Erscheinungsbild. Seyran Ateş ist eine deutsche Rechtsanwältin, Autorin und Frauenrechtlerin türkisch-kurdischer Herkunft. Sie hat als Kind von „Gastarbeitern“ ihren Platz in der deutschen Gesellschaft erkämpft und tritt ein für gelingende Integration. Sie bezeichnet die „Multikulti“ -Haltung als fanatisch und die scheinbare Toleranz als ein Ausdruck von Desinteresse. Seyran Ateş schreibt in ihrem Buch „Der Multikulti-Irrtum“: Wer in Deutschland lebt, muss sich an die Werte unserer Gesellschaft halten. Nur so kann Deutschland ein Einwanderungsland im besten Sinne werden. Ihr Resümee am Herbsttreffen besagte, dass wir gefragt werden wollen, weil wir bestimmte Qualifikationen haben und nicht weil wir Frau sind oder einen Migrationshintergrund haben. „Wichtig ist, was wir tun, nicht was wir sind.“ Thematisch vertieft wurden die unterschiedlichen Aspekte von den teilnehmenden 360 Medienkolleginnen in Workshops und einem kulturellen Rahmenprogramm mit regionalen Komponenten und vielen Vernetzungsmöglichkeiten. Traditionell wurde die „Saure Gurke“ verteilt. Eine Auszeichnung für einen Negativ-Beitrag in Sachen Gleichstellung. Die “Saure Gurke 2016” erhielt die Redaktion “Markt” des WDR für ihren Beitrag “eMannzipation”. In der Begründung der Jury heißt es: “Tendenziös und verfälschend setzt sich der Beitrag mit der angeblichen Unterdrückung der Männer durch den Feminismus auseinander.” Darüber hinaus lasse die Redaktion die Protagonisten der Plattform ‘Nicht-Feminist’ unkommentiert zu Wort kommen. Last not least kam Frau Dr. Maren Urner zu Wort. Sie hat in Neurowissenschaften promoviert, weil sie unser Denkapparat so fasziniert. Sie vermittelt die Erkenntnis, dass wir noch weit davon entfernt sind unser Gehirn zu verstehen, aber die positive Botschaft, dass unser Gehirn veränderbar ist, und zwar ein Leben lang. Wahrnehmungen, Gewohnheiten und Entscheidungen sind also offen für unsere (Lern)-Erfahrungen. Maren Urner ist Geschäftsführerin des Online Magazins “Perspective Daily”, und schließt mit ihrem Ausblick “Mit Neurowissenschaften und konstruktivem Journalismus für eine bessere Zukunft” das Herbsttreffen der Medienfrauen im ZDF in Mainz. Als Ergebnis des Herbsttreffens der Medienfrauen 2016 im ZDF in Mainz kann zusammengefasst werden: Erreichte Standards dürfen nicht zurückgedreht werden; Frauenrechte sind nicht verhandelbar. Gastgeberin für das Herbsttreffen der Medienfrauen 2017 wird die Deutsche Welle sein. [...] Weiterlesen...
25. November 2016Wer ist stark und wer ist schwach und was ist eigentlich besser für gute, erfolgreiche Teamarbeit? Viele Fragen und gute gemeinsame Antworten hat das Gendernetzwerk der VRFF beim jährlichen Treffen gefunden. Wichtigste Erkenntnisse: Co-kreativ zusammenarbeiten, Klischees sichtbar machen und sich mit Respekt begegnen, das tut der Zusammenarbeit von Männern und Frauen gut. Die Gendervertreterinnen und -vertreter der 11 Betriebsgruppen der VRFF trafen sich zum Thema “Geschlechtergerechte Führung und Teamarbeit“ im dbb forum in Königswinter. Mit kreativen Methoden und viel Humor hat das Gender-Team die Schwerpunkte Co-Kreative Zusammenarbeit und Rollenklischees bearbeitet und gemeinsame Ideen zur Verbesserung in der VRFF und im Beruf entwickelt. Co-kreativ zusammenarbeiten bedeutet, sich auf Augenhöhe und als Subjekt zu begegnen. Als inhaltliche Grundlage diente der Gruppe dabei die Ideen des Neurobiologen Gerald Hüther. Sich auf Augenhöhe begegnen heißt auch Respekt zu haben. Dazu gehört auch, bestehende Klischees sichtbar zu machen und damit umzugehen. Dazu wurde die Expertise von Vera Birkenbiehl aufgearbeitet und ein tiefer Blick in weitere verschiedene Wissenschaftsdisziplinen geworfen, die unser Verhalten versuchen zu beschreiben und aufzuklären. Am Ende waren alle Beteiligten nicht nur um viel Wissen bereichert, sondern auch zum Team zusammengewachsen. Schließlich hat das Team neue Ideen entwickelt, wie die Arbeit für Frauen und Männer in Zukunft aussehen kann und soll: Eine mutige vielfältige überraschende Mischung – frei von Vorurteilen Schon 2006 hat die VRFF aus dem Frauennetzwerk das Gendernetzwerk entwickelt. Die Erkenntnis war, dass zur Erreichung von Geschlechtergerechtigkeit Männer und Frauen zusammen arbeiten müssen, da sie gleichermaßen Betroffene sind. Weitere Informationen: Birkenbiehl, Vera: Männer+ Frauen https://www.google.de/search?q=Birkenbiehl+M%C3%A4nner+und+Frauen&ie=utf-8&oe=utf-8&gws_rd=cr&ei=fXs1WOWrHIKSac6So8gG Hüther, Gerald: http://www.karrierefuehrer.de/branchen/hochschulen/interview-mit-prof-dr-gerald-huether.html [...] Weiterlesen...
1. Mai 201614.04.2016/VRFF/IMT: „Ständige Erreichbarkeit heißt nicht zwangsläufig ständige Verfügbarkeit“ sagte Astrid Hollmann, Bundesgenderbeauftragte der VRFF anlässlich der Fachtagung der dbb Frauen zum Thema „Digitalisierte Welt. Frauen 4.0 rund um die Uhr vernetzt. Chancen erkennen – Risiken benennen“. Unter den 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern waren neben Astrid Hollmann, stellvertretende Bundesvorsitzende des dbb beamtenbund und tarifunion sowie Vorsitzende unserer Gendervertretung, auch der Bundesvorsitzende der VRFF Ulrich Eichbladt, Ulrike Bosler, Genderbeauftragte BG WDR, sowie Isa März-Toppel als Gender- und Seniorenbeauftragte der BG ZDF. Die Vorsitzende der dbb Bundesfrauenvertretung, Helene Wildfeuer, erläuterte schon in ihrer engagierten Begrüßungsrede den Diskussionsbedarf zu diesem Thema. Politik und Wirtschaft diskutieren seit Monaten, wie sie die Auswirkungen der Digitalisierung auf dem Arbeitsmarkt stemmen können. Kurz und pointiert “Die Digitalisierung verändert unser ganzes Leben – am Arbeitsplatz und zu Hause“. Die Mehrrollenorientierung der Frauen mit Chancen und Risiken wird verstärkt in den Focus gerückt. Die bestehenden gesetzlichen Mitbestimmungsrechte müssen an die Erfordernisse einer zunehmend digitalisierten und entgrenzten Arbeitswelt angepasst werden. Denn je dezentraler die Beschäftigten arbeiten, desto wichtiger wird die Bündelung ihrer Interessen. Die Qualität der Arbeit muss dauerhaft gesichert werden. Die breite Zustimmung der Tagungsteilnehmer hatte Helene Wildfeuer sofort auf ihrer Seite. Die nachfolgenden Impulsvorträge vertieften dieses Thema und wurden später lebhaft diskutiert. Dr. Kira Marrs, Wissenschaftlerin am Institut für sozialwissenschaftliche Forschung München, unterstrich in ihrem Beitrag “Frauen in der digitalen Arbeitswelt ” die Notwendigkeit einer gendergerechten Gestaltung der Arbeitswelt, um die Entwicklungs-und Karrierechancen der Frauen dauerhaft zu sichern. Neue Gestaltungsszenarien werden notwendig, so hob Dr. Kira Marrs hervor. Chancen ja, aber weder Euphorie noch Depression wären ange-bracht. Der Pädagoge und Jugendforscher Prof. Dr. Klaus Hurrelmann sprach in seinem Vortrag über die Befindlich-keiten der jungen Menschen, der Generation Y,  die mit der digitalisierten Welt selbstbewusst umgeht, erläuterte das Lebensgefühl  im Spannungsfeld von Lebendigkeit und Ängsten. Diese Generation empfindet die Digitalisierung nicht als Bedrohung, ist bildungs- und bedürfnisorientiert und wünscht eine strategische Allianz zwischen Alten und Jungen. Die neue Zeit ist auch die Zeit der Älteren. Die Podiumsdiskussion unter dem Thema „Gute Arbeit weiterdenken, Frauen mitdenken“ hob verschiedene Aspekte der Mehrrollenorientierung der Frauen verschiedener Generationen noch einmal deutlich hervor. Mobiles Arbeiten soll Frauen mit Familienpflichten ermöglichen, die Arbeit besser an die Lebensumstände anzupassen. Flexibilität, so Michael Niehaus, Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Fachgruppe Wandel der Arbeit, dürfe nicht zur Selbstausbeutung führen. Sensible Auswertungen und Gefährdungsbeurteilungen sollen die Gesundheit der Beschäftigten und die Qualität der Arbeit langfristig garantieren. Entgrenzte Arbeit sowie flexible Arbeitsmodelle sind zu individuellen Arbeitsmodellen zu transformieren. Lena Sophie Müller, Geschäftsführerin der Initiative D21, unterstrich in ihrem Bericht die aufschlussreichen Erkenntnisse über das Verhältnis der Bürgerschaft zum Internet und zu den digitalen Technologien. Die ältere Beschäftigungsgruppe muss durch passgenaue Weiterbildung und gezielte Weiterbildung dort abgeholt werden, wo sie mit ihrem digitalen Knowhow gerade steht. So bleibt das Wissen der erfahrenen Beschäftigten im digitalen Wandel erhalten. Die Tagung hob noch einmal hervor, den digitalen Wandel der Arbeitswelt als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu begreifen. Der Mensch steht im Mittelpunkt. Ein neuer sozialer Kompromiss ist zu finden. (Studie Grünbuch). Gesetzgeber, Tarifpartner und Personalräte sind gleichermaßen gefragt, sich aktiv für einen geschlechterge-rechten digitalen Wandel einzusetzen. Da sieht auch die VRFF Die Mediengewerkschaft ihre Aufgabe. “Für das Können gibt es nur einen Beweis: Das Tun.”, so zitierte die Vorsitzende Wildfeuer der dbb Bundesfrauenvertretung die Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach. – Die VRFF ist aktiv dabei! Isa März-Toppel [...] Weiterlesen...
6. März 2016UNVERZICHTBAR Gleichstellung Lohngerechtigkeit Gewaltfreiheit Solidarität zwischen den Geschlechtern Gesundheitsschutz Vereinbarkeit Familie und Beruf Chancengleichheit Frauen in Führung Selbstbestimmung und mehr… Es gibt nach wie vor genügend zu tun: Die Lohnlücke in Deutschland liegt immer noch bei 21% und die Pensionslücke annähernd bei 60%. Menschen, die sich neben dem Beruf um die Familie kümmern müssen berufliche Nachteile in Kauf nehmen. “Das gilt auch für Männer. Das muss sich ändern. Dafür kämpfen wir.” sagt die Bundsgenderbeauftragte der VRFF Die Mediengewerkschaft anlässlich des Weltfrauentages am 08. März Der Internationale Frauentag oder Weltfrauentag wird am 08. März begangen. Er entstand in der Zeit um den Ersten Weltkrieg im Kampf um die Gleichberechtigung und das Wahlrecht für Frauen. Später wurde er der Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden. (Quelle Text wie Bild: Internet) [...] Weiterlesen...
13. Mai 201513.05.2015/VRFF/UBo/Köln: Herzlichen Glückwunsch: Astrid Hollmann wurde von den Delegierten des 11. dbb bundesfrauenkongress am 08. Mai 2015 wieder gewählt. Mit einem tollen Wahlergebnis wurde sie für weitere fünf Jahre als Beisitzerin in der neuen Geschäftsführung bestätigt. Herzlichen Glückwunsch der neuen Geschäftsführung der Bundesfrauenvertretung: Helene Wildfeuer (Vorsitzende), Jutta Endrusch (Stellvertreterin), Astrid Hollmann, Elke Janßen Milanie Hengst und Sabine Schumann (Beisitzerinnen). Foto: Marco Urban 370 Delegierte aus Mitgliedsgewerkschaften und Landesbünden des dbb sind zu der zweitägigen Veranstaltung (08. bis 9. Mai 2015) unter dem Motto `Erfolgsfaktor Zukunft: Frauen und Männer – gemeinsam stark! zusammengekommen. Demografie, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit, gerechte Aufstiegschancen, mehr Frauen in Führungspositionen sind die zentralen Themen für die nächsten fünf Jahre. Neben der Wahl der Geschäftsführung legt der Kongress die Richtlinien der Frauenpolitik fest. Dazu haben die Landesbünde wie Fachgewerkschaften im Vorfeld 118 Anträge eingereicht, die vom Kongress verabschiedet wurden. Auch die von den VRFF-Frauen eingereichten vier Anträge (wir berichteten) sind damit beschlossene Sache! Foto: Astrid Hollmann Unsere VRFF-Frauen waren vor Ort gut vertreten: Veronika Männel, Isa Hansen, Regina Yates, Astrid Hollmann, Ulrike Bosler, Jenina Rupprecht: Foto: Astrid Hollmann ES LOHNT sich, den Eröffnungstrailer zum 11. Bundesfrauenkongress anzuschauen! Besser kann man die Arbeit der Bundesfrauenvertretung nicht aufzeigen. Und zur öffentlichen Veranstaltung vom 08. Mai 2015 gibt es einen Mitschnitt. Beides auf: www.dbb.de Alles weitere unter : www.dbb.de oder www.facebook.de [...] Weiterlesen...